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Tischtennis-Star beendet internationale Karriere

Olympia 2024: Timo Boll geht als einer der Allergrößten - ein Kommentar

  • Veröffentlicht: 07.08.2024
  • 13:54 Uhr
  • Christian Stüwe

Die große internationale Karriere von Timo Boll endet mit einer sportlichen Enttäuschung bei den Olympischen Spielen in Paris. Was jedoch Nichts daran ändert, dass der Tischtennis-Spieler längst zum Kreis der größten deutschen Sportler gehört.

Von Christian Stüwe

Den letzten Schlag seiner ebenso langen wie außergewöhnlichen Karriere setzte Timo Boll neben die Platte.

Der mittlerweile 43 Jahre alte Ausnahmespieler verlor am Dienstag gegen Anton Källberg, die deutschen Männer schieden im Viertelfinale der Olympischen Spiele gegen Schweden aus.

Gefeiert wurde Boll aber, also ob er gerade die Goldmedaille gewonnen hätte. Das Publikum inklusive Dirk Nowitzki und Schwedens König Carl XVI. Gustaf erhob sich, "Timo, Timo, Timo“-Sprechchöre hallten durch die Halle in Paris.

Es war die verdiente Würdigung für einen der größten Tischtennisspieler aller Zeiten.

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Das Wichtigste in Kürze

  • Emotionaler Boll: "Ich werde wirklich sehr viel vermissen"

  • Aus gegen Schweden: Bolls Karriere endet ohne Medaille

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Timo Boll: Mehr als 20 Jahre in der Weltspitze

Das neue Jahrtausend hatte gerade erst begonnen, als Timo Boll in die Weltklasse aufstieg. Die Weltrangliste führte er erstmals 2003 an, 2011 und 2018 kehrte er an die Spitze zurück.

Mehr als 20 Jahre spielte der Odenwälder auf höchstem internationalem Niveau. In einer temporeichen Sportart, in der es wie in kaum einer anderen auf Reflexe ankommt, ist das außergewöhnlich.

Ebenso außergewöhnlich ist die Liste der Erfolge Bolls. Bei den Olympischen 2008 und 2021 holte er mit der Mannschaft Silber, 2012 und 2016 wurde jeweils die Bronzemedaille gewonnen. In Rio de Janeiro trug er die deutsche Fahne bei der Eröffnungsfeier.

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Im Einzel gewann Boll zweimal Bronze bei Weltmeisterschaften, acht Mal wurde er Europameister. Die Deutsche Meisterschaft gewann er seit seinem ersten Titel 1998 zwölf Mal.

Neben seinen Erfolgen zeichnete sich Boll aber vor allem durch seine Bescheidenheit, Freundlichkeit und große Fairness aus. Bei der Weltmeisterschaft 2005 in China korrigierte Boll bei eigenem Matchball eine Schiedsrichterentscheidung zu seinen Ungunsten und verlor.

Nicht nur deshalb genießt er im tischtennisverrückten China höchsten Respekt.

Timo Boll wird in China verehrt

Immer wieder trat er gegen die übermächtigen chinesischen Spieler an und bot ihnen die Stirn. In China ist Boll einer der bekanntesten Deutschen und wird dort für sein Spiel fast mehr verehrt als es in Deutschland der Fall ist.

Aber auch hierzulande sollte Boll mit dem Ende seiner großen internationalen Karriere die Anerkennung erhalten, die er verdient. Er gehört in den Kreis der allergrößten deutschen Sportlerinnen und Sportler. Wie sein Freund Nowitzki, wie Franz Beckenbauer, Michael Schumacher oder Steffi Graf.

Ganz zu Ende ist die Karriere von Timo Boll übrigens noch nicht. In der kommenden Bundesliga-Saison wird er für seinen Verein Borussia Düsseldorf erneut antreten.

Es wird also noch einige Gelegenheiten geben, die deutsche Tischtennis-Legende spielen zu sehen und angemessen zu würdigen.

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