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NFL - Houston Texans: Dylan Horton nach überstandener Krebserkrankung vor emotionaler Heimkehr gegen Dallas Cowboys
- Aktualisiert: 17.11.2024
- 11:46 Uhr
- Tim Rausch/Luca Wolkstein
Feel-Good-Geschichte in der NFL! Nach überstandener Krebserkrankung ist Texans-Star Dylan Horton wieder aktiver Bestandteil des Kaders und steht gegen die Dallas Cowboys vor einer wahrscheinlich tränenreichen Rückkehr.
"Wir haben ihm am 19. November bei seinem Spiel zugesehen, und am Dienstag, dem 21. November, bekamen wir einen Anruf vom Arzt", blickte Stacey Horton, Mutter von Houston Texans-Star Dylan Horton, auf den Tag der erschütternden Diagnose zurück. "Am Mittwoch saßen wir im Büro des Arztes im MD Anderson-Krebszentrum. Das war surreal, eine Out-of-Body-Erfahrung."
Bei Horton war im Dezember letzten Jahres ein Hodgkin-Lymphom (Lymphdrüsenkrebs) im Stadium 4 diagnostiziert worden. Eine lebensbedrohliche Krankheit, die die NFL-Träume des jungen Edge Rushers für immer hätte beenden können. Aber nicht so mit Horton.
Der 25-Jährige durchlief die benötigte Chemotherapie, beendete diese im Mai. Seither gilt er als krebsfrei. Besonders beeindruckte das Mega-Talent sein Umfeld durch seine unerschütterliche Positivität, die er trotz der Horror-Erfahrung nie ablegte. Am Tag der Diagnose wollte er Dylan anrufen und ihm Mut zusprechen, erinnert sich Bruder Ryan einst in einem Interview.
"Aber ehrlich gesagt war es genau andersherum. Am Ende sagte er mir, dass alles gut werden würde und dass alles in Ordnung wäre." Ein außergewöhnliches Maß an Optimismus und Glaube, das Dylan Horton durch die erschöpfende Zeit tragen sollte.
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Comeback-Geschenk in doppelter Hinsicht
Nach fast einem Jahr Abwesenheit dann das langersehnte Comeback. Der ehemalige Viertrundenpack sprang Anfang Oktober von der Reserve/Non-Football Illness List in den Spieltagskader gegen die Buffalo Bills. Ob am Ende der 23-20-Überraschungserfolg oder sein erstes NFL-Tackle nach über einem Jahr den schöneren Moment ausmachten, man kann nur mutmaßen.
Aber das Week 5-Game bildete den Grundstein für Hortons Rückkehr auf die größte Football-Bühne der Welt. Jede Woche fand sich der Name des Edge Rushers seither auf dem Spielberichtsbogen, auch wenn sich seine Einsatzzeiten in Grenzen hielten. Ein für Horton mit Sicherheit vertretbares Eingeständnis nach den gesundheitlichen Strapazen, die er durchleiden musste.
"Es ist eine tolle Geschichte, dass Dylan wieder auf dem Platz steht. Er hat jeden Tag mit einem Lächeln und einer grandiosen Einstellung angepackt", sagte Head Coach DeMeco Ryans im Rahmen der Pressekonferenz. Doch damit nicht genug der Loblieder nach einem der vermutlich emotionalsten Tage in Hortons noch jungem Leben.
"Es war eine Erfahrung, die uns demütig werden ließ, weil wir ihn so sehr respektieren", sagte Edge-Rusher-Kollege Will Anderson Jr. über die Rückkehr seines Teamkollegen auf den Rasen und dessen emotionale Kabinenansprache. "Wir lieben ihn so sehr. Er hat eine Menge überwunden."
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Horton-Heimkehr im Monday Night Game
Doch ein ganz besonderer Moment steht noch aus. Im Monday Night Game von Woche 11 treffen seine Houston Texans im Südstaaten-Duell auf die Dallas Cowboys (ab 02:15 Uhr im Liveticker auf ran.de). Ein Spiel von sportlicher Brisanz, das für Horton aber von intensivsten, persönlichen Impressionen überdeckt werden dürfte.
Nach seinem Comeback auf dem Platz bedeutet es für den D-Liner nämlich die Heimkehr an einen der monumental-wichtigsten Orte seiner Jugend. Gerade einmal 40 Kilometer vom Cowboys-Dome aufgewachsen, war das AT&T-Stadium Austragungsort diverser Football-Spiele in Hortons Schulzeit als Safety der Frisco High School. Spiele, die ihm eine Eintrittskarte in den erlauchten Kreis des Spitzensports einbrachten. Diese wäre ihm beinahe gewaltsam entrissen worden.
Doch Horton gewann den Überlebenskampf gegen die aggressive Krankheit und wird am Montag mehr als ein Dutzend Eintrittskarten für seine Eltern, seinen Bruder, seine Tanten, Onkel, Cousins und seine Freundin haben. Für das, zumindest für seinen Anhang, sportlich irrelevanteste Spiel in Hortons NFL-Laufbahn.