NFL-Preseason: Storylines vom ersten Spieltag

Bears-Offensive rennt allen davon

Die Offensive der Chicago Bears rüstete in der Offseason ordentlich auf und testete im ersten Preseason-Spiel gegen die Tennessee Titans (23:17) gleich mal das neue Waffenarsenal.

Neuzugang D.J. Moore münzte einen Screen-Pass in einen 62-Yard-Touchdown um, Running Back Roschon Johnson (ein diesjähriger Viertrunden-Pick) erkämpfte sich Yard um Yard und Rookie-Tackle Darnell Wright durfte nach einem Drive bereits zurück auf die Bank, er hat sich seinen Starter-Platz wohl gesichert.

Im Arbeitsnachweis von Justin Fields standen am Ende der Partie drei Completions (bei drei Passversuchen) für 129 Yards und zwei Touchdowns. Einen großen Anteil daran hatten die Fähigkeiten der Passempfänger nach dem Catch.

Eine positive Offense-Entwicklung bei den Bears, die vergangenes Jahr in den meisten relevanten Pass-Kategorien aus dem Tabellenkeller grüßten, angetrieben von einer Reihe an Neuzugängen und jungen Talenten. 

Von wegen zu klein! Rookie-Playmaker spielen groß auf

Zahlreiche Rookies feierten am Wochenende ihr NFL-Debüt. Mit dazu gehörten auch Deuce Vaughn (Running Back, Dallas Cowboys), Nathaniel "Tank" Dell (Wide Receiver, Houston Texans) und Derius Davis (Wide Receiver, Los Angeles Chargers).

Im Rahmen des NFL Draft gab es bei allen drei Youngstern Bedenken bezüglich ihrer kleinen Körpergröße - und alle drei traten dieser Kritik in ihrem ersten Preseason-Spiel entschieden entgegen. 

Vaughn zeigte als Läufer seine Agilität und Kontakt-Balance und ließ reihenweise Jaguars-Verteidiger stehen wie Slalom-Stangen. Dell zeigte als Receiver schnelles und sauberes Route Running und sammelte nach dem Catch viele Yards auf eigene Faust. Davis zeigte sein bahnbrechendes Höchsttempo, ihm gelang als Punt Returner ein Touchdown. 

Damar Hamlin feiert Comeback

Damar Hamlin steht nach seinem in der vergangenen Saison erlittenen Herzinfarkt wieder auf dem Football-Feld. Im Preseason-Spiel der Buffalo Bills gegen die Indianapolis Colts (23:19) gab der Safety sein Comeback. 

Hamlin ist dabei nicht nur ein Spieler mit einer ergreifenden Geschichte, sondern brachte auf dem Rasen direkt einen sportlichen Mehrwert mit. 

Der 25-Jährige setzte drei Tackles und stoppte mit einem Hit gegen Running Back Evan Hull den vierten Versuch der Colts-Offensive, noch bevor der Ballträger ein neues First Down erlaufen konnte. 

Mehr zum Comeback von Damar Hamlin

Ravens bauen historischen Rekord aus

Die Baltimore Ravens feilen derweil weiter an ihrer historischen Siegesserie. 

Jeweils ein Touchdown-Pass der Quarterbacks Josh Johnson und Tyler Huntley und zwei Field Goals von Kicker Justin Tucker bescherten dem Team von Head Coach John Harbaugh einen 20:19-Sieg im Spiel gegen die Philadelphia Eagles.

Dank des Erfolges haben die Ravens ihre Siegesserie in der Preseason weiter ausgebaut - die vergangenen 24 Partien entschied Baltimore für sich.

"Das war ein guter Start. Wir haben mit viel Energie und Dringlichkeit gespielt. Wir werden diese Spiele nutzen, um uns zu verbessern und zu lernen", sagte Harbaugh. Vielleicht nutzen die Ravens die Spiele auch, um weiter Geschichte zu schreiben.

Rams bestätigen Fragezeichen

Die Los Angeles Rams befinden sich seit ihrem Sieg im Super Bowl vor circa anderthalb Jahren in einem Umbruch. Mehrere Stars haben das Team verlassen, gestandene Routiniers kämpfen mit Verletzungen und der Kader ist besonders in der Tiefe ausgedünnt. 

37 Rookies stehen aktuell bei den Los Angeles Rams unter Vertrag. Dementsprechend chaotisch verlief die erste Partie der neuen Spielzeit für das Team von Head Coach Sean McVay. 

Mit 17:34 gerieten die Kalifornier gegen die Los Angeles Chargers unter die Räder. "Wir haben damit gerechnet. Viele Spieler haben heute das erste Mal den Zeh ins Wasser gehalten und ich freue mich darauf, dass wir uns Woche für Woche verbessern", sagte McVay nach der Partie.

Offensiven der 49ers und der Panthers stolpern

Spielraum für Verbesserungen gibt es auch für die Offensiven der San Francisco 49ers und der Carolina Panthers. Beide gehen mit hohen Erwartungen in die kommende Saison, beide konnten ihr Potenzial noch nicht ausschöpfen.

Die 49ers, bei denen viele Starter aussetzten, sind noch immer auf der Suche nach einem Starting Quarterback. In Abwesenheit von Brock Purdy konnten allerdings die anderen Optionen beim 7:34 gegen die Las Vegas Raiders nicht überzeugen.

Der Statistikbogen von Trey Lance sieht zwar ordentlich aus, trübt aber ein wenig das Bild von einem Quarterback, der alle physischen Anlagen mitbringt, bei dem es aber noch an der notwendigen Genauigkeit und Entscheidungsfindung mangelt, um die Offense bestmöglich einzusetzen. Allerdings muss man beachten, dass die Offensive Line der 49ers dem Pass Rush der Raiders nicht viel zu entgegnen hatte. 

Bei den Panthers kam die Offensive nie in Gang und erzielte keinen einzigen Punkt bei der 0:27-Niederlage gegen die New York Jets. Die Offensive Line hatte ebenfalls zu kämpfen und sah über weite Strecken nicht gut aus - auch nicht zu Spielbeginn mit der potenziellen Starter-Besetzung. Das Debüt von Bryce Young war kurzweilig und unspektakulär - was per se nicht verkehrt ist.