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ELF Championship Game 2024: Die Knackpunkte bei Rhein Fire gegen Vienna Vikings
- Aktualisiert: 20.09.2024
- 23:23 Uhr
- Mattis Oberbach
Zum Championship Game zwischen den Rhein Fire und Vienna Vikings nennen wir Euch die größten Schlüsselduelle.
von Mattis Oberbach
Championship Game 2024: Rhein Fire gegen die Vienna Vikings.
So lautet das Finale der European League of Football, welches am 22. September ab 15:00 Uhr Live auf ProSieben, Joyn, in der ran-App und auf ran.de zu sehen sein wird.
Im vergangenen Jahr krönte sich Rhein Fire zum Champion, im Endspiel schlug die Mannschaft von Head Coach Jim Tonsula die Stuttgart Surge mit 53:34. Es könnte also eine Titelverteidigung geben.
Vor dem Duell um den Titel nennt Euch ran die größten Schlüsselfaktoren zum Spiel.
Das Wichtigste in Kürze
ELF Championship Game - die Schlüssel
Schlüssel 1 - Können die Vienna Vikings Running Back Glen Toonga in Schach halten?
Der garantierte MVP der Saison wird auch im Championship Game die Richtung vorgeben. Und bei 33 Touchdowns in 14 Spielen (!) scheint er eben *nicht* aufhaltbar. Aber das kann/darf auch nicht das Ziel der Vienna Vikings sein.
Wie es funktionieren kann? Im Halbfinale in Stuttgart blieb Toonga bei weniger als fünf Yards pro Laufversuch - zum erst vierten Mal in dieser Saison. Und zum ersten Mal seit Ende August 2023 erreichte er nicht die Endzone.
Die Surge hatten sich zurecht vorgenommen, sich nicht von Toonga alleine die Butter vom Brot nehmen zu lassen und prompt waren die amtierenden Champions über weite Strecken des Spiels harmlos. Zugegebenermaßen hat das nicht gereicht, aber ein guter Schritt Richtung Finaleinzug schien getan.
Sollte den Wiener dies ebenso gelingen und können sie dann die späten Fehler der Stuttgarter vermeiden, haben sie schon eine Hand an der Trophäe.
Schlüssel 2 - Falls Frage 1 mit "Ja" beantwortet wird: Kann Jadrian Clark die Rhein Fire tragen?
Der MVP der Vorsaison konnte 2024 im Sparmodus spielen, weil Glen Toonga und die starke Defense den Großteil der Arbeit verrichteten. Clark hat nur im Overtime-Spiel gegen Stuttgart im Halbfinale mehr als 30 Pässe und nur zwei Mal mehr als 250 Yards geworfen - letztere Leistungen wurden jedoch unterstützt von Big Plays über 54 und 60 Yards.
Folglich hat er auch nur etwa halb so viele Touchdowns geworfen. Sagt das etwas aus über den Quarterback? Oder eher über die brillanten und brillierenden Teamkollegen? Und kann Clark ein paar Kohlen nachwerfen, wenn es Sonntag eng und brenzlig wird?
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Schlüssel 3 - Welcher Homegrown hat den größten Impact?
1. Die deutschen (bei den Rhein Fire) und österreichischen (bei den Vikings) Spieler brauchen sich nicht zu verstecken im Championship Game. Offensiv stehen sie zwar statistisch nur in der zweiten Reihe, aber Harlan Kwofie (Rhein Fire) und Noah Touré (Vikings) haben mit zehn Touchdowns in 13 Spielen und acht Scores in zwölf Spielen mehr als nur eine Duftmarke hinterlassen.
Der 25-jährige deutsche All-Star und der 22-jährige Kandidat auf die Aufzeichnung des besten Rookies der Saison können im Finale ebenso auftrumpfen wie die vermeintlich größeren Namen.
2. Ähnliches gilt auch defensiv. Jannik Seibel und Till Janssen stellen als deutsch-deutsches Cornerback-Duo einen Luxus für die Rhein Fire dar, weil sie oft in der Passverteidigung das Ärgste verhindern, wodurch sich Marloshawn Franklin, Omari Williams und Co. dann (auch) auf andere Gebiete des Feldes konzentrieren können.
Und dennoch muss das größte defensive Talent wohl auf Seiten der Wiener verortet werden: Linebacker Nikolaus Terlitza führt die Vikings mit 77 Tackles, 5,5 Sacks und 12,5 Tackles For Loss in allen relevanten Kategorien an - und das als Rookie, also seiner ersten Saison in der ELF!
Schlüssel 4 - Kann in den Special Teams jemand einen Punch setzen?
Mit dem wieder genesenen All-Around-Talent Exavier Edwards haben die Vienna Vikings einen der besten Defensivspieler der ELF in ihren Reihen, der auch regelmäßig im Return Game Gegenspieler wie Bäume stehen lässt. Bei den Rhein Fire steht ihm Wide Receiver Kelvin McKnight in nichts nach: Beide stehen bei Punts und Kickoffs in Sachen Return-Yards ganz oben.
Kann einer im wichtigsten Spiel des Jahres seinen ersten Return-Score des Jahres erzielen? Es wäre der denkbar bestmögliche Moment.
- Sonntag, 22. September, 15:30 Uhr: Rhein Fire at Vienna Vikings - live auf ProSieben, Joyn, in der ran-App und auf ran.de
Schlüssel 5 - Welche DNA ist eher Titel-geeignet: Ruhe und Souveränität wie bei Vikings oder Brachialität und Spektakel wie bei Rhein Fire?
1. Die Vikings, 2022 ELF-Champions, hatten zwei Spiele gegen Tirol und je eine Partie gegen Berlin, Wroclaw und Helvetic, während derer man als ganz objektiver Beobachter kurzzeitig am Ausgang hätte zweifeln können. Hinterher ist man dann schlauer und wundert sich, dass man je an ihnen gezweifelt hat: Die Österreicher sind zu gut, zu abgezockt, zu beständig, um jemals abgeschrieben zu werden.
Ein einfacher Blick an die Seitenlinie genügt dazu: Als die Paris Musketeers im Halbfinale temporär auf einen Score rankommen, bleibt Head Coach Chris Calaycay konstant ruhig, schreit seine Spieler nicht an, sondern erinnert sie nur an ihre Qualitäten - und voilá, Sieg, Finaleinzug, Chance auf den zweiten Titel. Sie überrollen nicht jeden Gegner, aber sie sind eben auch nicht zu Unrecht auf dem Weg, eine perfekte Saison zu spielen.
2. Die Rhein Fire agieren da stellenweise konträr. Nicht nur können sie schneller und - gefühlt - leichter mal mit drei Touchdowns pro Viertel explodieren, sie zeigen zwischen Spielzügen auch eher mal die eine oder andere Emotion.
Natürlich hat es Hand und Fuß, wenn Head Coach Jim Tomsula seinen Spielern etwas auf die raue Art eintrichtert. Im Halbfinale wäre es dann beinah schiefgegangen. Können die Vikings den amtierenden Champion noch einen Schritt weiter pushen?