DTM
DTM: Youngster Holzem fährt weiter für Project-1
- Veröffentlicht: 17.08.2023
- 16:51 Uhr
- Motorsport Total
Project-1-Rookie Sandro Holzem darf nach dem Gaststart die verbleibende DTM-Saison bestreiten: Wieso er unter Vorbehalt fuhr und wie er den ADAC überzeugte:
Jetzt steht es fest: Project-1-Youngster Sandro Holzem darf nach seiner DTM-Premiere auf dem Nürburgring, die als Gaststart noch unter Bewährung stattfand, auch die verbleibende zweite Saisonhälfte bestreiten. Das hat der ADAC laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' nach der Analyse seines Rennwochenendes entschieden.
Denn der 19-jährige aus Polch hat sich in Anbetracht seiner mangelnden GT3-Erfahrung überraschend gut geschlagen und konnte trotz der schwierigen wechselhaften Bedingungen mit dem Feld mithalten. Am Samstag hätte er als 14. und bester BMW-Pilot - wenn das bei einem Gaststart möglich gewesen wäre - sogar seine ersten Punkte geholt.
"Ich blicke sehr zufrieden auf dieses Wochenende zurück, an dem ich gute Leistungen gezeigt habe", zieht Holzem Bilanz. "Ich habe mich nicht gestresst gefühlt und ich konnte das, was ich von den Project-1-Coaches gelernt habe, auch in die Praxis umsetzen."
Das Wichtigste in Kürze
Holzem: "Habe jetzt Blut geleckt"
Er habe sich dabei keinen Druck gemacht - und nun Lust auf mehr bekommen. "Tatsächlich ist das ein Top-Niveau und die Fahrer sind auf einem besseren Niveau als das, was ich bisher erlebt habe", so Holzem, der sich in den vergangenen Wochen vor allem auf dem Nürburgring intensiv auf die DTM vorbereitet hatte. "Jetzt habe ich Blut geleckt. Das macht auf jeden Fall Lust auf mehr."
Aber warum absolvierte Holzem eigentlich zunächst einen Gaststart, obwohl das Project-1-Team vor der Saison innerhalb der Nennfrist um den Einsatz eines zweiten BMW M4 GT3 angesucht hatte?
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Holzem: "Hatte keine Zulassung vom ADAC"
"Zuerst hatte ich keine Zulassung vom ADAC, weil ich zu wenig GT3-Erfahrung habe und nur ein Jahr in der GT4 gefahren bin", bestätigt Holzem im Gespräch mit 'Motorsport-Total.com', dass er gar keine Starterlaubnis gehabt hätte und die intensive Vorbereitung eine ADAC-Bedingung für die DTM-Premiere war.
"Bei Theo Oeverhaus konnte man sehen, dass es ohne Erfahrung nicht glatt läuft. Das wollte man bei mir verhindern, darum bin ich erst später eingestiegen", verweist er auf den Gaststart des Walkenhorst-Youngsters im Vorjahr, der beim Restart am Nürburgring überfordert war. "Wir hatten die Rennen und Testtage, sodass wir gesagt haben, dass wir jetzt bereit sind."
Denn Holzem testete zunächst vor dem Saisonauftakt in Oschersleben und dann in Zandvoort, wo er laut Informationen von 'Motorsport-Total.com' von BMW-Werksfahrer Max Hesse als Coach und Referenzfahrer unterstützt wurde, was im Nachhinein auch die gute Rundenzeit erklärt. Danach lag der Fokus komplett auf dem Nürburgring: Zuerst absolvierte er einen kurzen Test mit Walkenhorst, ehe er mit Project 1 das GTC-Race-Rennen bestritt.
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DTM: Tipps von Wittmann, Arbeit mit Ex-Mücke-Renningenieur
Dann folgte ein Gaststart im ADAC GT Masters mit Teampartner Marco Wittmann. Und vor dem DTM-Einsatz nahm Holzem auch noch wie viele Teams am privaten Testtag auf dem Nürburgring teil. "Ich habe von Marco viel gelernt, das ist sehr hilfreich", bedankt er sich beim Teamkollegen. "Er gibt ab und zu ein paar Tipps."
Zudem arbeitet er mit erfahrenen Leuten: Sein Renningenieur ist Jascha Ohlmann, der in den vergangenen Jahren beim Space-Drive-Projekt von Mücke für Maximilian Buhk zuständig war.
Dass er wegen eines Öllecks beim Motor am ersten DTM-Training nicht teilnehmen konnte, nahm Holzem überraschend gelassen hin. "Ich bin auch ohne FT1 gut vorbereitet", meinte Holzem am Freitag selbstsicher.
Nürburgring: Starkes Wochenende trotz Pech im ersten Training
Was dann folgte, war tatsächlich ein starkes Wochenende für einen Debütanten, bei dem man nicht wusste, ob er überhaupt mit dem Feld mithalten kann: Denn Holzem war in keiner Session Letzter, verlor im ersten Qualifying 1,4 Sekunden auf die Pole und reihte sich auf Platz 26 vor Youngster Luca Engstler und SSR-Pilot Alessio Deledda ein. Im Rennen wurde er 21. von 23 Fahrern, die am Ende ins Ziel kamen.
Am Sonntag fuhr er nicht nur auf Platz 14, was auch damit zu tun hatte, dass er sich im Gegensatz zu den anderen BMW-Piloten bei Regen nicht mit den Slicks verpokerte, sondern kam auch im Qualifying mit 1,8 Sekunden Rückstand auf den ordentlichen 19. Platz.