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Es geht nur noch um Details

DTM: Steigt Ford 2025 ein? Fortgeschrittene Verhandlungen mit AMG-Team

Das wäre ein echter Coup für die DTM. Offenbar steht der US-Autobauer Ford vor einem Einstieg in die beliebte Serie. Allerdings gibt es noch Hürden zu überwinden.

Spektakuläre Pläne in der DTM: Das langjährige Mercedes-AMG-Team von Hubert Haupt könnte dafür sorgen, dass Ford 2025 als neue Marke einsteigt. Der Mercedes-AMG-Vertrag des Haupt-Racing-Teams (HRT) läuft mit Saisonende aus. Und laut Informationen von "Motorsport-Total.com" sind die Gespräche mit der US-Marke über einen Markenwechsel bereits in einem fortgeschrittenen Stadium - es geht um Vertragsdetails.

HRT-Geschäftsführer Ulrich Fritz, der auch als Teamchef agiert, dementiert die Verhandlungen keineswegs. "Ford bietet für uns eine interessante Perspektive", sagt er im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Die Wechselhürde ist aber nicht ganz einfach, denn wir haben eine gute Zusammenarbeit mit Mercedes-AMG - mit vielen gemeinsamen Erfolgen." Darunter der bislang letzte DTM-Titel für die Stuttgarter mit Maximilian Götz im Jahr 2021.

Als Unternehmen müsse man aber "auch strategisch weiterdenken: Was macht denn sowohl sportlich als auch wirtschaftlich mehr Sinn?", so Fritz. "Auf dieser Basis muss eine Entscheidung stattfinden. Und die kann aus unserer Sicht relativ schnell fallen, in welche Richtung auch immer."

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HRT wünscht sich Ford-Exklusivrecht

Der Ford Mustang GT3 wurde 2023 vom kanadischen Unternehmen Multimatic entwickelt, gebaut und ab 2024 ausgeliefert. Bislang setzte Christian Rieds Proton-Team den bulligen Frontmotor-Boliden mit seinem typisch-amerikanischen V8-Sound in der WEC und der GT-World-Challenge Europe ein. In der IMSA-Serie ist Multimatic selbst Einsatzteam. Das Auto ist noch nicht ganz ausgereift, Ford warb zuletzt aber intensiv um Teams, auch in der DTM.

Und lockt - wie man hört - mit einem finanziell sehr attraktiven Angebot. Im Zentrum der HRT-Verhandlungen stehen, wie Motorsport-Total.com aus sicherer Quelle erfahren hat, neben der DTM auch Einsätze in der Nürburgring-Langstrecken-Serie NLS und beim 24-Stunden-Rennen auf der Nürburgring-Nordschleife.

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In beiden Fällen hätte HRT gerne ein Exklusivrecht, was den Einsatz des Ford Mustang GT3 angeht. Auch ein Einsatz im ADAC GT Masters ist Thema.

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Wie Mercedes-AMG auf HRT-Verhandlungen mit Ford reagiert

Aber steht damit bereits fest, dass Mercedes-AMG seinen größten Kunden und eines von aktuell zwei DTM-Teams verliert? Die am Nürburgring ansässige Truppe, die 2020 aus dem GT3-Programm des Black-Falcon-Teams hervorging, besitzt eine Option bis Ende Oktober, um den Vertrag mit der Marke mit dem Stern zu verlängern. Diese ist aber beidseitig: Auch Mercedes-AMG könnte eine Vertragsverlängerung ablehnen.

"Wir hoffen natürlich, dass sie bleiben", sagt Thomas Jäger, der bei Mercedes-AMG als sportlicher Leiter des DTM-Projekts fungiert, im Gespräch mit Motorsport-Total.com. "Ich denke, HRT weiß, was sie an uns als Partner und am Produkt haben und dass sie damit auf der Nordschleife, in der DTM und im GT Masters erfolgreich sein können. Das muss der Mitbewerber erst einmal zeigen."

Große HRT-Sponsoren nicht mit Ford kompatibel

Zudem müsse man "berücksichtigen, dass es hier Partner und Sponsoren gibt, die mit dem Mitbewerber nicht kompatibel sind. Das ist ein wichtiger Punkt. Und wenn man sieht, wie viel Teilestock das Team hat: Da hängt schon ein bisschen mehr dran."

Worauf Jäger anspielt? HRT hat abgesehen von den zahlreichen Mercedes-AMG-Boliden und Ersatzteilen auch Sponsoren wie den großen Mercedes-Händler Merbag, der als Logistikpartner für den Fuhrpark des Teams zuständig ist, zudem führt man gemeinsam Trackdays durch.

Ein Ford Mustang GT3 mit einem Branding von HRT-Sponsor Bilstein wäre ebenfalls unvorstellbar, da Multimatic auf dem Fahrwerks-Markt ein direkter Konkurrenz des deutschen HRT-Sponsors ist. Vieles wird also davon abhängen, ob das Ford-Angebot all das kompensieren kann, zumal man auch neues Equipment bräuchte.

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Mercedes-AMG will sich auf kein Wettbieten einlassen

"Da gibt es ein Angebot von einem Mitbewerber, das attraktiv ist. Wie attraktiv das ist, kann ich nicht einschätzen", sagt Jäger, der klarstellt, dass man sich auf kein Wettbieten einlässt. "Wir würden gegebenenfalls zu unseren Bedingungen weitermachen, weil es ein Team ist, das in der Vergangenheit sehr erfolgreich war, was strategisch relevant ist", sagt er.

Und hofft auf eine rasche Klärung, da man ebenfalls die Weichen für die nächste DTM-Saison stellen muss. "Das wäre für alle Parteien gut, wenn wir bis Ende Oktober eine Richtung hätten", sagt er.

Ford hätte in der DTM übrigens sogar Tradition: Denn abgesehen vom legendären Mustang von Gerd Ruch, der für seinen Sound bekannt war und den er zuletzt 1994 pilotierte, holte Mercedes-Legende Klaus Ludwig mit dem Ford Sierra RS 500 Cosworth 1988 sogar seinen ersten DTM-Meistertitel - den bislang einzigen für Ford.

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