Formel 1
Formel 1 in China: McLaren und einstiges Sorgen-Team glänzen - Ferrari versagt - Tops & Flops aus Shanghai
- Veröffentlicht: 23.03.2025
- 14:46 Uhr
- Franziska Wendler
Beim China-GP in Shanghai glänzt ein langjähriges Problemteam, während Ferrari ein Desaster erlebt. ran zeigt die Gewinner und Verlierer.
Mit dem Großen Preis von China in Shanghai ist der zweite Grand Prix in der laufenden Formel-1-Saison Geschichte. Auf dem Shanghai International Circuit feierte McLaren einen umjubelten Doppelsieg, auch ein einstiges Problem-Team konnte überzeugen.
Für Weltmeister Max Verstappen reichte es derweil nicht zur Siegerehrung, auch Sprint-Sieger Lewis Hamilton und Ferrari-Teamkollege Charles Leclerc erzielten nicht die gewünschten Erfolge. Und dann kam es für die Scuderia noch viel schlimmer.
ran zeigt die Gewinner und Verlierer des Rennens.
Das Wichtigste in Kürze
Gewinner der Formel 1 in China: McLaren
Einen größeren Gewinner kann es nach einem Rennen wohl kaum geben. Platz eins und zwei beim Start, Platz eins und zwei im Ziel. Maximale Punkteausbeute, Führung in Fahrer- und Team-WM. Nach dem Sieg von Ferrari-Pilot Lewis Hamilton im Sprint haben Oscar Piastri und Lando Norris wieder klargestellt, welches Team in dieser Saison die Vormachtstellung hat – und auch behalten will.
Glück für den WM-Führenden Norris: Die "beängstigenden" Bremsprobleme traten erst kurz vor Schluss auf, der Brite konnte Rang zwei ins Ziel retten.
Externer Inhalt
George Russell
Mercedes-Teamchef Toto Wolff erklärte am "Sky"-Mikro nach dem Rennen, er sei "happy" mit dem Ergebnis. Absolut verständlich, schließlich wurde George Russell Dritter – genau wie in Melbourne eine Woche zuvor.
Zwar war für den 27-Jährigen nicht mehr drin, allerdings konnte ihm auch der Viertplatzierte Max Verstappen nicht wirklich gefährlich werden. Ein solider Punktelieferant auf hohem Niveau.
Haas
In den vergangenen Jahren waren sie immer wieder eines der schlechtesten Teams der Königsklasse. Aktuell kann davon aber keine Rede sein. Mit Esteban Ocon auf Rang sieben und Oliver Bearman auf dem zehnten Platz schaffen es beim China-GP gleich beide Piloten in die Top 10 und sichern dem Rennstall damit Punkte.
Dem Duo gelang dies aber nicht etwa durch Unfälle oder Chaos, sondern durch eine starke Leistung in einem guten Auto. Weil nach dem Rennen auch noch Fahrer disqualifiziert wurden, rückten Ocon auf Rang fünf und Bearman auf Rang acht vor. Was für eine Punkteausbeute!
Andrea Kimi Antonelli
Nach dem Australien-GP galt der junge Mercedes-Pilot als der Rookie-Gewinner des ersten Rennens in der neuen Saison. Gleiches gilt auch nach dem zweiten Umlauf. Denn auch in Shanghai fährt der 18-Jährige als Achter wieder in die Punkte und wird erneut bester Youngster im Feld, nach besagten Disqualifikationen wird er sogar Sechster.
Und das, obwohl Antonelli mit einem kaputten Unterboden unterwegs war, den er laut den Mercedes-Bossen aber nicht selbst zu verantworten hatte. Der Italiener erarbeitet sich ob seiner Konstanz bereits früh in der Saison großen Respekt von allen Seiten.
Verlierer der Formel 1 in China: Ferrari
Für diese Geschehnisse gibt es kaum Worte. Eigentlich lief der China-GP für die Scuderia schon nicht rund. Nach dem Sprintsieg von Lewis Hamilton am Samstag nahm das Team Änderungen am Setup der beiden Boliden vor. Diese brachten dem Briten und Teamkollege Charles Leclerc aber nur Verschlechterungen.
Platz fünf und sechs standen schließlich zu Buche, zu wenig für die Ansprüche. Dann kam es zum Desaster: Beide Fahrzeuge wurden aufgrund von unterschiedlichen Verstößen gegen die technischen Vorschriften disqualifiziert. Der Rennstall aus Maranello fährt mit null Punkten nach Hause. Einen größeren Verlierer kann es nicht geben.
Verstappen, Hamilton oder Alonso? Die Topverdiener der Formel 1
Pierre Gasly
Neben den beiden Ferrari-Piloten wurde nach dem Rennen noch ein dritter Fahrer von den Kommissaren aus dem Verkehr gezogen. Alpine-Pilot Pierre Gasly hatte - genau wie Leclerc - ebenfalls einen zu leichten Boliden und wurde disqualifiziert.
Zwar verlier Pierre Gasly als ursprünglich Elfter dadurch keine Punkte, nach null Punkten im ersten Rennen und null Punkten, beziehungsweise einer Disqualifikation im zweiten Rennen ist der Fehlstart in die Saison aber perfekt.
Max Verstappen
Als Weltmeister hat Max Verstappen immer den Anspruch, auf dem Podium zu stehen. Doch während es beim Chaos-Rennen von Melbourne – auch aufgrund eines Patzers der Konkurrenz – noch für Rang zwei reichte, wurde es in China nichts mit der Siegerehrung.
Der Niederländer patzte bereits am Start, konnte den vor ihm fahrenden George Russell nicht wirklich gefährden und wurde am Ende Vierter. Gewiss zu wenig für die Ansprüche eines viermaligen Champions.
Fernando Alonso
Ein Tag zum Vergessen für den Spanier. Gleich in der vierten Runde musste der zweimalige Weltmeister seinen Aston Martin abstellen, nachdem an seinem Fahrzeug massive Bremsprobleme aufgetreten waren.
Der Routinier kam als einziger Fahrer nicht im Ziel an und hatte früh Feierabend. Eine große Enttäuschung. Immerhin: Alonso zeigte sich froh, dass er ob seiner nicht mehr funktionierenden Bremsen keinen Unfall gebaut hatte. Sein Defekt hätte deutlich schlimmer ausgehen können.
Liam Lawson
"Er hat zwar keine großen Fortschritte gemacht, aber seine Rundenzeiten waren näher an Max dran. Das ist also zumindest ein Schritt nach vorn." So lautete das Fazit von Red-Bull-Motorsportkonsulent Helmut Marko im Hinblick auf Liam Lawson.
Nachdem er in Australien die Ziellinie nicht gesehen hatte, holte er auch in China keine Punkte. Zu wenig für die hohen Ansprüche bei Red Bull. Die Spekulationen, ob er sein Cockpit schon bald wieder abgeben muss, dürften nicht verstummen.
Nico Hülkenberg
Alles andere als ein erfolgreicher Tag für den einzigen Deutschen im Feld. Kurz nach dem Start in Kurve drei hatte er massiv mit Übersteuern zu kämpfen und hätte das Auto "fast komplett verloren", wie er im "RTL"-Interview erklärte.
"Wir haben uns bei dem Ausritt ziemlich viel Schaden am Unterboden zugezogen und irgendwo am Frontflügel. Von daher war das Auto danach aerodynamisch nicht mehr intakt.“
Dies zeigte sich auch in Sachen Platzierung: Hülkenberg landete auf dem 18. Rang und damit sogar hinter seinem Rookie-Teamkollegen Gabriel Bortoleto, der 17. wurde. Die Disqualifikationen brachten dem Deutschen im Endergebnis Rang 15, das hilft aber auch nicht weiter.