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towartfrage bei der nationalmannschaft

DFB-Team: Ter Stegen muss bei der Heim-EM im Tor stehen - ein Kommentar

  • Aktualisiert: 21.03.2024
  • 15:00 Uhr
  • Tobias Wiltschek

Wenn Julian Nagelsmann auch bei der Torwartfrage konsequent ist, führt an Marc-Andre ter Stegen als Nummer eins bei der EM kein Weg mehr vorbei.

von Tobias Wiltschek

Offiziell ist noch keine Entscheidung gefallen, wer im kommenden Sommer bei der Heim-EM im deutschen Tor steht.

Intern, so heißt es, soll Julian Nagelsmann Manuel Neuer favorisieren.

Sollte dem wirklich so sein, sei dem Bundestrainer dringend geraten, seine Entscheidung noch einmal gründlich zu überdenken.

Denn Neuers Konkurrent Marc-Andre ter Stegen zeigt Woche für Woche, dass er seit seinen letzten Einsätzen für die deutsche Nationalmannschaft im Herbst vergangenen Jahres nichts von seiner Klasse eingebüßt hat.

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Ganz im Gegenteil! Seit er nach überstandener Rücken-OP wieder im Kasten des FC Barcelona steht, strahlt der 31-Jährige wieder die Souveränität und Reaktionsschnelligkeit aus, die ihn zu einem der besten Torhüter Europas haben werden lassen.

Die letzten Zweifel daran räumte er mit einer Weltklassevorstellung im Liga-Spiel bei Atletico Madrid am Sonntag aus. Wer ihn da gesehen hat, kann nur zu einem Schluss kommen: Dieser Torwart darf bei einer Europameisterschaft nicht auf der Ersatzbank sitzen.

Dass die Katalanen im Liga-Knaller in der Hauptstadt den Gegner mit einem klaren 3:0 besiegten, lag nicht zuletzt an den teils unfassbaren Paraden des Deutschen - gekrönt von der doppelten Rettungsaktion gegen Marcos Llorente und Memphis Depay nach einer knappen Stunde.

Damit machte er allein die letzten Hoffnungen der "Rojiblancos" auf ein Comeback beim Stand von 0:2 zunichte.

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Mit ter Stegen ist Barcelona nicht zu schlagen

Ter Stegen macht aber nicht nur seine Sache im Tor außerordentlich gut, er hat auch einen positiven Einfluss auf die ganze Mannshaft. Seitdem er wieder im Tor steht, hat sein Team noch kein einziges Spiel verloren – weder in La Liga noch in der Champions League.

Ganze sechs Tore hat er in dieser Zeit kassiert. Lässt man das erste Spiel nach seiner Operation weg, hat er in sieben Partien nur dreimal hinter sich greifen müssen.

Eine Bilanz, die Neuer auch gerne vorweisen würde. Die Realität aber sieht für den Bayern-Keeper ganz anders aus. In seinen letzten acht Spielen kassierte er 13 Gegentore – und damit mehr als doppelt so viele wie sein Rivale ter Stegen.

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Eine direkte Schuld kann man ihm sicherlich nur bei wenigen Toren unterstellen. Doch komplett souverän wirkt Neuer seit seiner Rückkehr nach elfmonatiger Verletzungspause noch nicht. Bestes Beispiel: Sein schlampiger Pass vor ein paar Wochen im Spiel gegen Mönchengladbach, der das 0:1 einleitete.

Zugegeben: In der Champions League spielt er in dieser Saison so gut wie fehlerfrei. Aber reicht das, um auch in der Nationalmannschaft wieder die Nummer eins zu sein?

Neuers letzte Auftritte im DFB-Trikot waren nicht EM-würdig

Zweifel sind auf jeden Fall angebracht. Denn das, was die deutschen Fans zuletzt von Neuer im Tor des DFB-Teams zu sehen bekamen, war nicht EM-tauglich!

Seine bislang letzten Länderspiele bestritt er bei der WM 2022, als sich die deutsche Mannschaft nach nur drei Vorrundenspielen wieder verabschiedete. Dass das Turnier in Katar so schnell vorbei war, lag auch an Neuer und dessen ungewohnten Schwächen.

Schon damals offenbarte er Unkonzentriertheiten im Aufbauspiel. Entscheidender aber war, dass er bereits bei der Auftaktpleite gegen Japan bei beiden Gegentreffern patzte und damit das frühe deutsche Aus mit einleitete.

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Ter Stegen konnte später zwar auch die eine oder andere Niederlage der DFB-Elf nicht verhindern, vertrat Neuer im Tor aber insgesamt tadellos und durfte sich anschließend berechtigte Hoffnungen machen, auch nach dem Comeback seines Konkurrenten die Nummer eins zu bleiben.

Nagelsmann hat mit seinem Kader für die anstehenden Testspiele gegen Frankreich und die Niederlande ein klares Zeichen gesetzt: Formstärke muss mehr zählen als alte Meriten.

Dieser Herangehensweise sind bereits Mats Hummels, Leon Goretzka, Serge Gnabry, Leroy Sane und Julian Brandt zum Opfer gefallen.

Wenn der Bundestrainer auch in der Torwartfrage so rigoros und konsequent sein will, muss er ter Stegen zur Nummer eins machen und Neuer auf die Bank setzen!

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