Motorsport DTM
Zweites AMG-Team für DTM scheint gefunden: 16-Jähriger im Cockpit?
Gibt es bei Mercedes-AMG in der DTM nun doch Hoffnung auf ein zweites Team? Durch den Markenwechsel von HRT zu Ford schloss Thomas Jäger, der bei Mercedes-AMG als sportlicher Leiter für den DTM-Bereich fungiert, beim DTM-Saisonfinale nicht aus, dass man 2025 in der Traditionsserie "nur mit zwei Autos" an den Start geht.
Und dann wurde auch noch der unerwartete WEC-Einstieg mit Iron Lynx bekanntgegeben. Die LMGT3-Teilnahmegebühren für den Hersteller betragen laut Informationen von Motorsport-Total.com rund eine Million Euro, wodurch weniger Geld im Mercedes-AMG-Jahresbudget übrig bleibt, um ein zweites DTM-Team zu unterstützen.
Doch nun gibt es positive Anzeichen: Wie man hört, ist das Landgraf-Team bereit, um die HRT-Lücke zu schließen und als zweites Mercedes-AMG-Team neben Winward in die DTM einzusteigen, nachdem auch die Schnitzelalm-Truppe eine Zeitlang als Kandidat gehandelt wurde.
Bleibt Anzahl der DTM-Boliden von AMG gleich wie 2024?
Die Truppe von Klaus Landgraf, die bereits 2023 an der DTM teilnahm, aber 2024 keine Unterstützung von Mercedes-AMG für einen Verbleib in der Serie erhielt, wurde im Vorjahr zum zweiten Mal in Folge Meister im ADAC GT Masters.
Nun sieht es danach aus, als würde die Truppe aus Gensingen in der Nähe von Mainz mit zwei Mercedes-AMG GT3 in die DTM zurückkehren - auch finanziell scheint das Projekt auf soliden Beinen zu stehen. Damit hätte die Marke mit dem Stern wie schon 2024 vier Boliden am Start, denn das Winward-Team verfügt für 2025 über einen gültigen DTM-Vertrag mit dem Hersteller.
16-jähriger GT-Masters-Champion als Cockpit-Favorit
Aber wie sieht es bei der Fahrerwahl aus? Da könnte es eine Überraschung geben, denn ein heißer Kandidat ist der erst 16-jährige Tom Kalender. Der Schüler aus Hamm krönte sich 2024 als Debütant mit dem Landgraf-Team zum jüngsten ADAC-GT-Masters-Champion aller Zeiten und löste damit Kelvin van der Linde ab.
Spannend: Nicht Kalender, sondern Landgraf-Teampartner Elias Seppänen, der sogar zum zweiten Mal in Folge den ADAC-GT-Masters-Titel holte, krönte sich 2024 zum Sieger des Road-to-DTM-Programms, weil er am Ende durch die besseren Qualifyings zwölf Punkte Vorsprung hatte.
Die Belohnung für den Titel im Nachwuchsprogramm, an dem Silber-Fahrer unter 25 Jahren teilnehmen dürfen: Bei Seppänens DTM-Auto würde der ADAC 2025 die Nenngebühr in Höhe von 98.000 (bis Ende Januar) beziehungsweise 120.000 Euro (bis Ende Februar) erlassen.
Welcher Werksfahrer kommt zum Zug?
Dennoch dürfte sich Landgraf gegen den 21-jährigen Finnen entschieden haben und stattdessen in der DTM auf Youngster Kalender setzen. Beide werden übrigens von DTM-Legende Bernd Schneider betreut. Gut möglich, dass die Mitgift diesbezüglich eine Rolle spielt, denn die erlassene Nenngebühr bei Seppänen macht bei Budgets von mindestens 1,5 Millionen Euro pro Auto nur einen Bruchteil aus.
Wer der zweite Fahrer werden könnte? Laut Informationen von Motorsport-Total.com soll es sich dabei um einen Mercedes-AMG-Werksfahrer handeln. Die Kandidaten sind Lucas Auer, dessen Werksvertrag inzwischen von Mercedes-AMG verlängert wurde und der auch DTM fahren wird, Luca Stolz, Jules Gounon oder Maro Engel.
Bei Engel ist aber anzunehmen, dass dieser nach seiner starken Saison 2024, in der er bis zum Schluss um den Titel kämpfte, beim Winward-Team bleibt, zumal er bereits 2023 für Landgraf am Start war.