Joselu Mato: Real Madrids Super-Joker und Super-Fan aus Deutschland
Joselu: Vom nahenden Karriere-Ende zu Reals CL-Held
Die Karriere von Jose Luis Sanmartin Mato ist wie keine zweite verlaufen. Der Stürmer, der auch drei Stationen in seinem Geburtsland hatte, stand als Sinnbild für Fehlschlag. Doch er hat sich aus seinem Loch gekämpft und steht nun mit Real Madrid im Champions-League-Finale. ran zeigt seine bewegende Karriere in Bildern.
Aus Stuttgart in die weiter Welt
Geboren wurde Joselu im März 1990 in Stuttgart als Kind von Gastarbeitern. Im Alter von vier Jahren zogen er und seine Eltern zurück in die spanische Region Galicien, nördlich von Portugal. Dort schloss er sich 2002 dem größten Verein der Region an, Celta Vigo.
Erste Schritte im Profibereich und Interesse aus Madrid
2008 machte Joselu seine ersten Gehversuche im Seniorenfußball, in der zweiten Mannschaft von Vigo, die damals in der 3. Liga Spaniens spielte. 2009 gelang ihm sein erster Treffer bei der ersten Mannschaft gegen Cadiz. Bereits damals beobachtete ihn Real Madrid ganz genau. Kantige Stürmer waren rares Gut in Spanien.
Wechsel in die Castilla
Direkt im Anschluss sicherte sich Real die Dienste an Joselu, verlieh ihn aber ein weiteres Jahr nach Vigo. Ab 2010 trug er dann das königlöiche Trikot - wenn auch erst in der Castilla, also Reals U23. Insgesamt gelangen ihm dort 46 Tore in 70 Spielen.
Tor-Debüt dank CR7
Am letzten Spieltag der Saison 2010/11 gab Joselu als Einwechselspieler sein Debüt in der ersten Mannschaft gegen UD Almeria. Nach gerade mal zwei Minuten traf er auch sofort. Vorlagengeber: Ein gewisser Cristiano Ronaldo. Er kam für Karim Benzema. Eine Geschichte, die sich wiederholen sollte...
Zurück zu den Wurzeln
Allerdings konnte er sich gegen die galaktische Angriffsreihe nicht durchsetzen und wechselte 2012 zur TSG 1899 Hoffenheim. Dort gelang ihm sein erstes Bundesligator ausgerechnet in seiner Geburtsstadt Stuttgart. Insgesamt netzte er fünfmal in 25 Spielen ein.
Erstes Europapokaltor für Frankfurt
Weil der Spanier auch im Kraichgau nicht glücklich wurde, wechselte Joselu leihweise zu Eintracht Frankfurt. Dort fand er seinen Torriecher wieder: In 33 Spielen, in denen er oft von der Bank kam, erzielte er 14 Treffer. Inklusive seines ersten Europapokaltores gegen den FC Porto.
Schwerer Stand in Hannover
Diese Treffer brachten Hannover 96 dazu, rund fünf Millionen Euro für den Angreifer zu bezahlen. Dort sollte er die Nachfolge des Publikumslieblings Mame Diouf antreten. Zwar erzielte er respektable zehn Pflichtspieltore, glücklich wurde er an der Leine jedoch nie.
Tiefpunkt in Stoke und Newcastle
Joselu machte es also wie sein Vorgänger Diouf und schloss sich Stoke City an. Dort erlebte Joselu seinen persönlichen Tiefpunkt. In 27 Spielen 2015/16 erzielte er nur vier Tore und stieg als Tabellenletzter aus der Premier League ab. Später ging es noch zu Newcastle United, für die er in zwei Saisons jedoch auch nur sechs Tore erzielte.
Wiederauferstehung in Alaves
Die letzte Chance für Joselu hieß Deportivo Alaves. Wäre er beim kleinen Klub in Spaniens Eliteliga gescheitert, wäre seine Karriere wohl vorüber gewesen. Doch im Gegenteil: Joselu blühte auf, traf in jeder Saison zweistellig und hielt den Verein so lange in der ersten Liga. Doch 2022 reichten auch Joselus 14 Tore nicht, um Platz 20 zu verhindern.
Mit Papa Mato beim CL-Finale
Joselu, seit Kindheit Fan von Real Madrid, ließ es sich jedoch nicht nehmen, als eben jener Fan 2022 beim Champions-League-Triumph der Königlichen über den FC Liverpool in Paris im Stade de France dabei zu sein. Mit ihm dabei: sein Vater.
Nächster Abstieg mit Espanyol
Nachdem Alaves abgestiegen war, wechselte der Stürmer zu Espanyol Barcelona. Doch analog zu seiner vorigen Station stieg er mit den Katalanen ab. Und das, obwohl er an 18 der 52 Saisontore direkt beteiligt war.
Zweite Chance in Madrid als Benzema-Ersatz
Als Top-Stürmer und Weltfußballer Karim Benzema seinen Wechsel nach Saudi-Arabien bekannt gab, brauchte Real einen echten Mittelstürmer. Espanyol, bei denen Joselu noch auf der Gehaltsliste stand, lieh den Angreifer nach Madrid aus. Sein Wechsel wurde belächelt und anfangs kam er nur von der Bank …
Feste Größe bei Real und der Seleccion
... allerdings etablierte er sich schnell, gehörte auch je nach Ausrichtung zur Startformation. Den Status als Nationalspieler Spaniens, den er seit März 2023 innehat, verlor er in seiner Real-Zeit nicht. Im Gegenteil! Für die "Furia Roja" gelangen ihm in zehn Spielen starke fünf Tore.
CL-Finale 2024 als Spieler, nicht als Fan
Mittlerweile steht Joselu bei 19 Scorerpunkten in 46 Einsätzen - die beiden wichtigsten beim 2:1-Erfolg über den FC Bayern. Sein Doppelpack in der 89. Minute und Nachspielzeit sicherte seinem Herzensklub das Finale in Wembley. Und diesmal muss er sich nicht einmal teure Karten zulegen, denn er dürfte gegen Borussia Dortmund Plätze in der ersten Reihe haben.