BUndesliga
Borussia Dortmund: Rheinmetall wird neuer Sponsor - Kritik kommt von allen Seiten
Borussia Dortmund ist auf der Suche nach einem neuen Sponsor fündig geworden. Das Rüstungsunternehmen "Rheinmetall" wird in Zukunft mit dem BVB zusammenarbeiten. Auf Kritik musste man nicht lange warten.
Der Rüstungskonzern Rheinmetall wird neuer "Champion Partner" von Borussia Dortmund. Das vorab bereits durchgesickerte Sponsoring des Düsseldorfer Unternehmens beim Champions-League-Finalisten bestätigten beide Seiten am Mittwoch. Rheinmetall wird demnach künftig "im sportlichen und gesellschaftlichen Umfeld des Fußball-Bundesligisten auftauchen", aber nicht auf dem Trikot.
Die auf drei Jahre angelegte Partnerschaft umfasst der Pressemitteilung zufolge "die Nutzung reichweitenstarker Werbeflächen, Vermarktungsrechte sowie Event- und Hospitality-Angebote im Stadion sowie auf dem Vereinsgelände".
Erstmalig wird das Rheinmetall-Logo während der Vorbereitung des BVB auf das Endspiel gegen Real Madrid am Samstag (ab 21:00 Uhr im Liveticker) in Wembley zu sehen sein. Es ist laut "Handelsblatt" das erste Sponsoring eines Rüstungskonzerns in der Fußball-Bundesliga.
"Sicherheit und Verteidigung sind elementare Eckpfeiler unserer Demokratie. Deshalb halten wir es für die richtige Entscheidung, uns sehr intensiv damit zu beschäftigen, wie wir diese Eckpfeiler schützen", sagte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke: "Gerade heute, da wir jeden Tag erleben, wie Freiheit in Europa verteidigt werden muss. (...) Wir freuen uns auf die Partnerschaft mit Rheinmetall und öffnen uns als Borussia Dortmund ganz bewusst für einen Diskurs."
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Der "Rheinmetall"-Vorstandsvorsitzende Armin Papperger sprach von zwei Partnern, "die mit ihren Ambitionen, ihrer Haltung und ihrer Herkunft gut zueinander passen". Der BVB sei "ein Verein aus dem Herzen von Nordrhein-Westfalen und steht wie kaum ein anderer für das Streben nach Spitzenleistung und internationalem Erfolg. 'Rheinmetall' ist in der Metropolregion Rhein-Ruhr tief verwurzelt und möchte seine Marke als führendes Systemhaus der Verteidigungsindustrie und als Treiber industrieller Innovationen in zivilen Märkten auch international noch bekannter machen."
Der Rüstungskonzern "Rheinmetall" ist ein DAX-Konzern mit weltweit mehr als 30.000 Mitarbeitern, der Jahresumsatz betrug zuletzt 7,2 Milliarden Euro. Der Aktienkurs des Unternehmens hat sich seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine verfünffacht. Rheinmetall sponsert auch den Handball-Bundesligisten Bergischer HC und die Basketballerinnen der Capital Bascats Düsseldorf.
Rheinmetall wird BVB-Sponsor: Unverständnis auf Social Media
In der Folge der Veröffentlichung des Deals mit "Rheinmetall" ließen die Reaktionen auf Social Media nicht lange auf sich warten.
Auf "X" veröffentlichte der Chefredakteur des Fußballmagazins "11Freunde", Phillip Köster, einen Post in dem er mit dem BVB hart ins Gericht ging und auf die Nazi-Vergangenheit des Unternehmens anspielte.
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Generell war das Echo in den Sozialen Medien fast durchgängig negativ. Mehrere User posteten Bilder von ihrer angeblichen Kündigung der BVB-Mitgliedschaft.
Die Verzweiflung über das Engagement war vielen Anhängern anzumerken. Dementsprechend gab es neben Unverständnis auch jede Menge Galgenhumor.
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Dortmunder Fan-Magazin kritisiert Zeitpunkt der Rheinmetall-Verkündung
In dem dortmunder Fanzine "schwatzgelb.de" (Magazin von Fans für Fans, Anm. d. Red.) kam umgehend ein Artikel mit der Überschrift "Ziel verfehlt" heraus, bei dem der Autor sein Unverständnis und seine Wut äußerte.
"Es mutet schon kurios an, dass dieser Deal ausgerechnet kurze Zeit vor dem wichtigsten Spiel der letzten elf Jahre durchsickert. Die Vereinbarung mit Rheinmetall wurde mit Sicherheit nicht erst in den letzten Tagen getroffen", schrieb der Autor Michael.
Er finde, es sei "ein Armutszeugnis für den fünftgrößten Verein der Welt, in dessen Organigramm sich eine eigene Abteilung für Kommunikation findet."