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DTM - "Ersten Tage sogar im Rollstuhl": Wie es Luca Engstler nach seinem Macau-Crash geht
Wie geht es DTM-Pilot Luca Engstler acht Wochen nach dem schwersten Unfall seiner Karriere?
Der 24-Jährige flog beim Qualifying für den GT-Klassiker in den Häuserschluchten von Macau in der gefürchteten Mandarin-Kurve ab, donnerte laut Teamangaben mit 230 km/h in die Mauer und war später sogar bewusstlos.
"Es hat schon einen richtigen Rumpler gegeben", blickt Engstler, der nach dem Unfall einen Rollstuhl benötigte, im Gespräch mit Motorsport-Total.com zurück. "Das große Problem war, dass das Sprunggelenk rechts ziemlich viel abgekommen hast. Ich habe mir die Außenbänder gerissen und hatte ziemliche Blutungen im Schien- und Wadenbein, was ein bisschen Sorgen bereitet hat."
Auch das Gehen bereitete dem Lamborghini-Junior, der dieses Jahr sensationell zwei DTM-Rennen für sich entschied und erstmals im GT3-Auto in Macau am Start war, "ziemlich lang" Probleme, wie er selber sagt.
Das Wichtigste in Kürze
Luca Engstler: "Wollte nicht viel Wind darum machen"
"Also ich war die ersten zwei, drei Tage sogar im Rollstuhl, weil wirklich gar nichts ging und alle Knochen gefühlt wehgetan haben", beschreibt Engstler seinen Zustand. "Überall waren blaue Flecken und alles war irgendwie schwierig."
Dennoch gab Engstler rasch nach dem Unfall Entwarnung und stellte sich unmittelbar vor dem Rennen am Sonntag in der Startaufstellung ohne Krücken, nur leicht gestützt durch einen Regenschirm, dem Interview. "Mir war wichtig: Ich wollte auf keinen Fall viel Wind darum machen", sagt er. "Am Ende hat das sehr schlimm ausgeschaut, aber es zeigt nochmal, wie sicher die Autos sind."
In den vergangenen Tagen nutze Engstler die Winterpause bei Engstler Motorsport und machte mit seinem besten Freund Wohnmobil-Urlaub in Schweden. Auf Instagram-Videos wirkt er wieder fit - und als Motorsport-Total.com den GT3-Piloten erreicht, ist er gerade beim Joggen.
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Luca Engstler über seinen Zustand: "Jetzt wieder bei 95 Prozent"
"Ich war jetzt das erste Mal wieder beim Joggen, also alles wieder im grünen Bereich", sagt er. "Ich würde sagen, dass ich jetzt wieder bei 95 Prozent bin und keine bleibenden Schäden habe."
Nach dem Unfall arbeitete er im Allgäu in seiner Heimat "mit ein paar Bekannten, die Physios oder Doktoren sind", an seiner Genesung. "Ich wurde da gut betreut".
Dennoch gibt Engstler zu, dass er beim Heilungsprozess ungeduldig wurde. "Mir wurde gesagt, dass ich erst Anfang Februar wieder Sport machen sollte oder kann, aber das konnte ich natürlich nicht auf mir sitzen lassen", grinst er - und deutet damit an, dass er schon früher mit dem Training begonnen hat.
Wann kehrt Luca Engstler ins Rennauto zurück?
"Das größte Thema ist jetzt, wieder diese komplette Stabilität herzustellen", erklärt er. "Ich trainiere in den Schmerz hinein, fühle mich jetzt gut damit und bin wieder voll einsatzbereit."
Demnächst wolle er auch wieder hinters Steuer zurückkehren, auch wenn es sich zunächst noch nicht um ein Rennauto handelt. "Ich möchte jetzt unbedingt gucken, dass ich nächste Woche mal zum Kartfahren gehe, um gleich wieder mit den Basics anzufangen", erklärt Engstler. "Dann ist es der Wunsch, im Februar, März noch ins Auto zu kommen, bevor die großen Tests anfangen."