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VfL Bochum vor Duell mit Bayern München: Was folgt auf die Krisen-Wochen?

  • Veröffentlicht: 26.10.2024
  • 13:02 Uhr
  • Tim Rausch/Andreas Reiners

Der VfL Bochum steckt in einer Krise. Die Entlassungen von Trainer Peter Zeidler, Sportdirektor Marc Lettau sowie der Rücktritt des Vorstandsvorsitzenden Hans-Peter Villis können für neue Impulse sorgen. Allerdings warten schwierige Aufgaben auf den VfL - auf und neben dem Platz.

Selbst Herbert Grönemeyer muss aktuell einsehen, dass seine Blume im Revier welkt. Der VfL Bochum stolpert durch die aktuelle Spielzeit.

In der Liga halten die Bochumer die rote Laterne in der Hand, der einzige Punktgewinn gelang gegen Aufsteiger Holstein Kiel. Im DFB-Pokal musste man sich in der ersten Runde Jahn Regensburg geschlagen geben.

Nach der sportlichen Talfahrt der letzten Monate zog der VfL die Handbremse. Trainer Peter Zeidler musste gehen, ebenso Sportdirektor Marc Lettau. Vor wenigen Tagen trat zudem der Vorstandsvorsitzende Hans-Peter Villis zurück.

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Laut Vereinsangaben aus gesundheitlichen Gründen. Laut Bochum-Insider Philipp Rentsch spielten diese aber nur eine untergeordnete Rolle, der Rücktritt sei in erster Linie mit inhaltlichen Differenzen innerhalb des Präsidiums zu begründen.

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VfL Bochum möchte Euphorie entfachen

Kurz gesagt: Auf den VfL Bochum wird in den kommenden Wochen viel Arbeit zukommen - auf und neben dem Platz.

An der Seitenlinie steht vorerst interimsweise Markus Feldhoff. Unterstützt wird er von Murat Ural. Beide arbeiteten vorher unter Zeidler als Co-Trainer bei Bochum. Geschäftsführer Ilja Kaenzig sucht derweil einen neuen Sportdirektor, den Vorstandsvorsitz übernehmen interimsweise Uwe Tigges und Martin Volpers.

Im exklusiven ran-Interview sagt Stürmer und Co-Kapitän Philipp Hofmann zur Arbeit mit dem neuen Trainer: "Wir haben viele Gespräche geführt und die Situation intensiv aufgearbeitet."

Allerdings könne in dieser kurzen Zeit nicht viel verändert werden, viel mehr gehe es darum, die Euphorie im Umfeld und bei den Fans wieder zu entfachen.

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VfL Bochum vor Duell mit Bayern München

Euphorie, die der VfL dringend benötigt. Ein Blick auf den Spielplan genügt: In den kommenden vier Spielen trifft Bochum auf den FC Bayern München (Sonntag, ab 15:30 Uhr im Liveticker), Eintracht Frankfurt, Bayer Leverkusen und den VfB Stuttgart.

"Das anstehende Programm ist schwer, auch gegen die Bayern ist es natürlich immer schwer. Sie haben eine unheimlich gute Mannschaft und zusätzlich noch starke Spieler dazubekommen. Dennoch werden wir natürlich alles geben und kämpfen", sagte Hofmann.

Für Trainer Feldhoff zählt besonders der Auftritt seiner Mannschaft. "Ein wichtiger Parameter für uns alle wird sein, wie das Spiel gegen Bayern drumherum begleitet wird. Wenn wir uns den Applaus der Zuschauer verdienen und die Reaktion nach dem Spiel eindeutig ist, haben wir viel richtig gemacht", sagte er auf der Pressekonferenz unter der Woche.

VfL Bochum: Wann wird der neue Trainer kommen?

Feldhoff dürfte angesichts des Programms mindestens die nächsten drei Spiele an der Seitenlinie stehen. Vor der Partie gegen Stuttgart käme die Länderspielpause gelegen, um einen möglichen neuen Trainer zu installieren.

Allerdings dürfte der neue Trainer nicht vorgestellt werden, bevor ein neuer Sportdirektor unterschrieben hat. Bei der Suche nach neuem Personal muss der VfL zudem kleinere Brötchen backen.

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Denn Bochum verfügt nicht über sonderlich viel Budget, was sich bereits im abgelaufenen Transferfenster zeigte. Die Gehälter der ehemaligen Trainer Thomas Letsch und Peter Zeidler müssen weiter gezahlt werden, auch der Kontrakt des suspendierten Keepers Manuel Riemann, der wohl zu den Top-Verdienern zählt, läuft erst nach der Saison aus.

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VfL Bochum: Kein üppiges Budget

Ablösefreie Abgänge von Leistungsträgern wie Kevin Stöger oder Takuma Asano spülten kein Geld in die Vereinstaschen, auch ein potenziell lukrativer Verkauf des verletzten Verteidigers Bernardo zerschlug sich im abgelaufenen Transferfenster.

Ein großer Trainername oder eine Transfer-Offensive im Winter, um den Kader qualitativ stark aufzuwerten, dürfte also nahezu ausgeschlossen sein.

Völlig richtig merkt Grönemeyer an, dass in Bochum eben das Herz noch zählt, nicht das große Geld. Vielleicht betonen besonders deshalb die Verantwortlichen bei Bochum aktuell die Tugenden, die sich nicht einkaufen lassen: Leidenschaft, Einsatz und Kampf. Und eine lautstarke Fan-Gemeinschaft.

Denn auch Hofmann weiß: "In den vergangenen Jahren sind wir ebenfalls nicht gut in die Saison gestartet, haben aber bewiesen, dass wir das Ruder wieder herumreißen können. Ich bin fest davon überzeugt, dass wir deutlich mehr können, als wir bislang gezeigt haben."

VfL Bochum: Wie geht es weiter?

Um das Ruder rumzureißen muss Trainer Feldhoff einige wichtige Stellschrauben drehen. Bochum fehlt es in vielen Bereichen an Konstanz.

Eine klare Startelf kristallisierte sich unter Zeidler nicht heraus, die defensive Ordnung wackelte zu häufig, Kreativspieler wurden schmerzhaft vermisst und der intensive Pressing-Fußball hinterließ besonders in den zweiten Halbzeiten vieler Partien Spuren: In dieser Spielzeit stünde Bochum auf dem sechsten Tabellenplatz, wenn alle Partien zur Halbzeit abgepfiffen worden wären.

Die fehlende Konstanz bemängelt auch Hofmann: "In vielen Spielen haben wir es phasenweise gut gemacht, das reicht aber nicht, um in der Bundesliga Spiele zu gewinnen."

Auf Bochum warten nun schwierige Wochen. Gleichzeitig setzte der VfL in den letzten Jahren besonders im heimischen Stadion auch gegen starke Gegner immer wieder Ausrufezeichen. Bei all den Fragezeichen rund um den Verein käme dies nun sehr gelegen.

Dann dürften auch die Zeiten bei der Blume im Revier wieder etwas rosiger werden.

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