UEFA Nations league
DFB-Team: Deutschland feiert viel mehr als den Gruppensieg - ein Kommentar
- Veröffentlicht: 17.11.2024
- 03:51 Uhr
- Tobias Hlusiak
Durch einen begeisternden 7:0 (3:0)-Sieg gegen Bosnien und Herzegowina sichert sich Deutschland den angestrebten Gruppensieg in der Nations League. Der Feier-Abend in Freiburg wird aber nicht nur deswegen lange in Erinnerung bleiben. Ein Kommentar.
Die Zuschauer sangen "Oh wie ist das schön", starteten eine LaOla-Welle nach der anderen. Lothar Matthäus kommentierte bei den Kollegen von "RTL" sogar eines der "besten Spiele, das ich je von einer deutschen Nationalmannschaft gesehen habe".
Die Begeisterung war quasi mit Händen zu greifen.
Und egal ob man den Überschwang des Rekordnationalspielers in allerletzter Konsequenz teilen wollte, so bleibt dennoch hängen: Die DFB-Elf verbreitet wieder Euphorie und Zuversicht.
Und ganz nebenbei spielt sie auch noch erfolgreichen Fußball.
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Man muss gar nicht weit zurückgehen, um zu sehen, dass dies nicht immer so war.
Das letzte Heimländerspiel des vergangenen Jahres fand in Berlin statt. Nach einer ernüchternden Leistung zog man gegen die Türkei den Kürzeren. Einige Tage später blamierte man sich in Wien gegen Österreich bis auf die Knochen.
Die Wandlung, die die Mannschaft unter der Anleitung von Julian Nagelsmann seitdem vollzog, kulminierte nun in einer atemberaubenden Vorstellung gegen - zugegeben überforderte - Bosnier.
Das Wichtigste in Kürze
Wirtz und Musiala beflügeln eigene Mannschaft
Angeführt von den Wunderknaben Jamal Musiala und Florian Wirtz spielte sich das Team geradezu in einen Rausch und ließ dem Gegner niemals auch nur den Hauch einer Chance.
Nun wären die beiden genannten Jungstars jeder für sich gesehen schon ein großartiges Versprechen in die Zukunft. Dass der DFB über beide verfügt, verstärkt dieses enorm.
"Es wurden ja auch jede Menge Tore geschossen, ohne dass Jamal und ich vorher irgendwas gemacht hätten", unternahm Wirtz zwar einen Versuch der Einschränkung.
Torwart Oliver Baumann gab aber unumwunden zu, das Treiben des Duos auch während des Spiels genossen zu haben.
Und damit war er nicht allein. Die eigenen Mitspieler schienen und scheinen durch die Anwesenheit der beiden regelrecht beflügelt.
Drive, Hingabe, Kreativität, Spirit und Gier - all das strahlte die DFB-Elf in jeder Phase des Spiels aus. So wie sie es auch schon in den vorangegangenen Partien dieses EM-Jahres getan hatte.
Zehn Siege in 14 Partien hat man - vor dem abschließenden Auftritt in Budapest am Dienstag - eingefahren. Vier davon in der Nations League.
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Und so feierte ganz Fußball-Deutschland an diesem nur äußerlich kalten Samstagabend in Freiburg eben nicht nur den Gruppensieg in der Nations League Liga A, Gruppe 3.
Sondern vielmehr den wiedergewonnenen Glauben an die Stärke der eigenen Mannschaft und die Vorfreude auf das, was sie verspricht.