Entlassung steht bevor
BVB: Nuri Sahin bei Borussia Dortmund entlassen - Nachfolger steht bereits fest
- Aktualisiert: 22.01.2025
- 13:08 Uhr
- ran.de
Nuri Sahin hat auch seine letzte Chance in Bologna nicht genutzt. Der Rauswurf bei Borussia Dortmund wurde am Mittwochmorgen bestätigt.
Vor dem Flug zum Tribunal der BVB-Bosse hatte Nuri Sahin fast schon aufgegeben. "Wenn ich das Problem bin oder wenn ein Trainerwechsel all die Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem", sagte der Trainer von Borussia Dortmund nach der sportlichen Bankrotterklärung des 1:2 (1:0) beim FC Bologna.
Am Mittwoch folgte nach der Landung und einer Sitzung mit der Vereinsführung die Trennung,
Dies bestätigte der BVB am Morgen.
Sportdirektor Sebastian Kehl hatte die Entscheidung zuvor schon der Mannschaft mitgeteilt. Damit endet die Amtszeit des 36-Jährigen beim schwer kriselnden Fußball-Bundesligisten nach vier Niederlagen in Serie und insgesamt nur sieben Monaten.
Sein Nachfolger steht noch nicht fest. Erik ten Hag (zuletzt Manchester United), Roger Schmidt (zuletzt Benfica Lissabon) und Urs Fischer (zuletzt Union Berlin) werden am höchsten gehandelt.
Übergangsweise übernimmt der derzeitige U-19-Trainer Mike Tullberg für das Spiel am kommenden Samstag gegen Werder Bremen.
Der 39-Jährige ist seit 2020 im Nachwuchs des des BVB tätig und coachte zuvor ein Jahr die U23 der Schwarzgelben.
Das Wichtigste in Kürze
BVB: Ricken begründet Sahin-Rauswurf
Zuvor hatten die Bosse den Rauswurf von Sahin begründet-
"Nach vier Niederlagen in Serie, bedingt durch lediglich einen Sieg aus den vergangenen neun Spielen und als aktueller Tabellenzehnter der Bundesliga haben wir aber leider den Glauben daran verloren, in der gegenwärtigen Konstellation noch unsere sportlichen Ziele erreichen zu können", sagte Lars Ricken.
Die Entscheidung tue ihm "persönlich weh", betonte der Sport-Geschäftsführer. Sie sei aber "nach dem Spiel in Bologna nicht mehr vermeidbar" gewesen:
"Wir schätzen Nuri Sahin und seine Arbeit sehr, haben uns eine lange Zusammenarbeit gewünscht und hatten bis zuletzt die Hoffnung, dass wir gemeinsam die sportliche Wende schaffen."
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BVB: Nuri Sahin betrübt
Der entlassene Coach zeigte sich betrübt. "Leider haben wir es nicht geschafft, den sportlichen Ambitionen von Borussia Dortmund in dieser Saison zum jetzigen Zeitpunkt gerecht zu werden. Ich wünsche diesem besonderen Verein alles Gute", sagte der 36-Jährige, der sich schon nach dem Abpfiff in sein Schicksal gefügt hatte.
"Wenn ich das Problem bin oder wenn ein Trainerwechsel all die Nebenkriegsschauplätze löst, dann ist das überhaupt kein Problem", sagte er nach der sportlichen Bankrotterklärung des 1:2 (1:0) in der alten Stadionschüssel Renato Dall'Ara.
Darüber, wer am Samstag gegen Werder Bremen auf der Trainerbank sitzen wird, will der Verein "zeitnah informieren". Unübersehbar war, dass diese Mannschaft am Ende ist.
Die Leistung bei Holstein Kiel (2:4) hatte Ricken peinlich, beschämend und unwürdig genannt, in Bologna war es keinen Deut besser. Es wirkte, als trete da in der Champions League ein eingespieltes Team gegen ein zusammengewürfeltes an.
Video: Sahin enttäuscht - "es geht nicht um mich"
Borussia Dortmund: Sammer zerlegt eigenes Team im TV
Matthias Sammer sprach vernichtende Worte, sie trafen Spieler und Trainer gleichermaßen. "Diese Mannschaft ist körperlich und geistig in einer Nichtverfassung", sagte Sammer in seiner immer kurioser wirkenden Doppelrolle als BVB-Berater und TV-Experte. "Sie kann leider nicht verteidigen, und angreifen kann sie auch nicht."
Auf der Erdbebenskala der Kritik war das eine elf von zehn.
Borussia Dortmund: Leistungsträger im Tief
Wer auch auf Sahin folgt, er muss vermeintliche Leistungsträger und Führungsspieler allesamt aus tiefsten Tiefs reißen. Felix Nmecha, Julian Brandt, Serhou Guirassy. Jamie Gittens, Nico Schlotterbeck. Karim Adeyemi. Waldemar Anton.
Alle hatten in dieser Saison schon gute Phasen, inzwischen vereint sie nur noch das lasche, teils tollpatschige Auftreten. Seine beiden Kapitäne Emre Can und Brandt stellte Sahin gar nicht mehr auf.
Für die BVB-Führungsetage mit Hans-Joachim Watzke, Ricken und Kehl (plus Sammer) gab es keine Anzeichen für Besserung.
Sie haben im festen Glauben, den richtigen Trainer zu haben, Sahin nach Kiel eine weitere Chance eingeräumt - und nach der Niederlage in Frankfurt noch eine. In Bologna.
Nuri Sahin hat auch diese nicht genutzt.