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DTM - Gelbe Flagge sorgt für Streit: Kelvin van der Linde mit heftiger Kritik an Konkurrenz

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"Ich würde das gerne mal aufgeklärt haben", schimpft Kelvin van der Linde nach dem zweiten DTM-Rennen auf dem Sachsenring. Der Abt-Audi-Pilot witterte einen unfairen Vorteil der Konkurrenz, die unter gelber Flagge offenbar nicht stark genug verlangsamt hatte.

"Ich habe viel Zeit gegenüber Maro [Engel] und [Thomas] Preining verloren", berichtet der aktuelle DTM-Leader im Gespräch mit "Motorsport-Total.com".

Zuvor musste Arjun Maini seinen HRT-Mercedes im Kiesbett abstellen, weil sich nach dem Boxenstopp das rechte Hinterrad gelöst hatte.

"Die Regel ist eigentlich, dass man unter gelber Flagge langsamer fährt", erinnert van der Linde, der nach eigener Aussage "gefühlt vier bis fünf Sekunden verloren hat, weil die anderen Piloten am pushen" waren.

Der Abt-Audi-Pilot kritisiert, dass es seitens der Rennleitung keine Konsequenzen dafür gab.

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"Das hat mich in der Tat ein bisschen geärgert", gibt auch Abt-Sportdirektor Martin Tomczyk gegenüber "Motorsport-Total.com" zu. "Klar, die Situation war nicht einfach für Sven [Stoppe, Rennleiter]."

Denn unglücklicherweise passierte der Zwischenfall wieder einmal während des Boxenstoppfensters, weshalb der Einsatz des Safety-Cars vorerst ausgeschlossen war.

Auf eine Full-Course-Yellow wollte die Rennleitung allerdings verzichten, um das Rennergebnis nicht zu verfälschen, weil zu diesem Zeitpunkt noch nicht alle Piloten an der Box waren.

DTM am Sachsenring: "Full Course Yellow" sorgt für Ärger

Zudem gab es bei der FCY-Probe im Freien Training am Freitag einen Systemausfall, der den Einsatz der Technik zusätzlich erschwerte.

Deshalb sei es für Tomczyk grundsätzlich in Ordnung gewesen, die Unfallstelle mit einer gelben Flagge abzusichern.

"Das hatten wir schon mal", erinnert der DTM-Champion von 2011 an das FCY-Glücksspiel beim Oschersleben-Auftakt. "Nichtsdestotrotz: gelbe Flagge ist für mich gelbe Flagge. Das wusste Kelvin genauso."

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DTM am Sachsenring: Abt-Chef nimmt Kelvin van der Linde in Schutz

Das Reglement besagt allerdings, dass "die Geschwindigkeit bei gelber Flagge im Ermessen des Fahrers" liegt. Er muss lediglich bremsbereit sein und die Geschwindigkeit der Situation anpassen. Anders als bei FCY könne man das Tempo also nicht an einer maximal zulässigen Geschwindigkeit festmachen.

Aber: "Da ist die klare Regel, dass du dich in dem Sektor natürlich nicht verbessern darfst, wenn gelbe Flagge ist", erinnert Kelvin van der Linde, der allerdings auch nicht unerwähnt lässt, dass die Fahrer gerade erst ihren Boxenstopp absolviert hatten.

"Das ist natürlich eine ungünstige Zeit, weil wir alle auf neuen Reifen fahren, mit wenig Sprit. Da fahren wir bis zu 1,5 Sekunden schneller pro Runde."

Auch Tomczyk weiß, dass "die Performance da besser wird. [Kelvin] hat aber von uns ganz klar die Ansage - und das weiß er auch selber -, dass er sich nicht verbessern darf. Wir haben aber gesehen, dass er einfach Zeit verloren hat gegenüber den anderen."

"Ich glaube, vier Runden waren es. Gesamt reden wir da nur von einer Sekunde", vermutet der 42-Jährige. "Aber eine Sekunde musst du in der DTM erst mal wieder aufholen. Außerdem wollen wir auch so fahren, dass wir keine Strafe bekommen. Und auch unser Fahrer im Cockpit denkt dabei mit."

DTM am Sachsenring: Abt verzweifelt am Reglement

Der Blick in die Zeitentabelle bestätigt allerdings, dass der Zeitverlust möglicherweise viel größer war!

Denn der Abt-Audi-Pilot reduzierte sein Tempo offenbar so deutlich, dass er in den fünf fliegenden Runden nach dem Boxenstopp insgesamt 1,387 Sekunden auf Engel und sogar 2,558 Sekunden auf Preining verlor. Die beiden Piloten erzielten auch ihre schnellste Rundenzeit während der Gelbphase.

"Ich hab Sven [Stoppe] über den Race-Control-Funk angefragt, damit auch jedes Team das mitbekommt, wie wir damit umgehen", sagt Tomczyk. "Da hieß es, dass die gelbe Flagge beziehungsweise der Sektor nicht überwacht wird. Das war natürlich, nachdem Kelvin da fünfmal vorbeigefahren ist und sich an die Regeln gehalten hat."

"Dann haben wir auch gesagt: "Kelvin, Vollgas!" Logisch! Wenn jeder das macht, dann gib auch Gas. Es wäre gut gewesen, wenn die Info für jeden gleich wäre", ärgert sich der Abt-Sportdirektor. "Es steht im Reglement: Bei gelber Flagge darf man die Sektorzeit nicht verbessern, beziehungsweise du musst dort vom Gas gehen."

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DTM am Sachsenring: Tomczyk will einheitliche Absprache

Kelvin van der Linde konnte nach der Ansage seines Teams allerdings nicht lange Vollgas geben, denn der heftige Unfall zwischen Jordan Pepper (Grasser-Lamborghini) und Marco Wittmann (Schubert-BMW) brachte nur wenig später das Safety-Car auf die Strecke.

Der Südafrikaner fuhr seine schnellste Rennrunde deshalb erst nach der Freigabe des Rennens.

"Das hat nicht nur was mit Sicherheit zu tun, denn es kann sogar im Meisterschaftskampf mal blöd ausgehen, wenn du auf einmal drei Sekunden verlierst und einer war noch nicht an der Box oder was auch immer", spielt Tomczyk auf die heiße Schlussphase in der DTM an, in der Kelvin van der Linde um den Titel kämpft.

"Es ist gut ausgegangen, aber ich werde Sven [Stoppe] noch einmal anrufen", kündigt Tomczyk an, sich für die kommenden Rennen um eine einheitliche Absprache zu bemühen. "Mit ihm kann man gut reden. Man muss in Zukunft dort auch eine Lösung finden."

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