Ärger nach Grand Prix in Katar
Formel 1 - McLaren-Teamchef wütet nach Norris-Strafe: "FIA muss verflixt aufpassen"
- Veröffentlicht: 03.12.2024
- 11:38 Uhr
- ran.de
McLaren fühlt sich nach der harten Strafe gegen Lando Norris beim Katar-Rennen ungerecht behandelt. Der Rennstall will von seinem Recht auf Überprüfung Gebrauch machen.
Das Formel-1-Team McLaren hat ein Wechselbad der Gefühle hinter sich. Nach dem glänzenden Doppelsieg durch Oscar Piastri und Lando Norris beim Sprint-Rennen am Samstag, durchlebte der Spitzenreiter der Teamwertung in Katar einen äußerst durchwachsenen Grand-Prix-Sonntag.
Zwar konnte Piastri immerhin einen dritten Platz für das Team nach Hause fahren, jedoch rutschte Norris nach einer zehnsekündigen "Stop-and-Go"-Bestrafung auf Rang zehn ab.
Der Engländer war beim Einsatz gelber Flaggen nicht vom Gas gegangen und mit weit über 300 km/h die Start-Zielgerade hinabgeschossen. Dort hatte Alex Albons Williams eine Rückspiegelhalterung verloren.
Angesichts der Tatsache, dass Ferrari mit Charles Leclerc (2.) und Carlos Sainz (6.) mehr Punkte einfahren konnte, ist das Team aus Italien in der Konstrukteurswertung auf 21 Zähler herangekommen.
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McLaren-Teamchef außer sich: "Verhältnismäßigkeit muss stimmen"
Eine Tatsache, die gewiss auch McLaren-Teamchef Andrea Stella erzürnte, der nach der Norris-Strafe seinen Ärger verdeutlichte.
"Natürlich geben wir zu, dass Norris an jener Stelle nicht vom Gas gegangen ist. Aber uns stößt sauer auf, welch harte Strafe dafür ausgesprochen wurde. Die FIA muss verflixt aufpassen, wenn wir in der Formel 1 fairen Sport haben wollen. Da muss die Verhältnismässigkeit schon stimmen. Sonst gerät alles ausser Kontrolle", kritisierte der Italiener die FIA scharf.
Ihm käme es vor, "als hätte jemand ein verstaubtes, uraltes Buch aus dem Regal genommen und gesagt – hm, gucken wir mal, was da steht".
Zwar lässt sich am Ergebnis des Katar-Grand-Prix nichts mehr ändern, jedoch möchte McLaren die Angelegenheit trotzdem nicht so einfach hinnehmen. Zumindest bestätigte Stella, dass sein Team derzeit prüft, ob der Traditionsrennstall vom Recht auf Überprüfung Gebrauch machen wird.
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McLaren muss neue Beweise liefern - Aussichten wenig erfreulich
McLaren hat 14 Tage Zeit, um eine Entscheidung zu fällen. Das Team muss jedoch Erkenntnisse und Beweise auf den Tisch legen, die zum einen bedeutsam, relevant und neu sind und zum anderen zum Zeitpunkt der Entscheidung nicht vorgelegen haben. Erst dann treten die betroffenen Rennkommissare zusammen.
McLaren hat derartiges bereits nach dem USA-GP versucht, als Norris Max Verstappen neben der Fahrbahn überholt hatte, blitzte jedoch ab. "Wir erwarten, dass sich die FIA das nochmals anschaut", hofft Stella auf einen besseren Ausgang.
Einschätzungen von "speedweek.com" zufolge wird das Team jedoch "auf Granit beißen", da die Regelhüter bei Vergehen unter doppelten gelben Flaggen keinen Spaß verstehen.
Dafür haben sie auch durchaus ihre Gründe. Immerhin gefährden die Fahrer bei einem solchen Vergehen die Gesundheit von sich selbst und von anderen. Wie brenzlig das von Albon verlorene Teil sein konnte, zeigte sich nur wenige Runden später, als Sauber-Fahrer Valtteri Bottas mit Volldampf darüber bretterte und Karbonscherben die Strecke überzogen.
Später im Rennen kam es zu Reifenschäden bei Sainz und Lewis Hamilton, wobei unklar ist, ob diese im Zusammenhang mit den Scherben standen.