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Bundesliga

FC Bayern - RB Leipzig - Jürgen Klopp und seine RB-Baustellen: An diesem Problem wird er sich die Zähne ausbeißen

  • Veröffentlicht: 19.12.2024
  • 19:05 Uhr
  • Justin Kraft

Im Januar startet Jürgen Klopp im Red-Bull-Konzern. Vorher will RB Leipzig in München eine eigentlich verkorkste Hinrunde retten.

Von Justin Kraft

RB Leipzig hatte in der Bundesliga einen bemerkenswert guten Start in die Saison. Bis zur 1:2-Niederlage in Dortmund am neunten Spieltag holte das Team von Marco Rose sechs Siege und zwei Unentschieden, kassierte dabei nur drei Gegentore.

Doch so richtig überzeugend war das schon damals nicht, was die Leipziger fußballerisch zeigten. Parallel wurden sie in der Champions League dafür auch bestraft. Dort gab es eine Niederlage nach der anderen – und mit dem 1:2 beim BVB folgte auch in der Bundesliga die Krise.

Mit dem 3:0 gegen Frankfurt im Pokal, einem 2:0 bei Holstein Kiel und dem erneuten Sieg gegen die SGE (2:1) am vergangenen Wochenende gibt es dennoch wieder eine kleine Aufbruchstimmung – auch wenn man in der Königsklasse bereits ausgeschieden ist.

Beim letzten Spiel des Jahres hat man die Chance, aus einer schwachen Hinrunde eine annehmbare zu machen.

Ein Sieg gegen den FC Bayern München (am 20. Dezember ab 19:50 Uhr in SAT.1, auf Joyn, ran.de und in der ran-App) und der Abstand auf die Tabellenspitze beträgt nur noch drei Zähler.

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Klar ist aber auch, dass es so nicht weitergehen kann. Seit Jahren tritt der Red-Bull-Klub auf der Stelle. Auch deshalb wird die Ankunft von Jürgen Klopp unter anderem in Leipzig sehnsüchtig erwartet. Man erhofft sich, dass mit ihm der letzte sehr große Schritt gelingt, der noch nach ganz oben fehlt.

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RB Leipzig tritt auf der Stelle

Seit der Saison 2016/17 spielt Leipzig in der Bundesliga. Seitdem spielt man bis auf eine Ausnahme immer Champions League. Eine Konstanz, die mit den nahezu unbegrenzten Mitteln und dem Wettbewerbsvorteil gegenüber anderen Klubs in Deutschland aber auch der Mindestanspruch sein muss.

Dass man selbst in den Jahren, in denen die Bayern nicht jenseits der 80 Punkte landeten, keinerlei Anschluss an die Tabellenspitze hatte und dass man generell noch nie über 70 Punkte geholt hat, ist eher ernüchternd.

Alternativ könnte man sagen: Angekommen in der Realität.

Leipzig sorgte mit seinem offensiven Gegenpressingansatz für frischen Wind in der Bundesliga, fand aber danach keine Lösung, diesen Ansatz weiterzuentwickeln. Nah dran war man unter Julian Nagelsmann, doch dessen Amtszeit war zu kurz, um langfristig etwas aufbauen zu können.

Seitdem folgten Trainer mit mindestens leicht verschiedenen Ansätzen und auch auf der Ebene der sportlichen Leitung gab es viel Fluktuation.

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Jürgen Klopp womöglich schon mit ersten richtungsweisenden Entscheidungen

Wie sehr Klopp schon eingebunden ist? Unklar. Der "kicker" will erfahren haben, dass der "Global Head of Soccer" Anteile an der Verschiebung von Rouven Schröder vom Sportdirektor-Posten in Leipzig zum Sportchef in Salzburg hatte. Wohingegen er sich bei den Entscheidungen rund um Rose und seinem Ex-Assistenten Pep Lijnders enthalten haben soll, weil er zu wenig Einblicke hatte.

Bei Rose entschied man sich für eine weitere Zusammenarbeit, während Lijnders seinen Job in Salzburg nicht mehr ausüben darf. Wie die "Bild" berichtet, soll Mario Gomez zudem seinen Vertrag bis 2028 verlängert haben. Der ehemalige Bayern-Star ist als Technischer Direktor im RB-Kosmos unterwegs und wird eng mit Klopp zusammenarbeiten. Klopp hatte bereits angekündigt, dass der Ex-Stürmer einer seiner engsten Mitarbeiter wird.

Beide werden viele kleine Baustellen schließen müssen, die sich zu einer ganz großen addieren: Wieder Struktur und Linie in den RB-Fußball bringen.

Red Bull steckt in einer Identitätskrise

Denn schaut man auf den Gesamtkontext, dann läuft es nicht nur in Leipzig nicht. Auch in Salzburg ist die Krise ausgebrochen. In der vergangenen Saison wurde Sturm Graz Meister, in der aktuellen Spielzeit steht man bisher nur auf dem fünften Platz, hat zehn Punkte Rückstand.

Das eklatanteste Problem ist, dass der Wiedererkennungswert der RB-Klubs nicht mehr vorhanden ist. Vor einigen Jahren hätte man den Mannschaften im Red-Bull-Kosmos andere Trikots anziehen können und hätte dennoch genau gewusst, wohin sie gehören.

Leipzig und Salzburg sind davon weit entfernt. In der Vergangenheit hatte man das mehrfach zu verschiedenen Zeitpunkten erkannt, sprach auch öffentlich immer wieder mal davon, wieder auf den RB-Weg zu kommen. Aber das geht am eigentlichen Ursprung der Probleme vorbei.

RB muss, um erfolgreich zu sein, nicht zurück. Sie müssen nach vorn. Dafür wurde Klopp mit seinem Know-how und seiner Fähigkeit, Prozesse im sportlichen Bereich immer wieder anzupassen und zu optimieren, geholt. Aber selbst der Top-Trainer wird sich daran vermutlich die Zähne ausbeißen. Denn es könnte ein langwieriger Prozess werden.

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Wo genau sind die Talente aus der Region?

Ein wichtiger Eckpfeiler dafür wird die Jugendarbeit sein. Als die Kritik am Konstrukt noch größer und lauter war, wehrten sich die Red-Bull-Verantwortlichen vehement dagegen, indem sie versprachen, für die Ausbildung in der Region etwas tun zu wollen.

Genau das ist aber nur zum Teil passiert. Zwar gibt es gute und professionelle Strukturen, doch wie viele Eigengewächse hat RB Leipzig bisher hervorbringen können? Viele sind es nicht und viel Spielzeit bekamen diese auch nicht. In dieser Saison stehen nur zwei im Kader.

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Klopp im Fadenkreuz! RB-Coach schäumt: "Dummköpfe"

Leipzigs Konzept ist fast ausschließlich auf Scouting und Transfers ausgelegt. Hinzu kommen immer wieder Spieler aus Salzburg, die die RB-Schule durchlaufen. Aber will man in Zukunft wieder erfolgreicher sein, muss man hier ansetzen und dafür sorgen, dass einerseits Spieler ausgebildet werden, die zur Identität passen und andererseits den historisch guten Standort zur Ausbildung von Talenten nutzen.

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Jürgen Klopp steht vor einer riesigen Herausforderung

Für Klopp und seine Mitarbeiter wird es eine riesige Aufgabe sein, den eingeschlafenen Fußballprojekten von Red Bull wieder Leben einzuhauchen.

Was RB Leipzig als Teil des Konstrukts betrifft, kann man mit dem Leben einhauchen bereits am Freitagabend anfangen. Ein Sieg bei Bayern München würde nicht nur die Tabellensituation deutlich verbessern, sondern auch das Selbstvertrauen enorm steigern.

Denn wenn ein durchwachsenes Leipzig in der Lage ist, in der Bundesliga oben mitzuspielen, was wäre dann am Optimum möglich? Genauso kann eine Niederlage aber auch den Deckel auf eine Hinrunde machen, mit der man fast schon unabhängig vom Ergebnis in München schlicht nicht zufrieden sein kann.

Allein die Klatsche in der Champions League wird dafür sorgen, dass Klopp einen gut gefüllten Schreibtisch haben wird, wenn er am 1. Januar seinen Job offiziell antritt.

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