Formel 1
Formel 1: Marko stichelt - Verstappen würde Hamilton auch in "mittelmäßigen" Auto schlagen
Die Ferrari-Fans sind ob der Ankunft von Lewis Hamilton in Ekstase. Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko lässt sich davon nicht anstecken und stichelt.
Während sich gefühlt halb Italien momentan im Ausnahmezustand befindet, weil Formel-1-Rekordweltmeister Lewis Hamilton am Mittwoch seine ersten Testrunden für Ferrari absolviert hat, lässt sich Red Bulls Helmut Marko vom aktuellen Hamilton-Hype nicht anstecken.
Gegenüber "SportBild" erklärt der Österreicher, dass im Formel-1-Fahrerfeld der Saison 2025 "niemand" Max Verstappen "das Wasser reichen" könne. "Max ist nicht nur der Schnellste, sondern vom Gesamtpaket der Beste der Formel 1", so Marko.
"Pro Runde holt er 0,1 bis 0,2 Sekunden aus dem Auto raus, die sonst kein Pilot findet", ist er sich sicher und erklärt, dass daher "kein Lewis Hamilton und auch kein Lando Norris" in der Lage seien, Verstappen unter gleichen Voraussetzungen zu schlagen.
Der Österreicher geht sogar noch einen Schritt weiter und erklärt, dass Verstappen Rekordweltmeister Hamilton in diesem Jahr sogar dann bezwingen würde, wenn Ferrari es schaffen sollte, ein besseres Auto als Red Bull zu bauen.
Das Wichtigste in Kürze
"Lewis Hamilton hat zwar noch den Speed, aber auch über eine komplette Saison? Daran habe ich Zweifel. Selbst wenn er einen guten Ferrari hat, und wir Max nur einen mittelmäßigen Red Bull bauen, würde ich mein Geld auf Max setzen", so Marko.
Hamilton müsse sogar "aufpassen, dass er nicht wieder in eine Negativspirale wie bei Mercedes gelangt", so der Österreicher, "wenn sein Start bei Ferrari nicht nach seinen Vorstellungen verläuft."
Marko: Liegt an uns, Verstappen ein gutes Auto zu bauen
Das alles heißt laut Marko aber nicht, dass Verstappen 2025 zum fünften WM-Titel in Serie spazieren wird. Denn der Österreicher betont auch noch einmal, dass der neue Red Bull ein besseres Auto als der RB20 aus dem Vorjahr sein müsse.
"Unser Arbeitsfenster muss größer werden", betont er und erklärt, dass Verstappen zwar der beste Fahrer sei, es jetzt aber an Red Bull liege, "ihm einen Boliden zu bauen, der ihn nicht nur temporär, sondern konstant um Siege fahren lässt."
2024 wurde Verstappen zwar erneut Weltmeister, in der zweiten Saisonhälfte gewann er aber lediglich noch zwei Rennen, nachdem er zu Saisonbeginn noch bei sieben der ersten zehn Rennen siegreich gewesen war. Diesen Trend will man bei Red Bull umkehren.
Sollte das nicht gelingen, dann wäre wohl auch Verstappen irgendwann nicht mehr in der Lage, die Schwächen des Autos auszugleichen. Und laut Marko könnte sich ein weiterer Rückgang der Performance auch auf die Zukunft des Niederländers auswirken.
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Könnte Verstappen wirklich wechseln?
Gegenüber "F1-Insider" sagt er, sollte es Red Bull nicht hinbekommen, 2025 ein Auto zu bauen, das "auf jeder Strecke konkurrenzfähig" ist, "gibt es für Max keinen Grund bei uns zu bleiben. Das muss man realistisch sehen."
Auch Jos Verstappen, Vater von Max, erklärte gegenüber den Kollegen zuletzt: "Sein Ziel ist es weiterhin, Rennen gewinnen zu können. Sollte er der Meinung sein, dass das bei Red Bull nicht mehr möglich ist, ist auch ein Wechsel nicht ausgeschlossen."
Der Niederländer hat bei Red Bull zwar noch einen Vertrag bis 2028. Doch nachdem er im vergangenen Jahr bereits mit einem Wechsel zu Mercedes in Verbindung gebracht wurde, gibt es nun Gerüchte, dass Aston Martin versuchen könnte, sich die Dienste des Weltmeisters zu sichern.
Marko ist allerdings "optimistisch", dass es Red Bull gelingen wird, Verstappen 2025 ein konkurrenzfähiges Auto hinzustellen. "Daher wird er auch 2026 Red-Bull-Fahrer sein", so Marko - und das "als dann fünfmaliger Weltmeister", ergänzt der Österreicher.