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NFL - Internationale Stadion-Tour mit Fanevent in München: YouTuber Tom Grossi sammelt Spenden
Veröffentlicht: 03.06.2024
15:10 Uhr
Franziska Wendler
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NFL-YouTuber Tom Grossi sammelt mit einer internationalen Stadion-Tour weltweit Spenden. ran traf den leidenschaftlichen Packers-Anhänger bei einem Fanevent in München.
14. Februar. Valentinstag. Für viele Paare ein besonderer Tag. Romantik steht im Vordergrund. Für den NFL-YouTuber Tom Grossi ist der Valentinstag eine Geburtsstunde. Die Geburtsstunde eines irrsinnigen Projekts, welches aktuell eine ebenfalls irrsinnige Fortsetzung findet.
Am Valentinstag im Jahr 2023 hatte der US-Amerikaner eine besondere Idee - in der Dusche, wo auch sonst. Grossi, der die Prime-Time-Spiele der NFL auf seinem YouTube-Channel kommentiert, den Packers-Podcast "Packast" betreibt und Fans aller Franchises mit pointierten Darstellungen ihres eigenen Teams zum Lachen bringt, dachte an einen seiner Charaktere. Wildflower, der personifizierte Fan der Washington Commanders.
"Ich habe mir gedacht, dass es sehr lustig wäre, wenn ich in einem Stadion so auftauche. Dann habe ich mich gefragt, was wäre, wenn ich in jedem Stadion auftauchen würde", erzählte er im ran-Interview.
Geboren war die Aktion "30 in 30". Grossi besuchte im vergangenen Jahr innerhalb von 30 Tagen alle 30 NFL-Stadien. Den Anfang nahm die Aktion im Lambeau Field, der Heimstätte seiner geliebten Green Bay Packers. Danach ging es quer durch die USA. In allen Städten kamen Fans der Teams zusammen, verbrachten mit dem Sohn eines Cowboys-Anhängers eine besondere Zeit. Beispiel gefällig? Für die Bills Mafia in Buffalo sprang Grossi – wie dort üblich – durch einen Tisch.
Spaß alleine war und ist dabei alles andere als die Hauptmotivation. Stattdessen steht das Sammeln von Spenden im Vordergrund. Mehr als 800.000 Dollar konnte der ehemalige Geschichtslehrer mit seinen Aktionen bereits generieren – und das ist noch lange nicht alles.
Grossi: NFL beachtet internationale Fans nicht genug
Aktuell befindet sich Grossi erneut auf einer besonderen Reise. In nur zehn Tagen will er in fünf Ländern die Stadien besuchen, in denen international NFL-Spiele ausgetragen werden – Fanevents in allen Städten inklusive. Nach dem Auftakt in London verschlug es Grossi erst nach München und dann nach Frankfurt, ehe er weiter in Richtung Madrid flog. Abgerundet wird seine "International Stadium Tour" von Besuchen in Mexico City und Sao Paulo.
Anstrengende Reisen, kaum Schlaf – doch wofür das alles? "Die Anzahl an internationalen Fans, die die NFL-Spiele verfolgen, wird immer mehr. Für mich sind das einige der leidenschaftlichsten Fans im Sport", erzählt Grossi beim Fanevent in München im Gespräch mit ran.
"Ich persönlich bin der Meinung, dass die NFL das nicht anerkennt. Deswegen will ich das Scheinwerferlicht auf die Leute richten, die bis 2 Uhr morgens aufbleiben, um ein Spiel anzuschauen – und dann nach nur wenigen Stunden Schlaf aufwachen und am Montagmorgen zur Arbeit gehen."
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Spenden sammeln steht im Vordergrund
Mehr und mehr in Kontakt kam Grossi mit Fans aus Deutschland, England und anderen Ländern durch seine YouTube-Streams. Dass hierzulande tatsächlich Menschen bis zu einem Sunday Night Game um 2 Uhr morgens aufbleiben, oder sich einen Wecker stellen, beeindruckt ihn zutiefst. "Sie müssen den Sport wirklich lieben!"
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Und weiter: "Neben dem Sammeln von Spenden ist der Hauptgrund für meine Reise, dass ich will, dass die Leute sehen, wie leidenschaftlich die Fans außerhalb der USA sind."
Er mache sich über das Geld keine Gedanken, betonte er: "Es geht einfach darum, die Fans in den Vordergrund zu bringen, die nicht wirklich beachtet werden. Ich will zeigen, dass es in diversen Ländern fantastische Leute gibt, denen der Sport, den ich liebe, wichtig ist.“
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Aktionen für den guten Zweck
Und dabei ist sich Grossi für nichts zu schade. Schon vor seiner Reise kündigte er an, beim Erreichen bestimmter Spendensummen für ihn unangenehme Aktionen durchzuführen, um zu weiteren Spenden zu motivieren. In England sprang er vom Stadiondach der Tottenham Hotspur, in München leerte er ein enormes Glas mit literweise Bier.
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Beer Boot nennen das die Amerikaner, die Freude an dem nach Stunden warmen und abgestandenen Getränk hielt sich sichtlich in Grenzen. Doch was soll's, es geht ja schließlich um einen guten Zweck.
Dieser trägt den Namen St. Jude Children's Research Hospital. Ein weltbekanntes und führendes Krankenhaus, welches sich auf Krebserkrankungen bei Kindern spezialisiert hat und neben Behandlungen auch wegweisende Studien durchführt.
Das Besondere: Kinder, deren Eltern die Kosten der teuren Behandlungen nicht bezahlen können, werden umsonst behandelt – auch international. Für Grossi ein perfektes Match. "Das Krankenhaus agiert global, wie wir in Sachen NFL auch. Es ist toll, Kindern zu helfen, damit es ihnen besser geht."
NFL beachtete Tom Grossi zunächst kaum
Sein unermüdlicher Einsatz – für kranke Kinder und für NFL-Fans weltweit – ist inzwischen auch bei der besten Football-Liga der Welt angekommen. Nachdem bei seiner "30 in 30"-Aktion von der NFL "nicht wirklich etwas" kam, erhielt er vor seiner internationalen Stadiontour die Hilfe der Liga. So fungierte die NFL unter anderem als Bindeglied, stellte Kontakte zu NFL UK, NFL Deutschland, etc. her.
Zudem bedachte die Liga den leidenschaftlichen Packers-Anhänger bereits im November 2023 mit einer ganz besonderen Auszeichnung. So wurde er zum "NFL Fan of the Year" gekürt.
"Ich liebe die Packers seit ich sechs Jahre alt war. Als ich den Anruf bekommen habe, dass ich nominiert bin, war das bereits eine überwältigende Erfahrung." Noch überwältigender war in der Folge die Auszeichnung, die mit einem Besuch bei den NFL Honors und beim Super Bowl honoriert wurde. "Highlights in meinem Leben", wie er sagt.
Begeisterung für Fans in Deutschland
Zu seinen Highlights im Leben, wenn auch zu den besonders stressigen, dürfte auch die internationale Stadiontour gehören, die ihn dort hinführte, wo er schon so lange hin wollte: nach Deutschland.
Beim Gespräch über die Bundesrepublik spürte man förmlich seine Begeisterung. Auch die ersten beiden NFL-Spiele in München und Frankfurt sind ihm bestens in Erinnerung. "Wenn wir über Deutschland sprechen, dann kommt einem zuerst Country Roads in den Sinn. Aber das ist lange nicht alles."
Rund 120 Fans feierten den YouTuber in einem Münchner Lokal, kamen untereinander ins Gespräch, genossen friedlich den Abend – in Trikots unterschiedlichster Teams.
Grossi: "Keine meiner Aktionen habe ich jemals gemacht, um bekannter zu werden. Ich habe bei 30 in 30 Geld verloren, ich verliere Geld bei dieser Aktion. Es geht einfach darum, über die Menschen zu reden, über die nicht genügend geredet wird."