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FC Bayern München: Kein Backup für Harry Kane? Diese Optionen hätte der FCB

  • Aktualisiert: 19.12.2024
  • 00:22 Uhr
  • Justin Kraft

Der FC Bayern München hat ein Problem in der Offensive. Spielt Harry Kane nicht, fehlt ein Fixpunkt im Zentrum. Einen Backup lehnen die Münchner ab – doch sie hätten Optionen.

Von Justin Kraft

Alle Jahre wieder kehrt in München eine große Frage zurück: Braucht es eigentlich einen Backup-Stürmer?

Bereits mit Robert Lewandowski im Sturm startete irgendwann wegen kurzer Ausfallzeiten die Diskussion darüber, was eigentlich wäre, wenn der Pole mal länger fehlt.

Lange spielten die Münchner diese Frage herunter, entschieden sich dann aber doch, als die Sterne günstig standen, in Sandro Wagner den optimalen Backup-Stürmer zu verpflichten. Einer, der sich mit dem FC Bayern identifizierte, der Qualität hatte und gleichzeitig nicht böse war, wenn er mal länger auf der Bank saß.

In 34 Partien gelangen ihm elf Tore und drei Assists. Alle 87,5 Minuten war er damit direkt an einem Treffer beteiligt. Eine sehr gute Quote für einen Backup. So gut, dass es ihn dann im Winter 2019 doch nochmal nach China zog, um das Konto aufzufüllen.

Und schon war die Debatte zurück. Wer soll dieses Loch befüllen?

Die Bayern fanden im Jahr 2020 wieder eine Antwort: Eric Maxim Choupo-Moting kam an die Säbener Straße. Auch der gebürtige Hamburger lieferte ab, integrierte sich gut ins Mannschaftsgefüge und war da, wenn er gebraucht wurde. Insbesondere in der Übergangssaison, nachdem Lewandowski den FC Bayern verlassen hatte. In 122 Einsätzen kam er auf 38 Tore und 13 Assists, war alle 89,9 Minuten direkt an einem FCB-Treffer beteiligt.

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Wagner und Choupo-Moting vereinten zwei ganz wesentliche Qualitäten für diese Kaderrolle: Sie passten erstens perfekt ins Team, weil sie ihr Ego nicht über die Ziele des Teams stellten. Das führte dazu, dass sie ihre Situation akzeptierten und sofort zur Stelle waren, wenn sie gebraucht wurden. Und zweitens konnten sie mit ihren Fähigkeiten so in die Mannschaft rotiert werden, dass das System nicht umgestellt werden musste.

Auch im Jahr 2025 bräuchte es eine solche Lösung, wenn Harry Kane mal eine Pause braucht. Doch wie könnte diese aussehen?

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FC Bayern: Zweifel an internen Lösungen

Die günstigste Option wäre jemand aus den eigenen Reihen. Wirklich überzeugend war das in den Spielen ohne Kane aber nicht. Durchgesetzt hatte sich zuletzt ein alternder Thomas Müller, der in dieser Rolle noch nie wirklich aufging, mit 35 Jahren aber nochmal deutlicher in Schwierigkeiten gerät, wenn er als Neuner aufgestellt wird.

Serge Gnabry ist schon deshalb keine wirkliche Option, weil der Flügelstürmer zu unbeständig ist. In den vergangenen Wochen wurde er zudem mal wieder von einer Verletzung geplagt. Bliebe im Profikader noch Mathys Tel. Gelernter Stürmer.

Es verwundert in der Tat, dass Vincent Kompany bisher noch nicht auf die Idee kam, den Franzosen im Zentrum einzusetzen. Zumal er in der Vorbereitung, als Kane ebenfalls noch fehlte, häufig eine Doppelspitze mit Tel und weiteren Spielern ausprobierte. Damals überzeugte der 19-Jährige derart, dass ihm eine tolle Saison vorausgesagt wurde.

Die blieb dann aus. Mittlerweile muss man festhalten, dass Kompany und der FC Bayern ihm in der Zentrale nicht trauen. Sonst würde er nicht immer wieder auf der Außenbahn zum Einsatz kommen. Eine baldige Leihe ist wahrscheinlich.

All diese Spieler haben aber auch gemeinsam, dass man für sie das System mindestens leicht anpassen muss. Sie alle unterscheiden sich nicht nur qualitativ, sondern auch als Spielertypen von Kane. Tel und Gnabry sind physisch und mit dem Rücken zum Tor nicht so stark wie der Engländer, Müller fehlen vor allem Tempo und Torgefahr.

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FC Bayern: Campus-Lösungen sind rar gesät

In der Saison 2019/20 griff Hansi Flick in einer ähnlichen Situation mal auf einen Campus-Spieler zurück: Joshua Zirkzee. Der Niederländer feierte seinen Durchbruch, erzielte sogar wichtige Tore für die Bayern.

Ein solcher Glücksfall ist aktuell nicht in Sicht. Auch weil Jonah Kusi-Asare einen solchen Sprung mit seinen Leistungen noch nicht rechtfertigt. Der schwedische U-Nationalspieler kam Anfang 2024 als vielversprechendes Talent nach München und stand zuletzt auch zweimal im Kader der Bayern.

Doch aus Campus-Kreisen ist zu vernehmen, dass man mit seiner Entwicklung noch nicht hundertprozentig zufrieden ist. In der Youth League traf er in sechs Partien zweimal, in der Regionalliga Bayern kommt er bisher nur auf einen Treffer und zwei Vorlagen in sieben Einsätzen – keiner davon über die volle Distanz.

Kusi-Asare bringt in der Theorie alles mit, was ein moderner Zielspieler braucht. Er ist schnell, kopfballstark, kann als Wandspieler auch am Kombinationsspiel teilnehmen und ist eigentlich auch torgefährlich. Doch diese Qualitäten muss er auf einem gewissen Niveau konstant zeigen, um den großen Sprung nach oben zu schaffen. Der Weg scheint für den 17-Jährigen derzeit noch zu weit zu sein.

FC Bayern: Eine Notlösung könnte Sinn ergeben

Richtig Lust auf einen Neuzugang im Sturm hat man in München dennoch nicht. "Was kann ich dem Spieler versprechen, wenn ich ihn verpflichte? Ich kann ihm sagen: 'Hoffe darauf, dass Harry sich verletzt, weil du nur dann spielst'", erklärte Max Eberl bei einem Fanclubtreffen die Situation. Auch Christoph Freund lehnte einen Wintertransfer Anfang Dezember klar ab.

So nachvollziehbar der Gedanke scheint, so sehr haben aber gerade Wagner und Choupo-Moting in der Vergangenheit gezeigt, dass es Lösungen für diese Situation gibt. Gerade Letzterer galt zunächst als Notlösung, wurde dann aber zu einem der wichtigsten Spieler des Kaders – zumindest auf Zeit.

Eine solche "Notlösung" könnte wieder Sinn ergeben. Es gibt allein in der Bundesliga einige interessante Stürmer, die zu haben sein könnten. Jonas Wind spielt beim VfL Wolfsburg beispielsweise keine Rolle mehr, weil er angeblich nicht ins System passt. Der 25-Jährige ist ein hervorragender Wandspieler, hat nur noch Vertrag bis 2026 und äußerte mehrfach seine Unzufriedenheit beim VfL.

FC Bayern: Abwehr-Debakel von Kim-Demütigung gekrönt

Kane wird im Juli 32. Einem Backup-Stürmer das eine oder andere Spiel zu versprechen, würde dem Engländer vielleicht sogar dabei helfen, seine Kräfte noch besser einzuteilen. Auch Andrej Kramaric, dessen auslaufender Vertrag wohl wegen einer Option nochmal bis 2026 verlängert wird, könnte eine Option sein. Mit 33 nochmal die Chance auf Titel haben? Verlockend.

Oder man probiert es bei Ajax und Wout Weghorst, der dort zwar regelmäßig spielt, die Backup-Rolle aber aus seiner Karriere bestens kennt. Das sind nur drei von vielen Namen, die der FC Bayern auf dem Schirm haben könnte, vielleicht sogar müsste. Sich hinter vermeintlich mangelnder Spielzeit zu verstecken, wäre jedenfalls zu billig. Es ist die Aufgabe der Kaderplaner, Kompromisse zu finden.

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FC Bayern: Eine Königslösung wird schwierig

Richtig ist aber, dass diese Suche alles andere als einfach wird. Die Bayern haben viele Kaderbaustellen und sind darauf bedacht, möglichst keine neuen zu öffnen. Eine Königslösung wie Jonathan David würde sich vor diesem Hintergrund nur schwer realisieren lassen.

Denn auch wenn der Kanadier ablösefrei wäre, so wäre ihm eine solche Rolle nur schwer zu vermitteln, weil er qualitativ nochmal über den genannten Spielern steht. Das bedeutet aber nicht, dass es nicht noch andere Spieler geben könnte, die wenig Budget binden und in Saisonphasen wie der aktuellen aushelfen könnten.

Dafür müsste sich der FC Bayern aber auf die Suche begeben. Das erste Triple im Jahr 2013 gewann man mit Mario Mandzukic, Mario Gomez und Claudio Pizarro. Das schien auch ganz ordentlich zu funktionieren. Fakt ist: In der Offensive braucht es einen Umbruch.

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