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Formel 1 - Valtteri Bottas tritt gegen Sauber nach: "Ein Fehler!"

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© Motorsport Images

Valtteri Bottas blickt mit Enttäuschung auf seine drei Jahre bei Sauber zurück. Als Grund nennt der Finne vor allem den Wechsel des einstigen Teamchefs Frederic Vasseur zu Ferrari.

"Ich bin erleichtert, dass diese Phase meiner Karriere vorbei ist", sagt Valtteri Bottas nach seinem letzten Rennen für Sauber. Der Finne beendete zum ersten Mal in seiner Karriere eine Formel-1-Saison mit null Punkten und erlebte auch in Abu Dhabi ein Rennen zum Vergessen mit zwei Kollisionen, zwei Strafen und einem Ausfall.

Das Ende passte ein wenig zu seiner Saison, die von Enttäuschungen geprägt war, sodass Bottas im Nachhinein auch überraschend bitter auf seine drei Jahre in Hinwil blickt. Denn als er gebeten wird, seine Zeit im Team zu beschreiben, sagt er klipp und klar: "Es war ein Fehler."

Bottas hatte das Mercedes-Team nach der Saison 2021 verlassen und sich dem damals noch Alfa Romeo genannten Rennstall angeschlossen, obwohl er laut eigener Aussage zu dem Zeitpunkt "Millionen" von Möglichkeiten gehabt haben will.

Doch vor allem der damalige Teamchef Frederic Vasseur, für den Bottas auch schon in Nachwuchsserien gefahren war, hatte den Finnen vom Wechsel nach Hinwil überzeugt. "Es gab einen klaren Plan für Ziele in diesen drei Jahren und wie wir diese erreichen wollten", sagt er. "Aber diese Pläne wanderten in die Tonne, als er ging."

Denn nach einem relativ guten ersten Jahr mit 55 Punkten und dem sechsten WM-Rang ging es laut Bottas abwärts. Vasseur widerstand den Verlockungen Ferraris nicht und schloss sich der Scuderia an - für Bottas eine "Enttäuschung", wie er sagt. "Wir hatten ein gutes Verhältnis und wie gesagt klare Ziele. Und das hat eine Menge verändert."

Einen Vorwurf macht er seinem früheren Chef aber nicht: "Wenn du als Teamchef eine Chance hast, zu Ferrari zu gehen, dann gehst du", weiß Bottas.

Tatsächlich hatte Bottas auch eine Ausstiegsklausel, dass er das Team verlassen kann, wenn Vasseur geht, doch weil das relativ spät nach der Saison 2022 passierte, war es für ihn schon zu spät, um noch andere Optionen zu verfolgen.

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Aussagen über Audi-Zukunft nicht eingetroffen

Also blieb Bottas für 2023 an Bord und nahm auch sein drittes Vertragsjahr wahr, weil die Aussicht auf ein Werkscockpit bei Audi lockte. "Als Audi bestätigt wurde, wurde mir immer gesagt, dass ich eine der Säulen des Projekts sein würde", sagt der Finne. "Aber das ist nicht passiert."

Stattdessen setzt Sauber im kommenden Jahr auf Formel-2-Meister Gabriel Bortoleto an der Seite von Nico Hülkenberg, sodass sich Bottas nach einer anderen Option umsehen muss. Somit blieb ihm am Ende nur noch eine Übergangssaison, in der für Sauber nicht mehr viel zusammenlief und in der man bis zum vorletzten Rennen komplett ohne Punkte war.

"Man kann einfach nicht in die Zukunft schauen", sagt er über seinen damaligen Wechsel. "Es ist, wie es ist. Ich muss einfach sicherstellen, dass der nächste Wechsel ein guter sein wird. Hoffentlich werden bessere Zeiten kommen."

Übrigens: In der offiziellen Pressemitteilung von Sauber verabschiedete er sich so: "Ich möchte einen Moment nehmen, um allen im Team, allen bei Ferrari und allen Unterstützern für ihre unglaubliche Unterstützung in diesem Jahr zu danken."

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Zwei Kollisionen, zwei Strafen

Der Sonntag in Abu Dhabi war aber noch einmal ein völliger Tag zum Vergessen. Erst schickte er in der ersten Runde Sergio Perez (Red Bull) in einen Dreher und fing sich eine Zehnsekundenstrafe ein, später räumte er Haas-Pilot Kevin Magnussen komplett ab und schied aus. Von den Kommissaren bekam er für seine Vergehen insgesamt fünf Strafpunkte.

"Es ist schade, der heutige Tag lief wirklich nicht für mich", hadert er. "Es ging schon mit dem Vorfall mit Checo los. Ich war innen, er ist eine sehr enge Linie gefahren, was er natürlich darf, aber ich konnte nirgends mehr hin und habe dafür eine Strafe bekommen, was wirklich schade war."

Bei der Szene mit Magnussen habe er sich hart verteidigen wollen, "aber mit den alten Reifen habe ich einfach die Räder blockiert", schildert er. "Kevin hatte einfach Pech, dass er gerade da war, weil ich einfach nur geradeaus gefahren bin."

Nachsatz: "Aber das ist ja nicht die erste Enttäuschung."

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Gridstrafe bei Bottas' nächstem Rennen - also nie?

Übrigens: Weil Bottas dabei ausschied, sprachen die Kommissare eine Gridstrafe von fünf Plätzen bei seinem nächsten Rennen aus - gut möglich, dass der Finne diese daher niemals wird absitzen können.

"Mist, vielleicht kann ich sie bitten, es in eine Geldstrafe umzuwandeln", sagt er dazu. "Ich bezahle die Strafe."

Bottas selbst hofft natürlich noch, dass er 2026 wieder den Weg zurück in den Grid finden kann. "Das ist das Ziel, und ich denke, dass es Möglichkeiten geben wird. Aber dafür muss ich weiter fahren und sicherstellen, dass ich einige Test bekomme und involviert bin."

Eine Rolle als dritter Fahrer bei Mercedes wird ihm nachgesagt, doch noch ist seine Zukunft ungeklärt - aber vielleicht nicht mehr lange. Eine Ankündigung könnte laut ihm "vielleicht nächste Woche" erfolgen. "Aber zuerst muss ich etwas unterschreiben."

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