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Fehler beim Assistenten

Real Madrid vs. FC Bayern - Urs Meier übt Kritik an Schiedsrichter Marciniak und hat heiklen Verdacht

  • Aktualisiert: 12.05.2024
  • 20:13 Uhr
  • Kai Esser

Nach dem Champions-League-Halbfinale zwischen Real Madrid und dem FC Bayern München gab es nur ein großes Thema: Das Schiedsrichtergespann um Szymon Marciniak, das eine vermeintliche Abseitsstellung zu früh abpfiff. Für Urs Meier ein Unding, wie er ran verriet.

Von Kai Esser

Seit der Einführung des Video Assistant Referee (VAR) haben Schiedsrichter in den Top-Ligen sowie in der Champions League die Vorgabe, bei knappen Abseitsentscheidungen erst einmal die Fahne gesenkt zu lassen, bis der Ball nicht mehr im Spiel ist.

Diese Vorgabe missachtete jedoch Tomasz Listikiewicz, seines Zeichens erster Assistent von Szymon Marciniak, beim Rückspiel des Halbfinals der Champions League zwischen Real Madrid und dem FC Bayern.

Tief in der Nachspielzeit, als die Uhr bereits plus 13 Minuten anzeigte, schlugen die Bayern noch einen letzten Ball in den Strafraum, der scheinbar erst von Ferland Mendy geklärt wurde. Noch bevor Matthijs de Ligt das Spielgerät im Netz unterbrachte, ertönte der Abseitspfiff von Marciniak, angezeigt von Listikiewicz.

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Das Wichtigste zum Bayern-Drama

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Die Bayern tobten hinterher, noch auf dem Platz wüteten die Spielern. Als "Skandal" betitelte der vermeintliche Torschütze die Szene. Und auch der ehemalige Weltklasse-Schiedsrichter Urs Meier hat kein Verständnis dafür, wie er ran im exklusiven Gespräch mitteilte. "Das kann eigentlich nicht sein", sagte der Schweizer. "Das ist ja nicht im Sinne des Erfinders."

Was der 65-Jährige meint? "Wenn wir mit dem Videoassistenten arbeiten, dann musst du es einfach laufen lassen. Das ist ja mehr oder weniger die Regel", kritisiert er.

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Urs Meier äußert Verdacht

"Das waren auch noch alles Zweifelsfälle, das musst du laufen lassen. Da brauchst du auch mit der Fahne gar nicht ankommen! Lass es doch einfach den VAR entscheiden. Im Zweifel ist es für den Angreifer, so habe ich es gelernt. Das hat mich sehr irritiert", fährt Meier fort.

Überhaupt wunderte sich der Schweizer, der das legendäre Halbfinale zwischen Manchester United und Borussia Dortmund 1997 gepfiffen hatte, über das Schiedsrichter-Team. "Mich hat sehr überrascht, dass - auch beim 2:1 - die Fahne so schnell hoch ging. Es war relativ deutlich kein Abseits von Antonio Rüdiger und auch nicht von Joselu. Wir reden hier von der Nummer eins der Welt."

Stattdessen äußerte Meier einen Verdacht: "Ich glaube, dass Marciniak möglicherweise seine Assistenten angewiesen hat, eher früher als später die Fahne zu heben, wenn sie glauben, dass sie sich sicher sind. Aber auf diesem Niveau muss man das einfach sehen."

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Konsequenzen bei der EM?

Möglicherweise hat dieser Fehler sogar Folgen für die bevorstehende Europameisterschaft. "Marciniak wurde auch als Schiedsrichter für das Endspiel gehandelt", verrät er. "Ich bin gespannt, ob es da von der UEFA eine Ansage gibt. Sie haben das ja auch gesehen. Wenn er und das Team das so in einem Endspiel entscheiden, dann wäre das nicht gut."

Allerdings wollte Meier nicht nur den Kritiker geben. Er lobte explizit die Schiedsrichter in der Champions League seit den Rückspielen des Viertelfinals. "Das war wirklich herausragend - da schließe ich auch Marciniak mit ein. Das vermeintliche Tor von Nacho hat er ja auch schnell und zurecht aberkannt."

Die Hauptschuld läge beim Assistenten, der die Situation falsch eingeschätzt habe.

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