Die Trainersuche des FC Bayern München gerät immer mehr zur Farce. Mit Xabi Alonso hat sich die ausgemachte A-Lösung früh gegen den FCB entschieden. Julian Nagelsmann folgte ihm als B-Lösung und verlängerte beim DFB. Nun hat auch Ralf Rangnick, also die C-Lösung, dem Rekordmeister abgesagt.
Ende April, so hatten es sich Max Eberl und Christoph Freund vorgenommen, sollte der Trainer feststehen. Man gab sich zuletzt sehr optimistisch. Und jetzt?
Der Trainermarkt war von Beginn an kompliziert, doch spätestens nach der dritten Absage ist er nochmal komplizierter. Eine Kompromisslösung scheint unausweichlich.
Eigentlich ist es so, dass die Bayern mittlerweile eigene Grundüberzeugungen über Bord werfen müssen, wenn sie möglichst bald einen Trainer finden wollen, der Lust auf sie hat.
Drei grundsätzliche Wege sind den Münchnern geblieben.
Trainersuche des FC Bayern München: FC International statt FC Deutschland
Der erste Weg für den FC Bayern ist es, die zuvor sehr eng gehaltene Shortlist an Trainern auszuweiten. Von Beginn an hatten Übungsleiter wie Roberto De Zerbi, Zinedine Zidane oder auch Jose Mourinho schlechte Karten auf den Job beim FCB. Für jeden dieser Kandidaten gibt es sicher auch sportliche Gründe, warum Vorbehalte berechtigt sind.
Und doch zeigt allein die Wahl auf Ralf Rangnick als C-Lösung, wie verzweifelt die Bayern aktuell sind. Ein Trainer, der unter normalen Umständen niemals eine Rolle in München gespielt hätte, wurde nun als absolute Top-Lösung präsentiert. Das ist ein bisschen so, als würde man in einem Onlineshop nach einem neuen Fahrrad suchen, die Filter aber so einstellen, dass einem nur drei angezeigt werden.
Das kann funktionieren und es kann dazu führen, dass man glücklicherweise die beste Option bestellt. Die Wahrscheinlichkeit, dass man mit dieser Methode aber sehr viel Gutes verpasst, ist groß. Beim FC Bayern gibt es zahlreiche Filter über deren Bedeutung man diskutieren kann: Sprache und Erfahrung sind zwei davon.
Natürlich ist es wichtig, dass ein Trainer mit der Zeit in der Lage ist, innerhalb des Klubs mit der Landessprache zu arbeiten. Aber der FC Bayern ist derart internationalisiert, dass es kein größeres Problem darstellen sollte, wenn jemand erst noch Deutsch lernen muss. Verständigung funktioniert auf vielen Wegen.
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FC Bayern München - Trainer-Kandidaten: Deal fix? Kompany äußert schon Transfer-Wünsche
FC Bayern München sucht den Tuchel-Nachfolger Für Thomas Tuchel ist im Sommer Schluss beim FC Bayern - das steht endgültig fest. Nach den Absagen von Xabi Alonso, Julian Nagelsmann, Ralf Rangnick und Oliver Glasner ist auch Roberto De Zerbi kein Thema mehr. ran zeigt die neuesten Entwicklungen und, welche drei Optionen für den Rekordmeister überhaupt noch in Frage kommen. (Stand: 24. Mai 2024)
Vincent Kompany (FC Burnley) Der FC Bayern sieht Vincent Kompany offenbar nicht als Interimslösung, sondern plant mit dem Belgier längerfristig. Nach ran-Informationen soll Kompany einen Vertrag bis 2027 erhalten. Die Ablösesumme für das Trainertalent des FC Burnley liegt bei zwölf Millionen Euro.
Vincent Kompany (FC Burnley) Der Deal steht demnach kurz vor dem Vollzug. Intern soll Kompany mit Sportvorstand Max Eberl und Sportdirektor Christoph Freund sogar schon über mögliche Transfers für den Sommer 2024 sprechen, um die Kaderplanung möglichst schnell voranzutreiben.
Vincent Kompany (FC Burnley) Laut "Sun" will Kompany beispielsweise Jack Grealish von Manchester City zum Rekordmeister locken. Der Engländer sei "eines seiner (Kompany; Anm. d. Red.) Hauptziele für den Wiederaufbau des Teams", heißt es. Außerdem soll laut "Eindhoven Dagblad" steht auch Johan Bakayoko von der PSV Eindhoven in Kompanys Fokus. Der Flügelspieler (14 Tore, 14 Vorlagen, 48 Pflichtspiele) soll bereits im vergangenen Sommer Kompanys Wunschspieler für Burnley gewesen sein. Für Bakayoko müssten die Bayern wohl mindestens 40 Millionen Euro hinblättern.
Zinedine Zidane (vereinslos) Laut "Bild" soll Zinedine Zidane, der zuletzt auch immer zu den möglichen Trainerkandidaten beim FC Bayern gezählt wurde, an der Säbener Straße kein Thema sein. Schon vor Wochen erklärte Ehrenpräsident Uli Hoeneß beim "FAZ"-Kongress zur Personalie Zidane und einem möglichen Bayern-Wechsel: "Ich bin überzeugt, mit dem hat kein Mensch gesprochen." Der Franzose ...
Zinedine Zidane (vereinslos) ... ist seit 2021 ohne Trainerjob, damals ging seine zweite Ära bei Real Madrid zu Ende. Während seiner ersten Ära gewann er mit den "Königlichen" drei Mal in Folge die Champions League. In München, wo 2025 das Finale der Königsklasse stattfinden wird, dürfte der Franzose aber demnächst nicht auftauchen, zumindest nicht als Bayern-Coach.
Jose Mourinho (vereinslos) Einer der wenigen Kandidaten, die dem FC Bayern noch keine Absage erteilt haben, ist Jose Mourinho. Der Portugiese wurde im Januar von der AS Rom entlassen, ist also vereinslos. Das Problem: der 61-Jährige soll in intensiven Verhandlungen mit dem türkischen Klub Besiktas stehen.
Jose Mourinho (vereinslos) Dessen Vizepräsident Hüseyin Yücel erklärte am Samstag gegenüber türkischen Medien, dass Mourinho sogar schon seine Zusage gegeben habe. Vor einigen Wochen galt der Portugiese als heißer Kandidat auf die Tuchel-Nachfolge, soll laut "BILD Sport" sogar schon deutsch gelernt haben. Laut der "Bild" sollen nur der Portugiese und zwei weitere Trainer als Option der Bayern-Bosse betrachtet werden...
Hansi Flick (ohne Trainerjob) Einer der drei ist ein alter Bekannter: Hansi Flick. Allerdings sind auch bei dieser Personalie wieder große Zweifel angebracht. "Sport1" meldete bereits Anfang Mai, Flick werde "sehr wahrscheinlich nicht neuer Trainer des FC Bayern". Durch die Absage de Zerbis rückt der ehemalige Bundestrainer aber dennoch wieder in den Fokus.
Hansi Flick (ohne Trainerjob) Auch der "kicker" berichtete von Hindernissen auf dem Weg zu einer Verpflichtung von Flick. Die Bedenken innerhalb der Führungsriege seien zu groß. Vor allem das Abschneiden der DFB-Elf bei der WM 2022 in Katar und die schonungslosen Einblicke hinter die Kulissen durch die dazugehörige Turnier-Doku sollen die Münchner Bosse abschrecken.
Hansi Flick (ohne Trainerjob) Laut Angaben der “AZ“ hatte es Gespräche zwischen dem Triple-Trainer und den Bayern gegeben. Zuvor berichtete die "Bild“, dass der 59-Jährige "ein heißer Kandidat" für Tuchels Nachfolge sei. Konträr zu fast allen anderen Kandidaten würde Flick keine Ablöse kosten, hat jedoch klare Bedingungen für eine Zusage.
Miroslav Klose und Toni Tapalovic (ohne Trainerjob) Flick soll laut der “AZ“ verdeutlicht haben, dass er nicht als Übergangslösung zurückkehren werde. Die Bayern wollen nach der Nagelsmann-Ära keine derartig langen Verträge mehr schließen, weshalb ein Kontrakt bis 2026 diskutiert worden sei. Zudem soll Flick als Bedingung angeführt haben, dass Miroslav Klose (M.) und Toni Tapalovic seine Assistenten werden.
Roberto De Zerbi (Brighton & Hove Albion) Zunächst sah es am Samstagnachmittag so aus, als wäre nun der Weg frei für den schon länger gehandelten Roberto De Zerbi. Sein Klub Brighton & Hove Albion gab da überraschend die Trennung zum Saisonende bekannt. Die Partie am Sonntag gegen Manchester United werde das letzte Spiel des Italieners sein.
Roberto De Zerbi (Brighton & Hove Albion) Allerdings konnte man den Kommentar De Zerbis auch als Ankündigung eines Sabbaticals lesen: "Ich habe die zwei intensiven und herausfordernden Jahre in der Premier League sehr genossen, nicht zuletzt durch die Teilnahme an vier großen Wettbewerben in dieser Saison. Wenn ich jetzt aufhöre, habe ich Zeit, eine Pause einzulegen, bevor ich über meine Zukunftspläne nachdenke."
Roberto De Zerbi (Brighton & Hove Albion) Am Abend meldete "Sky" dann, dass alle Parteien einen Job beim FC Bayern ausgeschlossen hätten. Zudem äußerte sich FCB-Sportvorstand Max Eberl nach dem Spiel in Hoffenheim eindeutig. Ein "ZDF"-Reporter fragte ihn, ob "er vehement widerspreche, wenn ich prognostiziere: der neue Trainer ist Italiener?" Eberl antwortete mit "Ja".
Roger Schmidt (Benfica Lissabon) Eigentlich hatte Roger Schmidt dem FC Bayern schon abgesagt. "Ich bin nicht auf dem Markt. Ich habe einen Job bei Benfica", ließ der frühere Leverkusen-Coach verlauten, als er mit den Münchnern in Verbindung gebracht wurde. Doch dann schien eine Rolle rückwärts möglich.
Roger Schmidt (Benfica Lissabon) Schmidt reagierte zuletzt frustriert auf anhaltende Fanproteste: "Unter diesen Umständen können wir nicht Meister werden, das ist unmöglich (...) Damit das ganze Stadion auf unserer Seite ist, müssen wir etwas ändern. Wenn die Lösung darin besteht, dass ich gehe, werden wir darüber reden." Doch Mitte vergangener Woche sagte Schmidt den Bayern laut "Bild" dann endgültig ab.
Thomas Tuchel (FC Bayern München) Kurz kam die Frage auf: Gibt es doch die spektakuläre Kehrtwende beim Thema Thomas Tuchel? Die Antwort lautet: Nein! Der 50-Jährige gab in der Pressekonferenz vor seinem letzten Spiel als Trainer des FC Bayern bekannt, dass er definitiv nicht in der kommenden Saison beim FCB auf der Bank sitzen wird ...
Thomas Tuchel (FC Bayern München) "Es bleibt bei der Vereinbarung vom Februar, wir haben keine Einigung für eine weitere Zusammenarbeit gefunden", sagte der Trainer der Münchner am Freitag vor dem Spiel bei der TSG Hoffenheim.
Thomas Tuchel (FC Bayern München) Was die Gerüchte zwischenzeitlich befeuerte, war die Tatsache, dass Max Eberl und Christoph Freund nach ran-Informationen sehr gut mit dem Noch-Trainer zusammenarbeiten. Beide konnten sich wohl vorstellen, dass Tuchel seinen bis 2025 verlaufenden Vertrag doch noch erfüllen könnte. Doch das Thema ist vom Tisch.
Lucien Favre (vereinslos) Und nun? Womöglich suchen die Bayern einen "Übergangstrainer", da ab 2025 sowohl Xabi Alonso als auch Jürgen Klopp wieder verfügbar sein könnten. Der Name Lucien Favre wurde in der Vergangenheit genannt. Der 66-Jährige ist jedoch seit über einem Jahr ohne Job, im Januar 2023 wurde er bei der OGC Nizza wegen Erfolglosigkeit entlassen.
Oliver Glasner (Crystal Palace) Der frühere Frankfurter Erfolgscoach stand nach der Rangnick-Absage offenbar hoch im Kurs, doch Oliver Glasners aktueller Klub Crystal Palace stellte sich anscheinend quer. Laut "Bild" forderte Eigentümer Steve Parish wahnwitzige 100 Millionen Euro Ablöse für den Österreicher. Die Bayern sollen immerhin bereit gewesen sein, 18 Millionen Euro hinzulegen.
Oliver Glasner (Crystal Palace) Abgesehen von den horrenden Vorstellungen des Palace-Bosses war eine Einigung zwischen Glasner und Bayern offenbar nicht weit entfernt. Sowohl Max Eberl und Christoph Freund als auch später Uli Hoeneß und Karl-Heinz Rummenigge sollen sich bei dem 49-Jährigen gemeldet haben, der wiederum einem Wechsel nach München gegenüber aufgeschlossen gewesen sein soll.
Erik ten Hag (Manchester United) Dass Erik ten Hag einer der Favoriten auf den Job beim FC Bayern sein soll, wurde bereits wieder dementiert. Zunächst hatte der Niederländer selbst gesagt, dass er nicht darüber nachdenke, Manchester United für einen anderen Klub zu verlassen. Mittlerweile berichtet auch die "Bild" darüber, dass man bei den Bayern diese Spur nicht mehr verfolge.
Pep Guardiola (Manchester City) Nächste Absage für den FC Bayern München! Auch Pep Guardiola wird nicht der Nachfolger von Thomas Tuchel. Zuletzt schürten Aussagen von Sportvorstand Max Eberl Gerüchte um eine Rückkehr des Spaniers.....
Pep Guardiola (Manchester City) Doch dazu wird es laut seines Managements nicht kommen. "Pep trägt den FC Bayern in seinem Herzen, aber er will Manchester City in diesem Sommer nicht verlassen. Eine Rückkehr zum FC Bayern ist keine Option", heißt es auf Anfrage von "Sky". Die Verantwortlichen müssen also weitersuchen.
Ralf Rangnick (Nationalteam Österreich) "Ich bin mit vollem Herzen österreichischer Teamchef. Diese Aufgabe macht mir unglaublich viel Freude und ich bin fest entschlossen, unseren eingeschlagenen Weg erfolgreich weiterzugehen“, sagt Ralf Rangnick auf der Website des ÖFB und verpasste dem FC Bayern somit einen Korb.
Auch Erfahrung ist ein Faktor, den der FC Bayern insbesondere nach der Erfahrung mit Nagelsmann berücksichtigen möchte. Doch wenn man fachlich von einem Trainer überzeugt ist, warum dann nicht ins Risiko gehen? Schließlich wäre es doch auch ein Risiko, wenn ein erfahrener Trainer wie Rangnick einen stark veränderten Spielstil etablieren würde.
Spätestens nach der dritten Absage müssen die Münchner ihre Suchfilter lockern. Ein Blick über den Weißwurstäquator hinaus wäre angebracht - neben den genannten Kandidaten. FC International statt FC Deutschland.
Trainersuche des FC Bayern München: Graugänse statt Flug in die Zukunft
Wenn die Bayern viele Absagen erhalten, neigen sie allerdings zu einem bekannten Muster: Wer aus der eigenen Familie kann übernehmen? Als Hermann Gerland einst eine wichtige Position innerhalb des Klubs zugewiesen bekam, soll die Diskussion über die Besetzung dieser recht simpel verlaufen sein. Früh fiel die Frage: "Hermann, warum machst du das eigentlich nicht?"
Das beschreibt einerseits das mittelständische Flair, das den FC Bayern umgibt und auch zu einer besonderen Atmosphäre innerhalb des Klubs führt. Es trifft aber auch den Kern vieler Probleme: Stallgeruch statt Perspektivenvielfalt. Und vielleicht bald auch Graugänse statt Flug in die Zukunft.
Eigentlich sind Eberl und Freund angetreten, um den FCB weiterzuentwickeln, um ihn zukunftsfähig zu machen. Es würde aber kaum überraschen, wenn Hansi Flick jetzt als ernsthafte Option auftaucht. Während seiner Zeit in München sammelte er mit einer einzigartigen Titelflut viele Argumente.
Nur war die Zeit ebenso einzigartig wie der Erfolg. Flick profitierte mit seinem Powerfußball unter anderem von den unterschiedlichen Fitnesszuständen der europäischen Top-Klubs während des ersten Corona-Sommers. Dass sein Stil aber kaum nachhaltig war, zeigte sich in der Saison darauf. Viele Gegentore, deutlich mehr Krisenmomente und fehlende Balance aus Offensivpower und Stabilität. Erst stagnierten die Bayern, dann wurden sie schleichend schwächer.
Es ist durchaus fraglich, ob Flick in der Lage wäre, den Erfolg zumindest kurzfristig zu wiederholen. Alles hat seine Zeit und die des ehemaligen Bundestrainers scheint vorbei zu sein. Es scheint, als gäbe es derzeit also auch keine attraktive Stallgeruchlösung. Mit Sebastian Hoeneß hat jüngst ein weiterer Kandidat bekräftigt, dass er in Stuttgart bleiben möchte.
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Trainersuche des FC Bayern München: Tuchel 2.0 statt Tuchel
Und so müssen Eberl und Freund vielleicht doch zum Tegernsee fahren, Uli Hoeneß in ein Boot setzen und anfangen, kräftig rückwärts zu rudern. Für die Entlassung von Thomas Tuchel gab es gute Gründe. Beide Seiten schienen nie so richtig warm miteinander zu werden. Es wäre unsinnig, die Zusammenarbeit wegen des Erfolgs in der Champions League zu glorifizieren.
Trotzdem gibt es auch gute Argumente dafür, dass die Bayern mit der Entlassung mal wieder zu schnell geschossen haben. In der Bundesliga kann der FCB noch bei 78 Punkten landen. Gerade weil es sportlich um nicht mehr viel geht und Tuchel rotieren wird, könnte es sein, dass das Maximum nicht erreicht wird. Doch rein theoretisch ist man damit in derselben Position wie in den Spielzeiten davor. Im Vorjahr waren es sogar nur 71 Punkte, davor 77 und 78.
Tuchels FCB spielt keine besonders gute, aber auch keine besonders schlechte Saison. Geprägt wird der negative Eindruck vor allem durch ein außergewöhnlich starkes Leverkusen. Man könnte eher die Frage stellen, warum so viele verschiedene Trainer gescheitert sind. Das liegt nämlich unter anderem an Kaderzusammenstellung und einem Hin und Her in der Führungsetage.
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Champions League: Internationale Pressestimmen zum Remis des FC Bayern gegen Real Madrid
Internationale Pressestimmen zum Bayern-Sieg gegen Arsenal Der FC Bayern erzielt im Hinspiel des Champions-League-Halbfinals gegen Real Madrid ein Unentschieden. ran zeigt die internationalen Pressestimmen zum 2:2 in München. FC Bayern vs. Leverkusen: Internationale Pressestimmen
Marca (Spanien) "Vini bringt das Finale näher. Vinicius rettet die Nacht. Die Lektion von Kroos. Real übersteht die erdrückende Dominanz der Bayern zu Beginn des Spiels. Vinicius machte einen auf Cristiano. Stratosphärischer Pass von Kroos. Das mächtige Bayern wurde von Sane und Musiala kommandiert. München. Bayern: Synonyme für Leiden, Agonie, insbesondere in einem Halbfinale der Champions League. Kroos machte Magie beim ersten Tor."
AS (Spanien) "Ein Teufel in der Hölle. Der Brasilianer legt für Real vor und machte das Unentschieden in München klar. Außergewöhnliche Regiearbeit von Kroos. Immer wieder wütende Angriffe der Bayern. Das Bernabeu wird das Urteil sprechen. Bellingham ließ Madrid im Stich. Bayern scheint die Zwillingsseele von Real zu sein: In Trance sind sie nicht zu bremsen. Kim war ein Sieb. Wahnsinn, der Steckpass von Kroos. Vinicius bringt die Allianz Arena zum Schweigen."
Sport (Spanien) "Halbe Aufholjagd Bayerns, die Real zu sehr am Leben lässt. Katastrophennacht von Kim, dessen Elfmeterfoul Real das Unentschieden bescherte. Bayern startete von Beginn an wie ein Tornado. Beide Elfmeter waren berechtigt. Peitschenhieb von Sane im Stile Messis zum Ausgleich. Toni Kroos hat weiterhin sehr viel Fußball in den Füßen. Alles ist offen beim Rückspiel im Bernabeu. Es war das Ambiente einer großen Fußballnacht in der Allianz Arena."
El Mundo Deportivo (Spanien) "Schlacht ohne Entscheidung. Beide Mannschaften hatten während des Spiels ihre Momente. Lunin verhinderte nach nur einer Minute die Führung durch Sane. Bayern begann intensiv und aggressiv. Meisterpass von Kroos auf Vinicius. Neuer verhinderte das 0:2 durch Kroos. Wahnsinnige Einzelaktion von Sane zum 1:1. Kims Elfmeterfoul verhindert Bayerns Sieg."
Relevo (Spanien) "Vinicius repariert die Nacht und verschiebt den Ausgang auf das Bernabeu. Bayern München ist das andere Real Madrid dieses Kontinents. Die Schlacht ist nach dem Unentschieden offener denn je. Riesige erste Halbzeit von Toni Kroos. Das Tor von Vinicius hat Kroos aus dem Hut gezaubert. Titanischer Linksschuss von Sane zum Ausgleich. Elfmetergeschenk von Lucas Vazquez. Doppelpack von Vinicius in einem der europäischen Fußballtempel."
Guardian (England) "Dass Real Madrid immer noch steht, vielleicht sogar als leichter Favorit in das Rückspiel geht, ist ein Beweis für die Schnelligkeit und Wendigkeit, mit der es ihnen gelingt, Lösungen zu finden, die kleinen Risse und Energieverschiebungen zu spüren, bevor sie überhaupt geschehen, das Tor zu riechen, bevor es überhaupt erdacht wurde. Auf Bayern warten neunzig Minuten Leidenszeit im Bernabeu - plus Extras, wenn nötig."
Sun (England) "Harry Kane hat das erste seiner beiden Duelle mit Jude Bellingham gewonnen. Aber ob der englische Kapitän nach Wembley kommt, bleibt abzuwarten. Denn er muss am kommenden Mittwoch in Madrid wieder eine gute Leistung abliefern und hoffen - und das ist das Problem -, dass seine Abwehr ihn nicht im Stich lässt. Während Kane vor allem mit seinem Aufbauspiel beeindruckte, erlebte Bellingham nicht seinen besten Abend."
Gazzetta dello Sport (Italien) "Talent, Klasse und Entschlossenheit. Das Hinspiel im Halbfinale der Champions League zwischen Bayern München und Real Madrid endete 2:2. Einmal mehr bewies Ancelotti Fingerspitzengefühl. Im schwierigsten Moment des Spiels, als die Bayern auf eine 3:1-Führung drängten, änderte er die Trägheit, indem er Modric einwechselte, der das Spiel tatsächlich drehte."
Corriere della Sera (Italien) "Vinicius' Doppelpack verhindert das bayerische Comeback: Die Entscheidung fällt in einer Woche im neuen Bernabeu, und obwohl das 2:2-Unentschieden im Hinspiel Real Madrid, dem Favoriten auf die 15. Champions League, einen kleinen Vorteil zu verschaffen scheint, muss man mit Prognosen vorsichtig sein. Denn Bayern München, das nach elf Jahren die Bundesliga verloren hat und sich am Ende der Saison nach Querelen und heftigen Kontroversen von Tuchel trennen wird, ist lebendiger denn je."
Mit Eberl und Freund scheint Tuchel gut auszukommen. Jüngst sagte Matthias Sammer bei "Prime Video", dass er das Gefühl habe, dass Eberl für Tuchel zu spät kam. Der Sportvorstand antwortete nicht darauf, grinste aber vielsagend.
Schaut man auf die verbliebenen Alternativen, wäre der aktuelle Trainer aber die bestmögliche Option. Er vereint auf dem Papier alles, was man in München aktuell sucht. Weder hat der 50-Jährige die Kabine verloren, noch scheint er sich mit operativ tätigem Personal überworfen zu haben.
Gerade weil Eberl und Freund immer noch recht frisch beim FCB sind, wäre ab Sommer ein Neustart mit Tuchel durchaus denkbar. Beide Seiten haben voneinander gelernt, was möglich ist und was nicht, was erfolgreich sein kann und was nicht. Beide sind in der Lage, über Fehler zu reflektieren.
Zumal die Bayern ihren Blick ganz bewusst auf das Champions-League-Finale 2025 richten, das in der Allianz Arena stattfindet. Eine Übergangslösung ist deshalb wohl ausgeschlossen. Tuchel performt in der Champions League so gut wie lange kein Bayern-Trainer mehr im normalen Spielbetrieb.
Ein gewaltiges Problem gäbe es aber: Für Tuchel 2.0 bräuchte es wohl jemanden, der Hoeneß nach dem Zurückrudern auf dem Tegernsee genau dort lässt. Die Brücken, die er und der FC Bayern zu Tuchel eingerissen haben, sind nur schwer wieder aufzubauen. Vielleicht hätte der Trainer deshalb auch selbst gar keine Lust auf eine Weiterbeschäftigung. Zumal ihm international fast alle Türen offenstehen.
Auch das prägt den Eindruck, dass die Trainersuche zur Farce verkommen ist: Die womöglich beste Variante sitzt nicht nur auf der Bank des FC Bayern, sie ist womöglich auch gar nicht zu haben.