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NFL: Aaron Rodgers soll sich endlich für sein Karriereende entscheiden - ein Kommentar
- Aktualisiert: 18.03.2025
- 17:20 Uhr
- Tobias Wiltschek
Der alternde Quarterback Aaron Rodgers sollte die Geduld der interessierten Franchises nicht überstrapazieren und endlich für klare Verhältnisse sorgen. Seine Zeit ist abgelaufen. Ein Kommentar.
"Willst du gelten, mach dich selten": Getreu diesem Motto agiert Aaron Rodgers jetzt schon seit geraumer Zeit.
Während die gesamte NFL darauf wartet, dass sich der bekannteste Free Agent endlich entscheidet, sagt Rodgers … nichts.
Damit führt der mittlerweile 41 Jahre alte Quarterback nicht nur die komplette Liga an der Nase herum, er macht sich auch wichtiger, als er ist.
Ja, Rodgers hat sich in seiner langen und erfolgreichen Karriere selbstverständlich große Verdienste erworben. Vor allem um die Green Bay Packers, die er 2010 zu ihrem bislang letzten Super-Bowl-Triumph geführt hat. Aber jetzt? Mit 41 Jahren? Und nach einer Saison zum Vergessen?
Es ist erstaunlich genug, dass sich mit den New York Giants, den Pittsburgh Steelers und den Minnesota Vikings gleich drei Teams immer noch - mehr oder weniger intensiv - mit dem gerade erst von den New York Jets entlassenen Spielmacher beschäftigen.
Dass sich Rodgers dennoch ziert, erinnert indes in seltsamer Weise an seine sich ewig hinziehende Entscheidungsfindung vor zwei Jahren, als er die Packers und andere Teams lange im Unklaren gelassen hatte über das, was er zukünftig vorhat.
Erst nach einem irritierenden Selbstfindungstrip nach Oregon, inklusive eines mehrtätigen Aufenthalts in einer Dunkelkammer, hatte er sich für die Jets entschlossen.
Das Wichtigste in Kürze
Teams und Experten verlieren bei Rodgers die Geduld
Auch diesmal scheint es bei ihm wieder etwas länger zu dauern. Doch langsam könnten auch die offenbar immer noch auf ihn wartenden Teams ihre Geduld verlieren. Schließlich steht in nicht einmal sechs Wochen der Draft für die kommende Saison an. Bis dahin müssten die Planungen der Teams eigentlich abgeschlossen sein.
NFL-Experte Adam Schefter dürfte den Giants und den Steelers vor einigen Tagen aus der Seele gesprochen haben, als er von Rodgers genervt forderte: "Entscheide dich endlich!"
Natürlich planen beide Teams längst zweigleisig. Die Giants strecken ihre Fühler schon nach Jameis Winston und Joe Flacco aus. Auch Russell Wilson, der zuletzt bei den Steelers spielte, soll auf der Liste stehen.
Die Steelers ihrerseits haben Mason Rudolph von den Tennessee Titans wieder zurückgeholt und sondieren bereits mögliche Draft-Picks als Alternative zu Rodgers.
Rodgers selbst soll - so besagen es zumindest Gerüchte - die Vikings als nächstes Team bevorzugen und auf deren Entscheidung warten, bevor er einem anderen Team zusagt.
Die aber sind offenbar gewillt, ihren Rookie J.J. McCarthy, der die gesamte vergangene Saison wegen einer Knieverletzung verpasste, eine Chance als Starting Quarterback zu ermöglichen.
In dem Fall dürfte sich Rodgers verpokert haben und steht möglicherweise doch vor dem Ende seiner Karriere.
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So schmerzhaft ihm diese Entscheidung fallen dürfte. Sie ist, wenn man sich sein fortgeschrittenes Alter und seine völlig verkorkste Zeit bei den Jets vergegenwärtigt, die beste für ihn.
Schon nach dem ersten Jahr, in dem er sich gleich zu Beginn einen Achillessehnenriss zugezogen hatte und fast die gesamte Saison ausfiel, war seine Karriere eigentlich bereits gelaufen.
Dass es der viermalige MVP anschließend noch einmal versuchte, ehrt ihn. Aber auch sein zweites Jahr in New York verlief trotz zwischenzeitlicher Höhen insgesamt enttäuschend. Die Playoffs waren nie wirklich in Reichweite.
Rodgers sollte sich dessen bewusst sein, dass er ein Team nie wieder erfolgreich durch eine harte Saison führen kann - und seine Karriere beenden. Für ihn und die Teams, die noch immer auf seine Entscheidung warten, wäre es das Beste.
Er sollte seinen Rücktritt nur nicht weiter auf die lange Bank schieben, sondern ihn so schnell wie möglich auch verkünden.