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NBA: Fragen und Antworten zu den Gerüchten rund um LeBron James
- Aktualisiert: 16.02.2024
- 09:37 Uhr
- Moritz König
Gegen Ende der NBA-Trade-Deadline kamen immer mehr Gerüchte rund um einen möglichen Trade von LeBron James auf. Es ist nicht das erste Mal in der Karriere des "King". Wir beantworten die wichtigsten Fragen zur Zukunft des besten Scorers in der NBA-Geschichte.
Am 2. Februar 2024 schob der Agent von LeBron James den Trade-Gerüchten rund um einen Wechsel des Superstars einen Riegel vor. "LeBron wird nicht getradet und wir haben auch nicht darum gebeten", erklärte Rich Paul von "Klutch Sports" dem "ESPN"-Journalisten Brian Windhorst.
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Dass der "King" hinter verschlossenen Türen über einen Trade nachdenkt, ist nichts Neues. Dennoch schien in es in diesem Jahr so wahrscheinlich wie noch nie. ran analysiert die Vergangenheit und Zukunft des Lakers-Stars.
Wie hoch war die Trade-Wahrscheinlichkeit am Deadline Day?
Generell muss man sagen, dass Superstar-Trades in den vergangenen Jahren zugenommen haben, während Free-Agent-Signings von Superstars abgenommen haben. Daher war die Wahrscheinlichkeit eines James-Trades in diesem Jahr so hoch wie noch nie.
Berichten von "ESPN" zufolge erkundigten sich die Philadelphia 76ers und die Golden State Warriors bei den Los Angeles Lakers und GM Rob Pelinka, ob ein Trade des Superstars möglich wäre. Gerade die Warriors schienen sich realistische Hoffnungen zu machen.
Laut Adrian Wojnarowski und Ramona Shelburne (ESPN) erkundigten sich Draymond Green, gemeinsam mit dem Besitzer von Golden State, Joe Lacob, bei der Besitzerin der Lakers, Jeanie Buss, ob die Möglichkeit bestehe, "King James" in die Bay Area zu locken. Die entscheidende Frage war, ob die in die Öffentlichkeit getragene Frustration des Spielers ein Indikator für einen Trade-Wunsch sei.
Die Antwort war klar: LeBron hat nie um einen Trade gebeten und die Lakers wollen ihn zudem nicht verlieren.
Im kommenden Sommer könnte sich die Situation noch einmal komplett neu gestalten. LeBron James hat für die Saison 2024/25 eine Spieler-Option über 51 Millionen Euro und bisher hat er sich nicht dazu geäußert, ob er diese Option ziehen wird. Wenn er diese verstreichen lässt, könnte er bei jedem Team mit ausreichend Cap Space unterschreiben.
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LeBron und Curry bei den Warriors: Das perfekte Duo?
Eines dieser Teams wären auch die Golden State Warriors. Klay Thompsons Vertrag läuft aus, wodurch über 40 Millionen Dollar von der Gehaltsliste fallen. Zudem ist Chris Pauls 30-Millionen-Dollar-Vertrag nicht garantiert. Dennoch müssten die Warriors einen Sign-and-Trade-Deal einfädeln, um LeBron James zu verpflichten. Bedeutet: LeBron müsste seine Spieler-Option ziehen und im Anschluss direkt getradet werden, da Golden State nicht genügend Cap Space frei hat, um sein enormes Gehalt zu stemmen.
Abgeben müssten sie aller Wahrscheinlichkeit nach zwei eigene Erstrundenpicks, einen hochdotierten Vertrag und zudem noch junge, entwicklungsfähige Spieler. Was das Team aus Kalifornien auch versuchen könnte, ist LeBron vom Projekt so sehr zu überzeugen, dass er sich mit einem Minimalvertrag über drei Millionen Dollar begnügen würde.
Abgesehen davon wäre die Kombination aus Stephen Curry und LeBron James ein Traum eines jeden NBA-Fans. Die Spieler sind abseits des Platzes miteinander befreundet und gaben bereits in der Vergangenheit an, gerne einmal zusammen spielen zu wollen.
Auf der einen Seite hätte man mit LeBron den bis dato spielintelligentesten Spieler der NBA-Geschichte, der das von Curry gelieferte Spacing perfekt ausnutzen könnte. Kaum ein Spieler in der NBA zieht so viel Aufmerksamkeit der gegnerischen Verteidiger auf sich wie Curry. Durch den entstehenden Raum hätte LeBron ausreichend Platz für seine Drives zum Korb, wobei er, wenn in der Zone ausgeholfen wird, immer den Pass an die Dreierlinie spielen kann.
Auf der anderen Seite würde ein James, der regelmäßig die Zone penetriert, auch Curry mehr Platz für seinen Dreier geben, den er in seiner gesamten Karriere mit knapp 43 Prozent trifft. Auch würde diese Paarung dazu führen, dass Curry weniger als Spielmacher auftreten muss und sich dadruch noch mehr auf seine Stärken konzentrieren kann, was in erster Linie der Dreier ist.
Die Paarung von James mit dem besten Dreier-Schützen der bisherigen NBA-Geschichte würde jedoch nur mit einem guten Supporting-Cast zu einer möglicherweise erfolgreichen Konstellation führen. Das wäre nur der Fall, wenn die Warriors nicht zu viele Spieler für James abgeben müssten, beziehungsweise er sich mit einem Minimal-Vertrag begnügen würde.
Warum gab es so viele Trade-Gerüchte?
Dass LeBron James unter NBA-Fans auch "LeGM" genannt wird ist kein Zufall. Kein anderer Spieler in der größten Basketball-Liga der Welt hat so viel Einfluss wie er. So war es LeBron, der mit seinem Wechsel zu den Miami Heat eine komplett neue Ära des "Player-Empowerments" einläutete. Zuvor waren es die NBA-Franchises, die die Entscheidungshoheit über Spieler hatten. Seit der "Decision" sind es nun die Spieler, die mehr Kontrolle über ihre eigene Karriere haben.
Grob gesagt ist das der Grund für die zahlreichen Trade-Gerüchte rund um James in den vergangenen Jahren. Der "King" kontrolliert gemeinsam mit der Agentur "Klutch Sports" sein Narrativ. Zudem steht mit Shams Charania einer der größten und einflussreichsten NBA-Newsbreaker ebenfall bei "Klutch" unter Vertrag.
Das führt dazu, dass er selbst mit seinem Management Gerüchte streuen und so sein aktuelles Team unter Druck setzen kann. Mit diesem Druck erreicht er zumeist, dass sein aktuelles Team den Kader auf den gewünschten Positionen nachbessert.
Diesen Druck kann LeBron mitunter auch erzeugen, da er immer wieder "One-Plus-One"-Verträge unterschreibt. Sein aktueller Vertrag in LA ist genau so einer. Ein "One-Plus-One"-Vertrag ist ein Arbeitspapier, das sich über zwei Jahre erstreckt, wobei das zweite Jahr entweder eine Team- oder Spieleroption ist. Wenn man nun eine Spieleroption hat, kann der Spieler dementsprechend großen Druck ausüben. LeBron ist desweiteren ein Meister der Medienmanipulation.
Wie geht es mit LeBron im Sommer weiter?
Wie schon erwähnt wird James, wenn er seine Spieleroption nicht zieht, im Sommer 2024 Free Agent. Ob er diesen Schritt geht, hängt eng mit den Offseason-Moves der Lakers zusammen. Aktuell werden in NBA-Kreisen mehrere mögliche Zugänge gehandelt, darunter Donovan Mitchell, Kyrie Irving und Trae Young. Bei Mitchell, der aktuell mit den Cleveland Cavaliers eine starke Saison spielt, erhoffen sich die Lakers am meisten.
Sein Vertrag läuft noch bis zur Saison 2024/25, wobei er in der darauffolgenden Spielzeit eine Spieleroption besitzt. Das bedeutet im Umkehrschluss, dass dies die wahrscheinlich letzte Chance Clevelands ist, einen Gegenwert für den All-Star-Guard zu bekommen. Zudem gab es immer wieder Gerüchte, nach denen Mitchell seine Zukunft nicht bei den Cavs sieht.
Sollte dieser Deal über die Bühne gehen, wäre ein Verbleib LeBrons folgerichtig. Auf der anderen Seite gibt es noch eine andere Komponente, die seine Entscheidung beeinflussen wird: der Draft von Bronny James.
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Wer könnten die zwei Teams sein, die sich die größten Chancen ausmalen?
Laut NBA-Insider Marc Stein gibt es zwei Teams, die in der Offseason versuchen werden, sowohl Bronny zu draften, als auch LeBron unter Vertrag zu nehmen. Dabei gehen die Franchises anscheinend davon aus, dass der "King" dazu bereit wäre, einen Vertrag zu unterschreiben, der deutlich unter 51 Millionen Dollar liegt (seine Spieler-Option liegt bei 51 Millionen Dollar).
Die Frage, die sich nun stellt: "Welche beiden Teams könnten das theoretisch sein?"
Option 1: Die Philadelphia 76ers
Die Sixers haben in der kommenden Saison aktuell mit Joel Embiid und einem nicht-garantierten Vertrag von Paul Reed nur zwei Spieler unter Vertrag. Dadurch bleiben laut "Spotrac" ca. 76 Millionen Dollar Cap Space frei. Wenn man nun davon ausgeht das Tyrese Maxey einen neuen Langzeit-Vertrag unterschreiben wird, werden von diesem Betrag noch einmal 30 bis 40 Millionen Dollar abgezogen.
Wenn LeBron auf Geld verzichtet und Bronny zudem aus dem Draft fällt, hätte Philly die Möglichkeit, beide unter Vertrag zu nehmen. Das große Problem dabei: Die Leistungen Bronnys reichen zwar nicht für eine hohe Draft-Platzierung, aber diverse NBA-Teams würden ihn wohl trotzdem hoch draften, um zusätzlich noch seinen Vater zu bekommen.
Die Kombi aus Maxey, Embiid und James wäre tödlich - aber auch unwahrscheinlich. Dennoch wäre diese Option der absolute Hammer!
Option 2: Die New York Knicks
Bei den Knicks gestaltet sich die Situation umgekehrt wie bei den Sixers. Sie besitzen zwar ihren eigenen 2024er-Pick, jedoch haben sie in der kommenden Saison laut "Spotrac" nur neun Millionen Dollar Cap Space. Sie müssten dementsprechend Spieler loswerden, um mehr Geld zur Verfügung zu haben oder LeBron von einem kleinen Vertrag überzeugen.
Im Zuge der Trade Deadline wurde darüber geredet, dass sich James ein Engagement im "Big Apple" durchaus vorstellen kann. Gemeinsam mit Jalen Brunson könnte der "King" versuchen, die erste Meisterschaft seit 1973 zu gewinnen.