Halbes Jahr nach Vorstellung
BVB-Trainersuche: Nuri Sahins mögliche Nachfolger bei Borussia Dortmund - Kovac, ten Hag, Fischer, Löw?
- Aktualisiert: 22.01.2025
- 11:28 Uhr
- Kai Esser
Borussia Dortmund hat sich von Trainer Nuri Sahin getrennt. Wer Nachfolger wird, hängt auch davon ab, ob der BVB das Prinzip "Stallgeruch" weiter verfolgen will.
Von Kai Esser
Das Experiment mit Nuri Sahin ist gescheitert. Nach der enttäuschenden 1:2-Pleite beim FC Bologna in der Champions League zogen die Verantwortlichen bei Borussia Dortmund die Reißleine.
Vorerst übernimmt U19-Trainer Mike Tullberg das strauchelnde Team am Samstag in der Bundesliga gegen Werder Bremen.
Wer könnte Sahin dauerhaft beerben?
ran hat mögliche Nachfolge-Kandidaten aufgelistet.
Mike Tullberg
Freilich hat der Interimstrainer auch immer eine Chance, als Chef übernommen zu werden. Zuletzt praktiziert beim Hamburger SV und Merlin Polzin.
Tullberg hat die U19 der Dortmunder zu einer der besten Nachwuchsmannschaften der Republik gemacht, sein Punkteschnitt liegt bei überragenden 2,4 bei über 100 Partien.
Die nötigen Lizenzen um in der Bundesliga zu trainieren, hätte der 39-Jährige ebenfalls. Erst vor knapp zwei Wochen sagte der dänische Ex-Profi dem norwegischen Erstligisten Brann Bergen ab.
Ob Tullberg Chancen auf den Posten hat, hängt vor allem von seinen ersten Ergebnissen ab. Einziges Manko: Man würde damit seine so starke U19 schwächen.
Erik ten Hag
Als einer der heißesten Nachfolge-Kandidaten gilt Erik ten Hag. Der Niederländer, der im Herbst bei Manchester United entlassen wurde, wurde sogar bereits bei einem Heimspiel der Dortmunder im Westfalenstadion auf der Tribüne gesichtet.
Sein noch bestehender Vertrag dürfte kein Problem sein, da der Klub großes Interesse hat, diesen so schnell wie möglich aufzulösen. Ten Hag kann deutsch und trainierte vor mehr als zehn Jahren bereits die U23 des FC Bayern München.
Zwar ist seine sportliche Bilanz bei ManUnited mager, aber immerhin holte er zwei Trophäen und Nachfolger Ruben Amorim, der zuvor das Wort "Niederlage" nur aus dem Wörterbuch kannte, hat aktuell eine noch schwächere Bilanz als ten Hag.
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Das Wichtigste zur Sahin-Entlassung
Niko Kovac
Ein weiterer früherer Bayern-Trainer, der sogar die erste Mannschaft des FCB trainierte und 2018/19 das Double holte.
Allerdings war das Verhältnis zu den Spielern nicht das Beste und schon wenige Monate nach dem Titelgewinn musste der Kroate in München gehen.
Seitdem arbeitete Kovac, der 2018 überraschend Eintracht Frankfurt zum DFB-Pokalsieg geführt hatte, bei AS Monaco und dem VfL Wolfsburg eher weniger erfolgreich.
Trotzdem ist der frühere Profi laut "Bild" und "Sky" nun Favorit der BVB-Bosse, es soll bereits Kontakt geben.
Vorteil: Kovacs Mannschaften sind stets topfit. Und sein Bruder Robert, möglicherweise als Co-Trainer mitkommen würde, spielte selbst von 2007 bis 2009 in Dortmund.
Roger Schmidt
Nicht zum ersten Mal ist Roger Schmidt bei Borussia Dortmund im Gespräch. Der 57-Jährige war zuletzt bei Benfica Lissabon unter Vertrag, wo er im August 2024 gehen musste. Die Saison 2022/23 war jedoch eine Fabelsaison mit anschließender Meisterschaft.
Bundesliga-Erfahrung kann er ebenfalls vorweisen, mit Bayer 04 Leverkusen erreichte er 2014/15 und 2015/16 jeweils die Champions League.
Jan Zimmermann
Der unbekannteste, aber dafür naheliegende Name wäre Jan Zimmermann. Der gebürtige Hannoveraner ist aktuell Trainer der U23 von Borussia Dortmund in der 3. Liga. Dort ist er mit Platz acht auf dem besten Weg, die Dortmunder Reserve zum dritten Klassenerhalt in Folge zu führen.
Für ihn spricht, dass man wenig Überzeugungsarbeit leisten müsste, um ihn von dem Job zu überzeugen. Gegen ihn spricht, dass er in der Arbeit mit einer vollwertigen Herrenmannschaft im Profibereich kaum Erfahrung hat. 2021 überstand er nicht einmal eine Hinrunde als Trainer von Hannover 96, bevor er entlassen wurde.
Möglicherweise ist die Entscheidung der BVB-Bosse, auf Tullberg als Interimscoach zu setzen, ein Zeichen gegen Zimmermann.
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Urs Fischer
Bei neuen Trainern gilt oft das Mantra, erst einmal sicher zu stehen. Kaum einer könnte dafür besser einstehen als Urs Fischer. Der ehemalige Coach von Union Berlin würde, dessen könnten sich die BVB-Fans sicher sein, die teilweise desolate Defensive stabilisieren.
Zudem haben die Dortmunder gute Erfahrungen mit Schweizern gemacht. Stephane Chapuisat, Alexander Frei oder derzeit Gregor Kobel sind nur einige Namen aus der Alpenrepublik, die dem BVB ihren Stempel aufgedrückt haben.
Fraglich ist jedoch, ob sich Fischer diese Aufgabe zutraut. Der BVB wäre der mit Abstand größte Job seiner Karriere.
Sebastian Hoeneß
Unwahrscheinlich aber nicht unmöglich wäre - zumindest ab Sommer - Sebastian Hoeneß. Der Trainer des VfB Stuttgart bewies in der vergangenen Saison nachdrücklich, wie er eine Mannschaft formen und vor allem aus einem Tief herausführen kann.
Allerdings ist mehr als fraglich, ob er Interesse an einem Wechsel hätte. Der VfB hätte nur bedingt Mitspracherecht, Hoeneß besitzt eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag.
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Kasper Hjulmand
Man hat beinahe schon vergessen, dass Kasper Hjulmand Bundesliga-Erfahrung hat. Der ehemalige Nationaltrainer Dänemarks trainierte 2014/15 den 1. FSV Mainz 05, musste aber nach 24 Spielen bereits seine Koffer packen.
Mit der dänischen Nationalmannschaft erreichte er 2021 das Halbfinale der EURO, nach einer enttäuschenden Europameisterschaft in Deutschland wurde er als Trainer der Dänen aber entlassen. Als Typ könnte er jedoch zum BVB passen.
Joachim Löw
Lothar Matthäus sagte noch vor der Entlassung von Nuri Sahin, dass Ex-Bundestrainer Joachim Löw eine gute Wahl als Übergangslösung wäre.
Allerdings stellte Löw im "SWR" im vergangenen Jahr klar, dass er keinen Klub mehr übernehmen wolle. Wenn er wieder ins Trainergeschäft einsteige, dann nur als Nationalcoach.
Christian Streich
Theoretisch wäre auch ein Comeback von Christian Streich denkbar. Der übergab das Zepter für sein Herzensprojekt und seinen Herzensverein, den SC Freiburg, an seinen ehemaligen Schützling Julian Schuster und tritt seitdem kaum öffentlich auf.
Allerdings ist auch diese Variante quasi undenkbar. Streich profitierte beim SC davon, dass seiner Arbeit im beschaulichen Schwarzwald stets bedingungslos vertraut wurde.
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