ERster DTM-Champions aus Österreich
DTM: Mutig, konstant und nervenstark - So tickt Champion Thomas Preining
- Aktualisiert: 23.10.2023
- 03:45 Uhr
- Paul Wehler
Thomas Preining ist der neue Champion der DTM. Er holt damit den ersten Porsche-Titel überhaupt und gewinnt als erster Österreicher die Rennserie. Sein Weg zum Titel ist beeindruckend.
Am Sonntag wurde DTM-Geschichte geschrieben. Mit der maximalen Ausbeute von 56 Punkten krönte sich Thomas Preining am Finalwochenende in Hockenheim zum Meister der Saison 2023.
Der 25-Jährige ist damit der erste Österreicher überhaupt, der sich DTM-Champion nennen darf. Auch für Porsche und sein Team Manthey ist es der erste Titel. In seiner erst zweiten DTM-Saison konnte der Porsche-Pilot durch Mut, Nervenstärke und unfassbare Konstanz überzeugen.
"Das ist der größte Erfolg meiner bisherigen Karriere. An den Moment werde ich mich mein ganzes Leben erinnern. Die DTM ist für mich das Allergrößte. In dieser Serie am Ende der Saison ganz oben zu stehen, bedeutet mir unglaublich viel", wurde Preining am Tag des Triumphes auf der DTM-Homepage zitiert.
Der Sohn des österreichischen Motorradrennfahrers Andreas Preining startete seine Karriere in jungen Jahren. Er saß zum ersten Mal mit gerade einmal sieben Jahren im Kart im Urlaub auf Mallorca.
Wegen seines Vaters ist auch eine Motorrad-Legende einer der Helden des neuen DTM-Champions. Es handelt sich um "Il Dottore", Valentino Rossi.
"Rossi ist für mich ein Ausnahmesportler. Er hat sich in seiner Karriere alles hart erarbeitet und verdient. Seine Fanbase sucht ihresgleichen", erzählte Preining. Dass er sich auf vier Rädern wohler fühlt als auf zwei, war aber schnell klar.
Das Wichtigste in Kürze
Preining: Über den Porsche Carrera Cup in die DTM
Seine Zeit im Kart-Sport verlief mit mehreren Titel zunächst überaus erfolgreich. Doch der Wegfall eines Hauptsponsors hätte die Karriere des Nachwuchs-Motorsportlers fast früh beendet.
"Das war eine prägende Zeit für mich", erinnert sich Preining zurück. "Gerade in so einem jungen Alter von erst 16 Jahren ist es nicht einfach, mit so einer Situation umzugehen. Ich habe viel über mich selbst gelernt und gemerkt, wie viel mir der Motorsport bedeutet."
Preining übte im Simulator, er arbeitete an seiner Fitness. Doch die Rennstrecke fehlte ihm. Die finanziellen Probleme wurden schließlich gelöst, Preining blieb dem Motorsport erhalten und startete schließlich in der Formel 4.
Weiter ging es im Porsche Carrera Cup, den Preining 2018 auf Anhieb gewinnen konnte. Zehn Siege feierte er in 14 Rennen. Er fuhr Langstrecke in Le Mans und in der Formel E.
Kein Wunder also, dass Porsche Preining im Jahr 2021 schließlich als Werksfahrer unter Vertrag nahm, sein Weg führte ihn 2022 dann in die DTM.
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DTM-Rennkalender 2024: Alle Strecken und Termine
DTM: Sieg von Anfang an das Ziel
Auch hier verschwendete Preining keine Zeit. "Der Titel war von Anfang an das große Ziel“, sagte er über seine erste DTM-Saison.
Vor allem mit seiner Konstanz konnte Preining durch die ganze Saison hindurch überzeugen. Und das kommt nicht von ungefähr. "Über den vergangenen Winter habe ich mich intensiv mit dem Thema Konstanz befasst, weil ich mich da unbedingt verbessern wollte. Heute kann ich besser kalkulieren, wann ich gezielt ein erhöhtes Risiko eingehe“, erzählte er.
Auf der Strecke ist Preining aber nicht nur konstant, sondern auch ein Draufgänger. "Die Freude am Zweikampf ist bei mir immer da", stellte er klar.
Das Heimspiel bleibt in Erinnerung
Preinings Highlight in der Meistersaison war wenig überraschend sein Heimrennen. "Besonders gern denke ich an den dritten Platz bei meinem Heimspiel auf dem Red Bull Ring zurück, weil ich dort einen unglaublichen Support der österreichischen Fans gespürt habe. Das war etwas ganz Besonderes“, erinnerte sich der gebürtige Linzer.
"Den DTM-Titel möchte ich natürlich verteidigen“, blickte er bereits in die Zukunft. In der kommenden Saison wird er der Fahrer sein, den es zu schlagen gilt.