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Kampf gegen Jake Paul

Boxen: Mike Tyson kämpft gegen Jake Paul - das hat "Iron Mike" nicht nötig!

  • Aktualisiert: 13.11.2024
  • 15:03 Uhr
  • Chris Lugert

Im Sommer steigt Box-Legende Mike Tyson mit dann 58 Jahren wieder in den Ring und kämpft gegen Influencer Jake Paul. So einen Unsinn hat "Iron Mike" nicht nötig. Ein Kommentar.

Von Chris Lugert

Die Ankündigung von Jake Paul sparte nicht mit Superlativen.

Vom "größten Schwergewichtschampion der Welt" ist dort zu lesen, vom "bösesten Mann des Planeten" und vom "gefährlichsten Boxer aller Zeiten". Gemeint ist damit Box-Legende Mike Tyson, der im Sommer 2024 ein sensationelles Ring-Comeback feiern und gegen Paul antreten wird.

In den 80er- und 90er-Jahren des vergangenen Jahrhunderts war Tyson das Aushängeschild eines Sports, der sich damals auf einem Höhepunkt befand. Ja, der US-Amerikaner war böse. Sehr sogar. Er war gefährlich. Und er war ein absoluter Superstar. Seine Kämpfe lockten Tausende in die Hallen und weltweit Abermillionen von Menschen vor die Fernseher.

Tyson war der Inbegriff eines Boxers, der alleine schon durch seine Aura zitternde Knie bei seinen Gegnern verursacht hat. Wer immer mit ihm im Ring stand, wusste, dass er diesen vermutlich nur unter großen Schmerzen verlassen wird. Tyson war nicht nur ein Boxer, er war die Ikone einer ganzen Generation.

Doch die Zeit bleibt nicht stehen, sie schreitet unerbittlich voran. Einst mögen all die großen Worte, die Paul in Richtung von "Iron Mike" gefunden hat, zutreffend gewesen sein. Aber das ist lange her.

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Wenige Wochen vor dem anvisierten Kampftermin am 20. Juli wird Tyson 58 Jahre alt, letztmals stand der frühere Schwergewichtsweltmeister 2020 in einem Spaßkampf gegen Roy Jones Jr. im Ring. Der Name und die Legende der Zertümmerungsmaschine Mike Tyson werden alle Zeiten überdauern, doch die biologische Uhr kann niemand aufhalten.

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Jake Paul: Influencer und Möchtegern-Boxer

Und so stellt sich die Frage, warum sich Tyson einen Kampf wie gegen Jake Paul überhaupt antut. Hat er gar keinen Respekt vor seinem eigenen Vermächtnis?

Ja, dieses Event soll und wird viel Geld einbringen. Und Tyson wird daran maßgeblich partizipieren. Aber mit dem Boxsport von einst, als Tyson auf dem Höhepunkt seines Schaffens war, hat das alles gar nichts zu tun. Und das liegt nicht nur an Tysons Alter.

Das Boxen hat sich verändert, und Leute wie Jake Paul haben daran maßgeblichen Anteil. Er redet davon, Weltmeister zu werden, hat bislang aber fast nur gegen Fallobst gekämpft. Manch einer munkelt, Pauls Gegner würden fürs Verlieren bezahlt werden.

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Was den 27-Jährigen auszeichnet, ist seine Bekanntheit als YouTuber und Influencer. Diese nutzt er, um sich als Gelegenheits-Boxer zu inszenieren, obwohl das Niveau seiner Kämpfe überschaubar ist. Daran ist grundsätzlich nichts verwerflich, sicher wird es auch dafür Fans geben, die so etwas sehen wollen.

Mike Tyson ist größer als das!

Mit Tyson hat er sich jetzt den vielleicht größten noch lebenden Namen, den der Sport hervorgebracht hat, als Zugpferd für seine Selbstdarstellung ausgesucht. Nicht umsonst soll der Kampf im Mega-Stadion des NFL-Teams Dallas Cowboys stattfinden.

Jene Menschen, die Tyson vor 30 Jahren live gesehen und ihn gefeiert oder auch gehasst haben, kommen wie Tyson selbst aus einer anderen Zeit des Boxens. Diese Leute können mit Influencern und all den Sachen nichts anfangen. Es sind zwei Welten, die nicht zusammengehören.

Dass Mike Tyson gegen Jake Paul antritt, ist aus Sicht wahrer Boxfans einfach falsch. Abseits der finanziellen Gründe hat es Tyson als langjähriges Aushängeschild des Boxens auch einfach nicht nötig, an so einer Gaga-Veranstaltung mitzuwirken. Mike Tyson ist größer als das.

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