auch buch und fans des jahres geehrt
Fußballspruch des Jahres 2024: Publikum sorgt für Novum! Christian Streich und Horst Hrubesch feiern Doppelsieg
- Aktualisiert: 25.10.2024
- 22:27 Uhr
- Michal Swiderski
Das gab es noch nie! Erstmals seit Gründung 2006 geht der Titel an zwei Personen. Die beiden Ex-Trainer werden zum Abschluss ihrer unvergesslichen Karrieren geehrt - ein dritter Coach landet auf Platz drei.
Die Fußballsprüche des Jahres 2024 kommen von Christian Streich und Horst Hrubesch. Das Nürnberger Publikum entschied in einer Abstimmung auf Unentschieden im Finale.
Die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur hat den ehemaligen Freiburg-Coach für eine Aussage auf einer Pressekonferenz ausgezeichnet. "Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood - die sind Kult. Ich bin Kültle", reagierte Streich gewohnt bodenständig auf die Anmerkung, er wäre Kult.
"Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren", stellte der zweite Preisträger Hrubesch über die DFB-Frauen fest. Zum Abschluss seiner Trainerkarriere führte er Deutschland zur Bronzemedaille in Paris. Im Halbfinale hatte es doch eine Niederlage gegeben: gegen die USA.
5000 Euro für einen guten Zweck und MAX-Figur
Die beiden Trainer-Legenden sicherten sich zum einen jeweils eine MAX-Preisfigur. Namensgeber dieser Trophäe ist FCN- und DFB-Legende Max Morlock. Der gebürtige Nürnberger machte sich als WM-Finaltorschütze beim Triumph von 1954 unsterblich. Außerdem erhalten die Gewinner eine Prämie in Höhe von 5000 Euro. Diese wird allerdings für einen guten Zweck gespendet.
Das Wichtigste in Kürze
Bereits rund einen Monat vor der Gala standen nach einem Online- und Jury-Voting die Plätze drei bis elf fest. Aufs Podium hat es Ralf Rangnick mit einer politischen Äußerung geschafft.
"Wer nach hundert Jahren immer noch nicht verstanden hat, was uns regelmäßig ins Verderben geführt hat, dem kann man nicht helfen", warnte der Österreich-Trainer vor einem Rechtsruck.
Externer Inhalt
Walther-Bensemann-Preis - Streich doppelt geehrt
Streich und Hrubesch folgen damit auf Deniz Aytekin. Der Bundesliga-Schiedsrichter konnte die Abstimmung letztes Jahr mit folgendem Spruch für sich entscheiden: "Wenn der Musiala anzieht und dir auf 80 Meter 60 bis 70 abnimmt, denkst du anders über dein Leben nach."
Die Breisgauer Ikone wurde dieses Jahr gleich doppelt geehrt. Streich erhielt nämlich auch den Walther-Bensemann-Preis für "Personen der Zeitgeschichte, [...] deren langjähriges Wirken in der Tradition des kicker-Gründers steht."
Außerdem vergab die Deutsche Akademie für Fußball-Kultur den Titel "Fußballbuch des Jahres" an Ronny Blaschke und sein Werk "Spielfeld der Herrenmenschen - Kolonialismus und Rassismus im Fußball". Die "Sektion Lokstedt", also angeblich besonders engagierte und kreative Anhänger von Oberligist Victoria Hamburg, staubte hingegen den "Fanpreis des Jahres" ab.
Fußballspruch des Jahres: Die Top-11 in der Übersicht
Platz 1 (geteilt): "Mick Jagger, Keith Richards, Ron Wood - die sind Kult. Ich bin Kültle." (Christian Streich, zur Anmerkung, er wäre Kult)
Platz 1 (geteilt): "Bei unserer Qualität macht es keinen Sinn, Spiele zu verlieren." (Horst Hrubesch, über die DFB-Frauen)
Platz 3: "Wer nach hundert Jahren immer noch nicht verstanden hat, was uns regelmäßig ins Verderben geführt hat, dem kann man nicht helfen." (Ralf Rangnick, warnt vor einem Rechtsruck)
Platz 4: "Wer heute nicht auf die Piste geht, den schmeißen wir raus." (Frank Schmidt, nach dem Heidenheim-Sieg gegen den FC Bayern)
Platz 5: "Wir gießen deinen Baum mit unseren Tränen, in unserem Herzen wirst du ewig leben." (Hertha-Fans, Transparent nach dem Tod von Kay Bernstein)
Platz 6: "Niemand hätte es für möglich gehalten, dass sich zwei hässliche Vögel in zwei wunderschöne Adler verwandeln." (Frank Baumann, über Marvin Ducksch und Niclas Füllkrug in der Nationalmannschaft)
Platz 7: "Wir sind früher auch ein bisschen härter angepackt worden. Da hast du noch nicht mal unter der Dusche gestanden und Uli Hoeneß hat dich schon vor der Kamera beleidigt." (Lothar Matthäus)
Platz 8: "Meine Tochter kennt noch keinen anderen Meister als Bayer Leverkusen." (Lukas Hradecky, nachdem er im Januar erstmals Vater geworden ist)
Platz 9: "Es geht beim Fußball nicht um die Sexualität, sondern um die Leistung. Wenn einer schlecht spielt, hat dies nichts mit der Sexualität zu tun - genauso wenig, wenn er gut spielt." (Timo Cavelius, über Coming-outs im Fußball)
Platz 10: "Welcher Bundesliga-Trainer ist denn nicht Trainer bis auf Weiteres?" (Jan Siewert)
Platz 11: "Nach dem Abpfiff hab ich den Fußball kurz gehasst - und gleichzeitig liebe ich ihn über alles." (Robin Gosens, nach der Last-Minute-Pleite gegen Real Madrid)