DTM: Fahrerbeben bei Schubert? Aus von Rene Rast, Marco Wittmann und Sheldon van der Linde "nicht ausgeschlossen"

Laut Informationen von "Motorsport-Total.com" ist noch nicht entschieden, wie viele Fahrzeuge BMW 2025 in der DTM unterstützt. Man hört von zwei oder drei M4 GT3. Zudem erwägen die Münchner, dass sich die Hypercar-Fahrer voll auf den BMW M Hybrid V8 konzentrieren sollen - und somit nicht mehr für GT3-Serien wie die DTM zur Verfügung stehen würden.

"Das ist bei allen drei nicht ausgeschlossen", bestätigte BMW-Motorsportleiter Andreas Roos beim DTM-Finale in Hockenheim auf Nachfrage von "Motorsport-Total.com".

Die Hypercar-Einsätze in der Langstrecken-WM WEC und der US-amerikanischen IMSA-Sportwagen-Meisterschaft sind aktuell das einzige Werksprogramm von BMW - und haben Priorität, zumal man unter Erfolgsdruck steht.

Auch andere Hersteller wie Porsche geben ihre Hypercar-Fahrer abgesehen von Einzelevents wie dem 24-Stunden-Rennen auf dem Nürburgring nicht für GT3-Serien frei.

DTM-Verbleib der drei Fahrer "von Hauptprogramm abhängig"

Aber wie erklärt BMW die Situation von Rene Rast, Marco Wittmann und Sheldon van der Linde? "Generell sind alle unsere drei Fahrer in das Hypercar-Projekt eingebunden. Und die DTM ist nicht ihr Hauptprogramm", sagt Roos. "Es ist nicht wie früher zu Class-1-Zeiten, als ein DTM-Fahrer fast nur DTM gemacht hat und sonst nichts."

Zudem sei es "auch kein Geheimnis, dass das Hypercar-Programm unser wichtigstes Programm ist. Jetzt schauen wir, dass wir uns dort richtig aufstellen und auch die Kalender etc. sauber bedienen - und dann geht es nach unten", erklärt er die Herangehensweise bei der Einteilung der Programme. Bei BMW dürfen die Werksfahrer zu Saisonende Wünsche äußern, in welche Programmen sie zum Einsatz kommen wollen, am Ende entscheidet aber der Hersteller.

"Generell haben natürlich alle drei Interesse, weiterhin DTM zu fahren", gibt Roos Preis. "Alle drei haben in der Vergangenheit bewiesen, dass sie in der DTM gut sind. Wir sind der einzige Hersteller, der nur DTM-Meister am Start hat. Und ich glaube, mit unseren sechs Titeln können wir uns dort sehen lassen."

Daher spreche generell nichts gegen einen DTM-Verbleib von Rast, Wittmann und van der Linde, zumal die Serie für BMW wichtig sei. "Ob es so kommt, hängt ein bisschen davon ab, wie wir uns in unserem Hauptprogramm Hypercar aufstellen", sagt er.

Hypercar-Doppelprogramm für Sheldon van der Linde?

"Motorsport-Total.com" hat aus unterschiedlichen Quellen gehört, dass Sheldon van der Linde, der 2024 ein Mammutprogramm aus WEC, DTM und GT-World-Challenge Europe absolvierte, 2025 nicht mehr DTM fahren soll. Und stattdessen für den DTM-Meister des Jahres 2022 ein Hypercar-Doppelprogramm in der IMSA-Serie und in der WEC vorgesehen sei.

Aber ergibt das überhaupt Sinn? Die Kalender von WEC und IMSA weisen 2025 am zweiten Mai-Wochenende mit dem Rennen in Spa-Francorchamps, das als Le-Mans-Vorbereitung dient, und Laguna Seca eine Überschneidung auf. "Das heißt, wenn einer beide Serien fährt, muss er entweder ein IMSA-Rennen oder ein Rennen in der WEC auslassen", weiß Roos. "Aber theoretisch ist es möglich."

Die Überschneidung sei für BMW kein Ausschlussgrund und man müsse "definitiv darüber nachdenken", stellt Roos klar. "Wenn du Fahrer hast, die sich mehr auf eine Sache konzentrieren, haben sie mehr 'Seattime? und mehr Erfahrung in dem Fahrzeug, was einerseits ein Vorteil sein kann. Wenn du andererseits einen Clash hast, ist das auch ein Nachteil. Das gilt es jetzt von uns abzuwägen."

Welche Rolle spielen die BMW-Partner in der DTM?

Auch die Sponsoren könnten diesbezüglich eine wichtige Rolle spielen: Denn die finanzielle DTM-Unterstützung für die Teams wird bei BMW über Partner abgewickelt, die für die Fahrzeug-Designs verantwortlich zeichnen - 2024 waren das Schaeffler, Shell und Robomarkets.

Laut Informationen von "Motorsport-Total.com" besitzt Schaeffler einen DTM-Vertrag mit BMW für die kommende Saison. Man darf davon ausgehen, dass ein Verbleib von Wittmann, der auch Schaeffler-Markenbotschafter ist, für den Automobil- und Industriezulieferer eine entscheidende Rolle spielt.

Der Vertrag mit Shell läuft währenddessen mit Jahresende aus. Zuletzt war davon zu hören, dass der Mineralölkonzern, der das Auto von Sheldon van der Linde sponsert, noch nicht verlängert hat. Ein weiteres Indiz dafür, dass nur zwei M4 GT3 zum Einsatz kommen und van der Linde die DTM verlässt?

Der größte Verlust für die Serie wäre allerdings Rast, denn der dreimalige Champion ist mit Abstand der erfolgreichste aktive DTM-Pilot, zudem steht er für die Hersteller-Ära der Traditionsserie. In Hockenheim meinte er noch, die DTM sei sein "zuhause" und er habe in der Serie seine "Fanbase", einen Verbleib bestätigte er aber nicht: "Ich bleibe bei BMW. Das Programm ist noch offen."