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La Liga

Flick-Mania in Barcelona: Mit diesem Comeback hat niemand gerechnet

  • Veröffentlicht: 01.09.2024
  • 15:15 Uhr
  • Carolin Blüchel

Nach dem Debakel mit der Nationalmannschaft erlebt Hans Flick als Trainer des FC Barcelona jetzt ein schillerndes Comeback, mit dem kaum einer gerechnet hat. Der Coach selbst hält den Ball lieber flach - aus Gründen. 

Von Carolin Blüchel

Wie schnell sich die Flughöhe im Fußball ändern kann, hat Hansi Flick schon mehrfach erlebt. Als Interims-Notlösung nach Niko Kovacs Entlassung schrieb er 2020 mit dem Sextuple Geschichte beim FC Bayern München.

Als Bundestrainer-Messias erlebte er mit der Nationalmannschaft bei der WM 2022 ein beispielloses Graugänse-Debakel. Danach wollte selbst der FC Bayern in höchster Personalnot und nach mehreren Trainer-Absagen seinen Erfolgscoach nicht zurücknehmen.

Und wohl kaum einer glaubte, Flick würde ausgerechnet den divenhaften und notorisch verschuldeten FC Barcelona wieder in schwindelnde Höhen führen und seiner ins Stocken geratenen Karriere neues Leben einhauchen.

Nun gut, für derartige Prophezeiungen dürfte es nach vier Spieltagen vermutlich zu früh sein. Fest steht aber schon jetzt: Flick ist bei Barca ein absoluter Traumstart gelungen. Bereits in den Testspielen hatte der zuletzt schwächelnde Klub mit Siegen gegen Manchester City und Real Madrid aufhorchen lassen.

In La Liga verfestigt sich nun das Bild eines neuen, zaubernden FC Barcelona, der bereits jetzt die Handschrift des neuen Trainers trägt. Vier Spiele, vier Siege, darunter zuletzt die 7:0-Gala gegen Real Valladollid, bei der erste Flick-Sprechchöre von der Tribüne zu hören waren. Es herrscht Flick-Mania in Katalonien. 

Barcelona steht da, wo man sich selbst erwartet: an der Tabellenspitze. Vier Punkte vor Atletico Madrid und noch deutlich vor dem ewigen Rivalen Real.

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Sogar Real-nahe "Marca" feiert Flick

"Die Flick-Methode mischt die Liga auf", jubelt sogar die Real-nahe "Marca" und erkennt schon den Flick’schen "Masterplan". Die "Mundo Deportivo" geht einen Schritt weiter: "Wäre das ein Saisonstart von Real Madrid gewesen, würde diese Liga für beendet erklärt werden. Sie würden die Trophäe schon mal ins Estadio Bernabeu stellen."

Die Gründe für den Höhenflug liefert die Zeitung auch: Alles ist besser unter Flick. Die Intensität, die Physis, die Spieler.

Robert Lewandowski hat nach vier Spieltagen schon ebenso viele Tore auf dem Konto. Raphinha traf gegen Valladolid dreifach, Dani Olmo bei seinem Debüt doppelt. Und Wunderkind Lamine Yamal steuerte bereits vier Assists bei. Es läuft beim "embryonalen Barca voller junger Spieler" ("AS").

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Geschmeichelter Flick tritt auf Euphoriebremse

Flick genießt die Lobeshymnen sichtlich. Seine eigene Geschichte aber veranlasst ihn zur Demut. "Es erfüllt mich mit Freude, als die beste Verpflichtung bezeichnet zu werden. Aber das kann sich ändern", sagte er nach Abpfiff.

Der 59-Jährige weiß, die harten Bewährungsproben kommen erst noch. Bislang hießen die Gegner FC Valencia, Athletic Bilbao, Rayo Vallecano und Real Valladolid. Gemessen werden Flick und seine Mannen aber in den großen Spielen. Beispielsweise gegen den FC Bayern in der Champions League (23. Oktober) oder vier Tage später im Clasico bei Real Madrid.

"Es hilft, dass man gewinnt, wenn man eine Idee umsetzt. Der Glaube an das, was wir tun wollen, ist wichtig", so Flick weiter.

Flick bedankt sich beim Barca-Staff

Dieser Glaube trug ihn schon durch die Vorbereitung, in der er für Barca-Verhältnisse ungewohnt unbehelligt seinen Job machen konnte. Darin sieht der Trainer der Stunde auch seinen gegenwärtigen Erfolg begründet.

"Vor der Sommervorbereitung hatten wir bereits alles analysiert. Ich muss Deco danken, der Experten für die Mannschaft angeheuert hat. Und dem medizinischen Personal, das sehr gut ist. Das ist fast ein Meilenstein. Das bestärkt die Spieler sehr: Sie fühlen sich in guten Händen."

Trotz aller Euphorie behält Flick Bodenhaftung. "Ich freue mich, dass die Fans zufrieden sind. Aber wir müssen weitermachen. Es liegt noch ein langer Weg vor uns." Flicks Vorsicht ist verständlich. Er weiß: Je höher die Flughöhe, desto tiefer der Fall.

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