Die Stimmung beim nächtlichen Bankett im noblen Teamhotel "The Landmark" war bestens. "Das ist das wahre Gesicht des FC Bayern", erklärte Vorstandsboss Jan-Christian Dreesen:
"Das wollen wir von euch, liebe Mannschaft, noch viel, viel öfter sehen! Dann muss sich jeder in Europa vor uns in Acht nehmen. Natürlich lebt heute der Traum weiter."
Der Traum von einer Rückkehr ins Londoner Stammhotel des Rekordmeisters, wo schon 2013 der Triumph über Borussia Dortmund gefeiert wurde, zum Champions-League-Finale am 1. Juni im Wembley-Stadion.
Mit der starken Vorstellung beim 2:2 im Viertelfinal-Hinspiel bei Arsenal hatten nach den jüngsten Pleiten des FCB gegen den BVB und Aufsteiger Heidenheim auch die wenigsten gerechnet. "Totgesagte leben länger", meinte Dreesen dazu.
Und so sahen es auch die internationalen Beobachter. "Die Champions League hat Tuchels Team verwandelt", kommentierte etwa die spanische "Marca".
ran hat die Lehren aus der packenden Partie im Emirates Stadium zusammengefasst.
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Noch ist gar nichts entschieden
Die Begegnung hätte in beide Richtungen kippen können, am Ende blieb es aber beim leistungsgerechten Unentschieden. "Die Ausgangslage ist klar: Der Gewinner kommt weiter", meinte Thomas Tuchel.
Dass dies aber trotz der Unterstützung der am Dienstagabend schmerzlich vermissten Bayern-Fans in der Allianz Arena nicht zwingend der Gastgeber sein wird, war dem Trainer auch klar.
Denn Arsenal ist nach einer bislang herausragenden Rückrunde nicht ohne Grund Tabellenführer der stärksten Liga der Welt und hat offensiv unter anderem mit dem starken Bukayo Saka herausragende Waffen, um den Bayern jederzeit sehr weh zu tun.
Defensiv sind die "Gunners" dagegen anfällig, was neben dem Heimvorteil ein entscheidender Trumpf sein kann. "Wir brauchen die gleiche Hingabe, Leidenschaft und Qualität wie heute, dann kommen wir weiter", zeigte sich Tuchel zuversichtlich.
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Tuchel erreicht das Team doch noch
Die Diskussion um einen vorzeitigen Rauswurf des strauchelnden Trainers hatte vor der Partie nochmal massiv an Fahrt aufgenommen, doch in London beeindruckte er auch die Experten.
"Wir sollten auch mal unseren deutschen Trainer loben, der hat so viel auf die Nuss bekommen", sagte Matthias Sammer bei "Amazon Prime" und lobte dessen großen Anteil an der "wahrscheinlich besten Leistung in dieser Saison": "Das war eine taktische Meisterleistung."
FC Arsenal vs. FC Bayern: Die Noten zum Viertelfinal-Hinspiel in der Champions League
Bayern erkämpft Remis beim FC Arsenal: Die Noten zum Spiel Nach den Rückschlägen der vergangenen Wochen hat sich der FC Bayern im Viertelfinal-Hinspiel der Champions League beim FC Arsenal ein 2:2 (2:1) erkämpft. Damit halten die Münchner alle Karten zum Einzug ins Halbfinale in der Hand. Die ran-Noten zu beiden Teams:
David Raya (FC Arsenal) Hat anfangs überhaupt nichts zu tun, beim Ausgleich der Bayern durch Gnabry etwas unglücklich, aber schuldlos. Entscheidet sich beim Elfmeter früh für eine Ecke und macht Kane damit das Leben einfach. ran-Note: 3
Ben White (FC Arsenal) Ganz starkes Spiel des englischen Rechtsverteidigers, gemeinsam mit Saka der beste Spieler bei den Gunners. Bereitet das 1:0 überlegt vor und ist auch danach mit und gegen den Ball omnipräsent. Einziges Manko: Frei vor Neuer lässt er in Halbzeit eins recht kläglich das 2:0 liegen. ran-Note: 2
William Saliba (FC Arsenal) Der Anführer der besten Abwehr Europas lässt sich über weite Strecken wenig zuschulden kommen, stellt sich im Zweikampf vor dem Bayern-Elfmeter aber ziemlich amateurhaft gegen Sane an. Allerdings war er da nur der letzte, entscheidende Faktor einer ganzen Fehlerkette. ran-Note: 3
Gabriel Magalhaes (FC Arsenal) Auch Salibas Nebenmann Gabriel patzt einmal folgenschwer, bei ihm führt ein schlimmer Fehlpass in weiterer Folge zum 1:1 der Bayern. Aber auch er lässt sich davon nicht unterkriegen und verteidigt in der Folge souverän. ran-Note: 3
Jakub Kiwior (FC Arsenal) Kommt zunächst gut in die Partie und lässt auf seiner linken Abwehrseite nichts anbrennen, bekommt mit zunehmender Spieldauer aber immer größere Probleme. Sieht bei der Situation, die zum Münchner Elfmeter führt, nicht gut aus. Wird in der Halbzeitpause ausgewechselt. ran-Note: 4
Jorginho (FC Arsenal) Das Metronom im Londoner Mittelfeld, im Spielaufbau unverzichtbar. Seine Standards haben jedoch Luft nach oben, generell ist er offensiv kaum zu sehen. Dafür gegen den Ball extrem stark. ran-Note: 3
Martin Ödegaard (FC Arsenal) Der Norweger ist Dreh- und Angelpunkt des gesamten Londoner Offensivspiels, vor allem in Halbzeit eins, als das Arsenal-Spiel insgesamt sehr rechtslastig ist. Im zweiten Durchgang etwas zurückhaltender, aber immer noch mit einigen klugen Pässen und guten Momenten. ran-Note: 2
Declan Rice (FC Arsenal) Zumindest in Ansätzen zeigt der Mittelfeldspieler, warum die Bayern ihn im vergangenen Sommer gerne verpflichtet hätten. Die ganz große Dominanz strahlt er aber nicht aus. ran-Note: 3
Bukayo Saka (FC Arsenal) In Halbzeit eins ständiger Unruheherd und persönlicher Albtraum von Davies. Trifft sehenswert zum 1:0 und zeigt auch danach unnachahmliche Dribblings. Durch die balanciertere Offensive im zweiten Durchgang nicht ganz so auffällig, aber wenn er am Ball ist, wird es gefährlich. Hat tief in der Nachspielzeit Pech, dass er nach einem vermeintlichen Foul von Neuer keinen Elfmeter bekommt. ran-Note: 2
Kai Havertz (FC Arsenal) Der deutsche Nationalstürmer kann nicht an seine starken Leistungen der Vorwochen anknüpfen. Kaum Offensivaktionen, weder im Torabschluss noch im Kombinationsspiel. Hängt völlig in der Luft und hat gegen die Bayern-Abwehr nichts auszurichten. Negativer Höhepunkt: ein ziemlich plumper Schwalbenversuch in Halbzeit zwei. ran-Note: 5
Gabriel Martinelli (FC Arsenal) Der Brasilianer hat nach sieben Minuten den ersten gefährlichen Abschluss der Partie, taucht offensiv danach aber für längere Zeit ab. Defensiv enorm fleißig, unterstützt Kiwior regelmäßig. In der zweiten Halbzeit offensiv auffälliger, aber ohne Zählbares. Hat 25 Minuten vor dem Ende Feierabend. ran-Note: 3
Oleksandr Zinchenko (FC Arsenal) Ersetzt zur zweiten Halbzeit Kiwior und bringt ein deutlich stärkeres spielerisches Element in die Offensive der Gastgeber. Seine Präsenz hilft der gesamten linken Seite der Gunners. Weiß auch defensiv zu überzeugen, wenn auch nicht fehlerfrei. ran-Note: 3
Leandro Trossard (FC Arsenal) Der Belgier kommt für Martinelli ins Spiel und trifft nach Vorarbeit von Gabriel Jesus zum wichtigen Ausgleich. ran-Note: 2
Gabriel Jesus (FC Arsenal) Seine Hereinnahme für Jorginho geht mit einer offensiveren Gesamtausrichtung der Gunners einher, die sich kurz darauf bezahlt macht. Mit einem sehenswerten Dribbling lässt er de Ligt aussteigen und legt zum 2:2 durch Trossard auf. ran-Note: 2
Manuel Neuer (FC Bayern München) Der Kapitän kehrt nach überstandenem Muskelfaserriss wieder ins Tor zurück und gibt der Mannschaft mit seiner Präsenz Sicherheit. Ist bei den Gegentoren durch Saka (13.) und Trossard (75.) chancenlos, verhindert beim allerdings schwachen Abschluss des freistehenden White jedoch das frühe 0:2. Hat viel zu tun, kann sich aber nicht auszeichnen. Hat Glück, dass es beim Kontakt mit Saka in der Nachspielzeit keinen Elfmeter gibt. ran-Note: 3
Joshua Kimmich (FC Bayern München) Ist gegen den agilen Martinelli defensiv gebunden, macht seine Sache auf rechts aber wesentlich besser als Davies auf der Gegenseite. Auch in der zweiten Hälfte stark gefordert, schlägt sich aber achtbar. ran-Note: 3
Matthijs de Ligt (FC Bayern München) Der Niederländer darf nach seiner Zwangspause beim 2:3 in Heidenheim wieder in der Startformation ran und spielt gewohnt robust und kompromisslos. Lässt sich aber vor dem 2:2 durch Trossard von Assistgeber Jesus düpieren. ran-Note: 3
Eric Dier (FC Bayern München) Der langjährige Tottenham-Profi, der ebenfalls in die Startelf zurückkehrt, wird bei jedem Ballkontakt ausgebuht. Sieht bei beiden Gegentoren schlecht aus, weil er nur zuschaut, anstatt die Torschützen anzugreifen. Weiß sich häufig nur mit langen Schlägen zu helfen, die oft ins Niemandsland gehen. Steht nach der Bayern-Führung bis zum Ausgleich etwas sicherer. ran-Note: 4
Alphonso Davies (FC Bayern München) Der zuletzt schwache Kanadier kann seinen Verbleib in der Anfangsformation erneut nicht rechtfertigen. Leitet mit einem Ballverlust Arsenals erste Chance durch Martinelli ein (7.) und sieht kurz danach für ein Foul an Saka Gelb, wodurch er im Rückspiel gesperrt ist. Lässt schließlich seinen Gegenspieler vor dem frühen 0:1 (13.) ziehen. Der englische Nationalspieler zeigt Davies vor der Pause schonungslos seine defensiven Defizite auf. In der zweiten Hälfte verbessert, leitet aber mit einem Einwurf zum Gegner das 2:2 ein. ran-Note: 5
Konrad Laimer (FC Bayern München) Der Österreicher ersetzt wieder den erkrankten Aleks Pavlovic und hat im defensiven Mittelfeld angesichts von Arsenals Offensivwirbel einen schweren Stand. Weiß sich teilweise nur mit Fouls zu behelfen, kommt zudem dem schwimmenden Davies zu selten zur Hilfe und kommt auch beim 2:2 zu spät. ran-Note: 4
Leon Goretzka (FC Bayern München) Der Nationalspieler kommt in der Rückwärtsbewegung zu Beginn häufig einen Schritt zu spät, auch beim 0:1. Bereitet aber wenig später mit schönem Zuspiel den wichtigen Ausgleich von Gnabry vor. Spielt danach auch defensiv sichtbar selbstbewusster und gewinnt einige wichtige Bälle. Schuss von der Strafraumgrenze neben das Tor (57.). ran-Note: 3
Leroy Sane (FC Bayern München) Hochmotiviert nach überstandenen Leistenproblemen. Leitet mit einem herrlichen Pass das 1:1 ein und verursacht durch sein unwiderstehliches Solo, das Saliba nur mit einem Foul stoppen kann, den Elfmeter zum 1:2 ein. Verpasst dann jedoch nach einem Konter frei vor Raya das 1:3 nachzulegen (36.). Nach der Pause nicht mehr so effektiv, bleibt häufiger hängen und macht nach 66 Minuten Platz für Coman. ran-Note: 2
Jamal Musiala (FC Bayern München) Der Youngster darf nach Müllers Verbannung auf die Bank im zentralen offensiven Mittelfeld ran und tut sich zunächst gegen die aggressiven Gastgeber schwer. Kommt dann besser ins Spiel und leitet Sanes Chance ein. Kann sich ansonsten aber kaum einmal in Szene setzen außer bei der etwas abseitsverdächtigen Vorarbeit zu Comans Pfostenschuss in der Schlussminute. ran-Note: 4
Serge Gnabry (FC Bayern München) Der lange verletzte Nationalspieler erhält überraschend den Vorzug vor Thomas Müller, das der Ex-Gunner allein schon durch seinen Treffer an alter Wirkungsstätte zum 1:1 (18.) rechtfertigt. Muss allerdings zu viel hinten aushelfen, was ihm ungeachtet seines Engagements offensichtlich nicht liegt. Leitet so Whites Großchance ein. Offensiv ein belebendes Element, schießt nach Konter aus spitzem Winkel übers Tor (65). Muss wenig später angeschlagen vom Platz. ran-Note: 2
Harry Kane (FC Bayern München) Auch der langjährige Spurs-Kapitän wird von den Fans des Londoner Erzrivalen permanent ausgebuht, bleibt trotzdem beim Strafstoß zum 1:2 (32.) eiskalt. Sein sechster Treffer im Emirates-Stadion – mehr gelangen dort keinem anderen gegnerischen Spieler. Großes Laufpensum, hilft auch hinten immer wieder aus. ran-Note: 2
Kingsley Coman (FC Bayern München) Der Franzose ersetzt Sane nach 66 Minuten rechts vorne. Spielt ein paar aussichtsreiche Kontersituationen nicht gut zu Ende. Trifft in der 90. Minute aus kurzer Distanz nur den Pfosten. ran-Note: 4
Raphael Guerreiro Der Portugiese kommt nach 70 Minuten für Gnabry, agiert aber defensiver, um Davies links zu entlasten. Gelingt ihm aber nur bedingt, zudem nach vorne ohne Impulse. ran-Note: 4
Offensichtlich kann der bereits als "Lame duck" abgestempelte Tuchel sein Team doch noch erreichen, zumindest wenn es auf allerhöchstem Niveau darauf ankommt.
Der Chefcoach machte im Emirates vieles richtig, wenngleich auch nicht alles. So hätte das Festhalten am überforderten Alphonso Davies beinahe ins Unglück geführt. Und Tuchels Wutrede gegen Schiedsrichter Glenn Nyberg nach dem Abpfiff zeigte einmal mehr, wie leicht er sich über vermeintliche Nebenkriegsschauplätze aufregen kann statt sich zu fokussieren.
Trotzdem fühlte sich auch Sportchef Max Eberl in der Rückendeckung für Tuchel bis Saisonende bestätigt: "Dass die Mannschaft und der Trainer zusammenpassen, wenn man funktioniert, das hat man heute wieder gesehen. Chapeau vor der Leistung des Trainers mit der Mannschaft."
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De Ligt ist die klare Nr. 1 in der Defensive
Phasenweise galt Matthijs de Ligt in dieser Saison nur noch als Innenverteidiger Nummer vier und als Verkaufskandidat, wenn Tuchel geblieben wäre. Doch der Niederländer hat in den vergangenen Wochen eindrucksvoll bewiesen, wie wichtig er mit seiner Routine und seinem schnörkellosen Spiel für die Münchner Defensive sein kann.
Im Londoner "Hexenkessel" überzeugte de Ligt mit seinem kompromisslosen Auftritt und gab der verunsicherten Mannschaft zusammen mit Kapitän Manuel Neuer im Tor Sicherheit und Stabilität.
Einzig der späte Ausgleichstreffer schmälerte seine Leistung, als er gegen Vorlagengeber Jesus zu spät kam. Gleichwohl ist de Ligt in dieser Verfassung als Abwehrchef gesetzt.
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Davies ist ein Sicherheitsrisiko
Der Kanadier läuft schon seit Wochen seiner Form hinterher, weshalb es rätselhaft ist, warum Tuchel Davies in der Startelf seinem "Wunschtransfer" Raphael Guerreiro vorzieht. Das gilt umso mehr gegen Gegner auf Augenhöhe, bei denen Davies vor allem defensiv links in der Viererkette gefordert ist.
Saka spielte seinen Gegner vor allem in der ersten Halbzeit phasenweise schwindelig, bei beiden Gegentoren war Davies mitverantwortlich. In dieser Verfassung ist der 23-Jährige, der nach wie vor mit einem Wechsel zu Real Madrid liebäugelt, ein Sicherheitsrisiko.
Im Rückspiel wird Tuchel die Entscheidung allerdings abgenommen, denn da wird Davies wegen seiner Gelben Karte nach Foul an Saka gesperrt zuschauen müssen.
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Kane ist Bayern Lebensversicherung
Für den Kapitän der englischen Nationalmannschaft war es eine besondere Rückkehr in seine Heimatstadt und zu dem Klub, der ihn als Achtjähriger aussortierte.
Seitdem hat Kane regelmäßig für Erzrivale Tottenham Hotspurs gegen Arsenal getroffen und auch im Bayern-Dress blieb er beim Elfmeter zur zwischenzeitlichen Münchner Führung eiskalt.
Damit hat der 29-Jährige mit 15 Toren die meisten Treffer aller gegnerischen Spieler im Emirates Stadium erzielt und baute seine überragende Bayern-Quote auf 39 Tore in 37 Pflichtspielen aus.
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Champions League: Bayern-Duelle mit Arsenal - Spektakel und Klatschen für die "Gunners"
Champions League: Bayern-Duelle mit Arsenal Der FC Bayern München bekommt es in der Champions League am Dienstagabend mit dem FC Arsenal zu tun (ab 21 Uhr im Liveticker). Und die Voraussetzungen könnten vor dem Aufeinandertreffen im Viertelfinal-Hinspiel kaum unterschiedlicher sein...
Bayern-Duelle mit Arsenal Denn während die Münchner nach den jüngsten Pleiten gegen den BVB (0:2) und Heidenheim (2:3) tief in der Krise stecken, ist die Welt in London mehr als in Ordnung. Arsenal führt die Premier League an, schlug unlängst Brighton mit 3:0 und hat die erste Meisterschaft seit der Saison 2003/04 in der eigenen Hand. Aber gegen den FCB lief es dennoch selten gut...
Bayern-Duelle mit Arsenal Insgesamt zwölf Mal standen sich beide Teams in der Champions League gegenüber. Die Bilanz spricht klar für den deutschen Rekordmeister. Sieben Siegen stehen drei Niederlagen gegenüber, zwei Mal trennte man sich remis. Und: Gegen die "Gunners" schied der FCB noch nie in der Champions League aus. Wie die einzelnen Duelle liefen, hat ran zusammengefasst.
2. Gruppenphase 00/01: FC Arsenal - FC Bayern 2:2 Legenden en masse. Kahn, Scholl, Kouffour, Effenberg oder Elber auf der einen, Cole, Pires, Ljungberg und Henry auf der anderen Seiten. Die Londoner gingen durch Henry früh in Führung, Kanu erhöhte. Tarnat und Scholl besorgten nur kurz nach dem zweiten Arsenal-Treffer den Endstand.
2. Gruppenphase 00/01: FC Bayern - FC Arsenal 1:0 Das Rückspiel gab's in der bayerischen Landeshauptstadt, den goldenen Treffer erzielte Elber nach zehn Spielminuten. Beide Teams zogen in der Folge noch ins Viertelfinale ein. Arsenal schied gegen Valencia aus, dass sich im Finale dem deutschen Vertreter beugen musste.
Achtelfinale 04/05: FC Bayern - FC Arsenal 3:1 Bundesliga-Legende Claudio Pizarro knipste den FCB mit zwei Treffern zum Heimerfolg und legte damit den Grundstein für das Weiterkommen. Kolo Toure erzielte noch den Ehrentreffer, nachdem Ex-FCB-Sportvorstand Salihamidzic auf 3:0 erhöhte.
Achtelfinale 04/05: FC Arsenal - FC Bayern 1:0 Das Tor von Henry war im Rückspiel letztlich zu wenig für den englischen Hauptstadtklub, der ein hart geführtes Spiel (7 Gelbe) zwar gewann, aber in der Schlussphase vergeblich anlief. Die Münchner zogen eine Runde später gegen Arsenals Lokalrivalen Chelsea den Kürzeren.
Achtelfinale 12/13: FC Arsenal - FC Bayern 1:3 Angeführt von Kapitän Lahm zeigte der FCB im Emirates eine dominante Vorstellung. Kroos und Müller stellten die Weichen, ehe Podolski für die Hausherren verkürzte. Mandzukic machte 15 Minuten vor dem Ende den Deckel drauf.
Achtelfinale 12/13: FC Bayern - FC Arsenal 0:2 Die bis dato einzige Heimniederlage gegen die "Gunners". Giroud schürte früh Hoffnung für Arsenal, Koscielny machte es wenige Minuten vor dem Schlusspfiff nochmal richtig spannend. Aufgrund der damals noch gültigen Auswärtstorregel reichte es für die Bayern, die sich Monate später im Wembley gegen den BVB zum Champion krönten.
Achtelfinale 13/14: FC Arsenal - FC Bayern 0:2 Ein spektakuläres Spiel, das alles zu bieten hatte. Ein verschossener Elfmeter auf jeder Seite, eine Rote Karte für Arsenal-Keeper Szczęsny und ein wunderbarer Treffer von Kroos in den Winkel zum 1:0. Müller machte per Kopf in der 88. Minute den Deckel drauf.
Achtelfinale 13/14: FC Bayern - FC Arsenal 1:1 Einen verschossenen Elfer gab's auch im Rückspiel, Müller scheiterte in der Nachspielzeit an Fabianski. Auswirkungen hatte das keine mehr, die Münchner zogen ins Viertelfinale ein. Zuvor trafen zwei Weltmeister: Schweinsteiger auf der einen, Podolski auf der anderen Seite. Für den FCB endete die CL-Reise schließlich im Halbfinale gegen Real Madrid.
Gruppenphase 15/16: FC Arsenal - FC Bayern 2:0 Der dritte und vorerst letzte Erfolg der "Gunners" über den deutschen Rekordmeister. Die Londoner drehten spät auf und holten dank Giroud und Özil die drei Zähler. Beim 0:1 unterlief Neuer eine Flanke, ansonsten hielt er tadellos. Im Anschluss schnürten die Münchner Arsenal ein, fingen sich aber einen Konter, den der 2014er-Weltmeister veredelte.
Gruppenphase 15/16: FC Bayern - FC Arsenal 5:1 Die erste von drei heftigen Packungen, die Arsenal gegen den FCB hinnehmen musste. Lewandowski, Alaba, Robben und zwei Mal Müller sorgten für die Treffer bei der Machtdemonstration, Giroud erzielte das Tor zum zwischenzeitlichen 1:4. Beide Teams erreichten die K.o.-Runde - Arsenal flog schließlich im Achtel-, Bayern im Halbfinale.
Achtelfinale 16/17: FC Bayern - FC Arsenal 5:1 Anderthalb Jahre später gab's das nächste Spektakel in der Allianz Arena. Thiago brillierte mit zwei Toren und einem Assist, auch Lewandowski, Robben und Müller trafen. Zur Halbzeit stand es dank Alexis Sanchez noch 1:1, ehe die Ancelotti-Elf kurz nach dem Seitenwechsel binnen zehn Minuten drei Mal netzte und frühzeitig alles klarmachte.
Achtelfinale 16/17: FC Arsenal - FC Bayern 1:5 Und zum dritten Mal wurden die "Gunners" abgefertigt, dieses Mal auf heimischem Platz. Bis kurz nach der Halbzeit führte Arsenal dank Walcott noch mit 1:0, dann krachte es im Emirates. Auf Lewandowskis Ausgleich folgte die Führung durch Robben, ehe Douglas Costa und Doppelpacker Vidal die Londoner aus dem Stadion schossen. Im Viertelfinale scheiterte man dann an Real.
Dementsprechend bekam Kane von Dreesen auf dem Bankett ein Sonderlob für seinen "wahnsinnig coolen" Elfmeter: "Danke dafür, Harry!"
Bayerns Lebensversicherung blieb hinterher gewohnt bescheiden, gab aber zu, dass die Aussicht auf die Rückkehr nach London zum großen Finale eine Extramotivation für ihn sei.
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Die Rückkehrer könnten Bayerns großes Pfund in der Champions League werden
Nach Wochen, in denen sich Bayerns Startelf auch in der Offensive aufgrund zahlreicher Verletzungen meist fast von alleine aufstellte, konnte Tuchel in London wieder mal aus dem Vollen schöpfen.
Und das zahlte sich aus. Denn die wiedergenesenen Leroy Sane und Serge Gnabry (beide ran-Note 2) zeigten eine überzeugende Vorstellung und waren an allen Treffern beteiligt. Und der eingewechselte Kingsley Coman hätte zum Matchwinner werden können, traf aber kurz vor Schluss nur den Pfosten.
Zudem saßen Thomas Müller, Mathys Tel und Eric Maxim Choupo-Moting, die allesamt ihr Qualitäten als Joker schon unter Beweis gestellt haben, nur auf der Ersatzbank. Gute Voraussetzungen also für Tuchel in der entscheidenden Saisonphase – wenn das Verletzungspech nicht anhalten dürfte.
Denn der eben erst zurückgekehrte Gnabry musste verletzt ausgewechselt werden und dürfte mit einem Muskelfaserriss wohl erneut zwei bis drei Wochen ausfallen,