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FC Bayern München

FC Bayern München: Tuchel riskiert Gefolgschaft seiner Stars - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 29.08.2023
  • 08:33 Uhr
  • Stefan Kumberger

Die Diskussion um einen neuen Sechser beim FC Bayern kann für Thomas Tuchel zum Bumerang werden – auch weil er Ryan Gravenberch völlig außen vor lässt. Letzten Endes wird er sich den Gegebenheiten fügen müssen. Ein Kommentar.

Von Stefan Kumberger

Für Ryan Gravenberch war es eine kleine Watschn.

Als Thomas Tuchel vor dem Spiel gegen den FC Augsburg seine aktuellen Optionen auf der Sechser-Position aufzählte, kamen ihm Leon Goretzka, Joshua Kimmich und Konrad Laimer über die Lippen.

Dass er mit Ryan Gravenberch aber einen jungen Profi in seinen Reihen hat, der eigentlich als Hoffnungsträger auf eben jener Position nach München gekommen war, ließ der Bayern-Trainer aus.

Zwar hat Tuchel zuletzt betont, dass Gravenberch sich gut entwickle, doch eine Chance bekommt der 21-Jährige weiterhin nicht. Denn der Coach sieht ihn in einer offensiveren Rolle. Doch auch da ist der Weg für Gravenberch verstellt – zu viel Top-Stars tummeln sich in der bayerischen Angriffsreihe.

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Tuchel sollte das Problem als Chance begreifen

Dass Tuchel stets offen und ehrlich seine Gedanken mit der Öffentlichkeit teilt, ehrt ihn. Doch er riskiert damit die Gefolgschaft seiner Stars. Bereits jetzt reagierte Goretzka genervt auf die Spekulationen rund um eine "Holding Six". Gravenberch muss sich wie auf dem Abstellgleis fühlen.

Dabei könnte Tuchel gerade jetzt all seine Fähigkeiten als Trainer und Psychologe dafür einsetzen, einen Mann wie Gravenberch zu seinem Wunschspieler zu formen. Der Niederländer ist körperlich präsent, technisch hochveranlagt und sicherlich bereit, sich nach den Vorgaben des Trainers "umschulen" zu lassen. Dass er die Sechser-Position adäquat ausfüllen kann, hat er bei Ajax Amsterdam bereits bewiesen.

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Das Wichtigste in Kürze

Tuchel muss klar sein: Als Trainer in München hat man weniger Einfluss auf die Kaderplanung als vielleicht bei anderen Bundesligisten. Das bestätigen ehemalige Bayern-Trainer wie Felix Magath und Niko Kovac immer wieder. Sogar der über-selbstbewusste Louis van Gaal musste sich den Wünschen der Klubführung beugen. Dass die Bayern-Bosse Tuchel auf dem letzten Drücker noch eine Neuverpflichtung bescheren, ist fast ausgeschlossen – das hat Uli Hoeneß bereits deutlich gemacht.

Der Bayern-Trainer sollte das Problem der fehlenden "Holding Six" also als Chance begreifen. Er hat die Möglichkeit, nicht nur als Top-Trainer kurzfristigen Erfolg zu liefern, sondern einzelne Profis so auszubilden, dass sie für den FCB langfristig Leistungen bringen.

Dieser Aufgabe ist Tuchel gewachsen, er muss sie aber annehmen.

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